Neue Hologramme auf Tinte und Toner

Brother will Fälschern das Leben schwer machen

05.06.2023 von Armin Weiler
Mit neuen Schutzhologrammen sollen die Originalverbrauchsmaterialen von Brother noch besser vor Fälschungen geschützt werden. Die aktualisierten Hologramme werden auf allen Brother Original-Tintenpatronen, Tintenflaschen, Tonerkartuschen und Trommeleinheiten erscheinen.

Fälschungen von Tinten und Toner sind für Kunden, Reseller und Hersteller ein Ärgernis. Die gefälschten Verbrauchsmaterialien können zu Schäden an den Druckern führen und dem Hersteller entgeht zudem der verdiente Lohn. Zusätzlich erleidet er einen Imageverlust, da der Kunde bei Fehlfunktionen womöglich der Meinung ist, dass es sich um ein Originalprodukt handelt.

Mit neuen Hologrammen sollen Fälschungen von Brother-Verbrauchsmaterialien erschwert werden.
Foto: Brother

So kämpfen die Hersteller seit langem gegen die Fake-Supplies. Eine Möglichkeit dabei ist, die Packungen mit schwer nachzumachenden Sicherheitsmerkmalen zu versehen. So hat Brother zum Juni 2023 neue Hologramme für Tintenpatronen, Tintenflaschen, Tonerkartuschen und Trommeleinheiten eingeführt.

Verlinktes Hologramm

Das aktualisierte Hologramm, das direkt mit einer offiziellen Authentifizierungs-Website verlinkt ist, soll sicherstellen, dass die Kunden echte Brother-Produkte leicht von Fälschungen unterscheiden können. Das neue Design soll zudem das Risiko zu minimieren, dass Betrüger echte Hologramme auf gefälschten Produkten wiederverwenden. "Der Schutz unserer Kunden ist für jeden bei Brother von größter Bedeutung, und wir hoffen, dass dieses aktualisierte Hologramm die Kunden beruhigt und sicherstellt, dass sie in der Lage sind, zu erkennen, ob die Produkte echt sind oder nicht", bekräftigt Isao Noji, Geschäftsführer von Brother International Europe LTD.

Der Brother-Europachef weist nochmals darauf hin, dass die Verwendung gefälschter Patronen beschädigen und die Effizienz, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit beeinträchtigen kann. "Daher ist es wichtig, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit unsere Kunden erkennen, ob es sich bei einer Patrone um ein Brother-Original handelt", betont Noji. Er bittet die Kunden um Mithilfe. Sie sollten unbedingt darauf achten und im Zweifelsfall zu prüfen, ob es sich um ein Originalprodukt handelt

Rundgang mit dem Zoll auf der Paperworld 2015

Für Plagiate, Fälschungen und Schutzrechtsverletzungen durch Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union ist der Zoll zuständig.

In der Zolldienststelle auf der Frankfurter Messe bereiten sich Herstellervertreter und Zollmitarbeiter auf die Aktion vor.

Mit einem ganz speziellen "Einsatzfahrzeug" macht sich der Zoll auf den Weg.

Für die Messe ist das Zollamt Frankfurt am Main - Osthafen zuständig.

Um Produktpiraterie einzuschränken hat die Messegesellschaft das Programm "Messe Frankfurt against Copying" ins leben gerufen.

Ziel der Einsatzgruppe: Die Remanexpo, die die Aussteller aus den Bereichen Drucker-Verbrauchsmaterialien und Zubehör, Recycler-Industrie sowie OEM-Toner -Tintenkartuschen bündelt.

Vor dem Rundgang bespricht Stefan Pranzas, Sachbearbeiter Verbote und Beschränkungen beim Hauptzollamt Darmstadt, mit den Beteiligten die Verhaltensregeln.

Unter Leitung von Sachbearbeiter Stefan Pranzas werden verdächtige Messestände inspiziert.

Auch Listen und Kataloge werden kontrolliert.

Der Rundgang des Zolls durch die Halle 6.0 bleibt nicht unbemerkt.

Mancher Aussteller lässt die Plagiate schnell in den Schränken verschwinden, doch auch dort schaut der Zoll nach.

Auch im Reisegepäck können verdächtige Ausstellungsstücke versteckt sein.

Selbst eine Handtasche weckt das Interesse des Zolls.

Die Vertreter von Brother haben Plagiate entdeckt. Leider kann der Zoll nicht einschreiten, da eine Vertriebsniederlassung in der Europäischen Union existiert.

Hinter angeblicher Originalware verstecken sich oft geschickte Fälschungen.

Der Anwalt eines großen Kopiererherstellers inspiziert zusammen mit einem Zollbeamten ein verdächtiges Ausstellungsstück .

Den Standbesitzern wird die Sachlage erklärt.

In den Katalogen müssen alle Stellen mit den beanstandeten Produkten geschwärzt werden.

Das gilt auch für die Werbeplakate, die Pranzas und seine Kollegen entdeckt haben.

Entweder Abhängen oder übermalen - dieser Standbetreiber entscheidet sich für zweites.

Oberstaatsanwalt Weizmann wird hinzugezogen.

Auch hier könnten noch problematische Tonerkartuschen in den Schränken lagern.

Typenbezeichnungen werden genau mit Listen mit Verdachtsfällen verglichen, die schon im Vorfeld erstellt wurden.

Immer wieder verzögern lange Diskussionen mit den Standbetreibern den Rundgang.

Der Hersteller dieser Tonerkassetten hat wesentliche Designmerkmale von Brother kopiert.

Oberstaatsanwalt Weizmann lässt sich von den Brother-Spezialisten den Verdacht schildern.

Nun werden die verdächtigen Tonerkartuschen einer genauen Untersuchung unterzogen.

Alles wird für ein späteres Verfahren genau dokumentiert.

Die Kartuschen werden durch den Zoll sofort sichergestellt.

Die Aktivitäten des Zolls zeigen Wirkung: In den letzten Jahren wurden auf der Paperworld deutlich weniger Plagiate entdeckt.

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