Tech-Anbieter legen zu

Die 100 wertvollsten Marken der Welt

29.04.2009 von Ulrike Goreßen
Das Marktforschungsunternehmen Millward Brown hat zum vierten Mal sein jährliches Ranking "BrandZ Top 100" veröffentlicht, das auf Finanzkennzahlen und Verbraucherbefragungen basiert.

Der Internet-Dienstleister Google ist laut Millward Brown mit einem Wert von gut 100 Milliarden US-Dollar zum dritten Mal in Folge die wertvollste Marke der Welt. Damit erzielt erstmals eine Marke einen dreistelligen Milliarden-Dollar-Wert. Dieses Ergebnis geht aus der unlängst veröffentlichten vierten Auflage des jährlichen Markenrankings BrandZ Top 100 des internationalen Marktforschungsunternehmens hervor.

"Die Online-Plattform Google hat wieder die Spitzenposition erreicht, der Abstand zu Platz zwei hat sich erneut vergrößert und liegt mittlerweile bei rund 24 Milliarden US-Dollar. Dieser Erfolg basiert vor allem auf der konstanten Innovationsfähigkeit des Unternehmens, denn Google entwickelt stetig neue nutzerfreundliche Applikationen", erklärt Dr. Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown Deutschland. Auf Google folgen Microsoft mit einem Markenwert von 76,2 Milliarden Dollar, Coca-Cola (67,6), IBM (66,6) sowie McDonald’s (66,6).

"Das BrandZ-Markenranking zeigt, dass starke Marken viele Unternehmen wesentlich dabei unterstützen, auch wirtschaftlich angespannte Zeiten souverän zu meistern. Der Gesamtwert aller vertretenen Marken ist um zwei Prozent von 1,94 im Jahr 2008 auf 1,97 Billionen Dollar gestiegen, wenngleich die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr (21 Prozent von 1,6 Billionen Dollar im Jahr 2007) geringer ausfällt. Marken können Unternehmen in Zeiten des Abschwungs vor Risiken schützen und helfen mit guten Renditen ihre Marktposition zu verteidigen oder sogar zu verbessern", kommentiert Büchner die aktuellen Ergebnisse.

Die zehn wertvollsten Marken 2009

Die Methode für die BrandZ Top 100 Markenwertstudie wurde von Millward Brown Optimor entwickelt, dem zur internationalen Marktforschungsgruppe Millward Brown gehörenden Beratungsunternehmen für Markenstrategie und monetäre Markenbewertung. Die Studie verbindet die Auswertung öffentlicher Finanzdaten von Datamonitor und Bloomberg mit Daten aus der Verbraucherbefragung. Dieses Vorgehen ermöglicht, den Anteil des Markenwerts am Unternehmensergebnis darzustellen und den Einfluss der Verbraucherstimmung auf Markendynamik und Marktaussichten zu messen. Für die Studie wurden rund um den Globus 1,5 Millionen Verbraucherinterviews zu über 50.000 Marken geführt.

Die zehn wertvollsten Marken des diesjährigen BrandZ Top 100 Rankings sind (in Klammern: Wert in Milliarden US-Dollar):

Die deutschen Marken im Ranking

Neun deutsche Marken, eine mehr als 2008, aus den Sektoren Automobil, Technologie und Telekommunikation, Logistik, Einzelhandel und Körperpflege sind in diesem Jahr unter den 100 wertvollsten Marken der Welt (Wert in Milliarden Dollar):

Der Gesamtwert der deutschen Marken beträgt rund 130 Milliarden Dollar. "Mit Blick auf die stärksten europäischen Marken zeigt sich, dass vier der zehn wertvollsten Marken aus Deutschland stammen. Neben dem Softwarehersteller SAP sind dies mit BMW, Porsche und Mercedes drei Automobilmarken. Dieses Ergebnis belegt eindrucksvoll, dass die deutschen Automobilhersteller in der Vergangenheit herausragende Markenwerte geschaffen haben. Von dieser gewachsenen Stärke und Tradition profitieren die Hersteller in der Krise", so Bernd Büchner. Bemerkenswert ist ebenfalls das Ergebnis von ALDI. "Viele Menschen sparen in wirtschaftlich angespannten Zeiten auch bei Lebensmitteln. Das richtet den Fokus auf Discounter. ALDI profitiert neben günstigen Preisen aber auch von einer internationalen Expansionsstrategie. Allein in den USA hat das Unternehmen mittlerweile 1.000 Filialen", äußert sich Büchner weiter.

Die Trends

Im Vergleich zum Vorjahr finden sich insgesamt 15 neue Marken in der Rangliste der 100 wertvollsten Marken - unter ihnen Pampers als bester Neueinsteiger auf Platz 31, gefolgt von Nintendo (Platz 32) und VISA (Rang 36). Anhand der aktuellen Ergebnisse lassen sich einige Trends ablesen:

1. Preisleistungsverhältnis: Marken, die sich durch einen fairen Preis für gute Qualität auszeichnen, schnitten im diesjährigen Ranking besonders gut ab. So konnte Wal Mart sein Ergebnis um 19 Prozent verbessern, die französische Hypermarktkette Auchan sogar um 48 Prozent. Das größte Wachstum verbuchte der deutsche Discounter ALDI mit einem Plus von 49 Prozent. Das schwedische Textileinzelhandelsunternehmen Hennes & Mauritz führt in der Kategorie "Bekleidung" und verzeichnet einen Zuwachs des Markenwerts von acht Prozent.

2. Genuss: Auch in einer schwierigen Finanzlage möchten sich Verbraucher belohnen. So konnte McDonald’s seinen Markenwert um 34 Prozent steigern, wofür in erster Linie die Erweiterung der Produktpalette um gesündere Angebote und das neue Coffee-Shop-Format McCafé verantwortlich sind. Dass Gesundheit für Konsumenten von immer größerer Bedeutung ist, zeigt sich auch im Falle des amerikanischen Bierbrauers Budweiser: Bud Light repräsentiert in der Kategorie "Bier" mit einem Markenwert von 6,7 Milliarden Dollar die Nummer eins. Unter den Brauunternehmen verzeichnet das französische Unternehmen Kronenbourg 1664 das größte Wachstum (+41 Prozent). Der Anstieg geht zu einem Teil auch auf den großen Erfolg des Bieres in Russland zurück.

3. @Home: Marken, die im eigenen Heim zur Geltung kommen, zeichnen sich durch starkes Wachstum aus. eBay legte um 16 Prozent zu, Amazon sogar um 85 Prozent. Auch Kaffeespezialitäten, die zu Hause zubereitet werden, finden großen Anklang: der Wert von Nespresso stieg um 27 Prozent, Nescafé legte um 23 Prozent zu. Ein ähnliche Entwicklung zeigt sich im Bereich Home Entertainment: Hier ist Nintendo erstmalig unter den Top 100 Marken auf Rang 32 vertreten. Das Ergebnis zeigt, dass Nintendo mit den Konsolen Wii und DS in der jüngeren Vergangenheit durchaus den Nerv der Zeit getroffen hat.

4. Online: Unterwegs mit Hilfe von mobilen Endgeräten, wie etwa dem iPhone, das Internet zu nutzen, wird bei Verbrauchern immer beliebter - so kletterte Blackberry von Platz 51 im vergangenen Jahr auf Rang 16 im aktuellen Ranking. Aufgrund der damit gestiegenen Nachfrage nach Datendiensten, hat dieser Trend zu einem starken Wachstum innerhalb der gesamten Kategorie "Mobilfunk" geführt. Erstmalig ist Vodafone mit einem Plus von 45 Prozent unter den Top 10 der 100 wertvollsten Marken vertreten.

Der ausführliche BrandZ Markenrankingbericht mit Aufschlüsselung nach Kategorien und Regionen sowie zusätzlicher Analyse steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.