Branchentreff 2013

EP kommt schrittweise auf Touren

01.03.2013
Die Warnungen von ElectronicPartner-Vorstandschef Jörg Ehmer vor einem schwierigen Geschäftsjahr 2012 wären gar nicht unbedingt nötig gewesen: Mit einem Zentralumsatz in Höhe von 1,661 Milliarden Euro ist der Verbundgruppe im vergangenen Jahr ein Umsatzanstieg von 1 Prozent gelungen. Von dem beim Wettbewerber Expert registrierten Umsatzwachstum von knapp 7 Prozent ist man damit zwar noch weit entfernt, doch kann sich EP immerhin positiv von Euronics absetzen, das 2011/12 einmal mehr einen Umsatzrückgang hinnehmen musste. Hält der aktuelle Trend an, dürfte zudem EP in Bälde umsatzseitig an Euronics (1,67 Milliarden Euro) vorbeiziehen und damit Platz 2 unter den deutschen CE-Kooperationen einnehmen.
EP-Chef Jörg Ehmer konnte beim Branchentreff 2013 über eine solide Geschäftsentwicklung berichten

Die Warnungen von ElectronicPartner-Vorstandschef Jörg Ehmer vor einem schwierigen Geschäftsjahr 2012 wären gar nicht unbedingt nötig gewesen: Mit einem Zentralumsatz in Höhe von 1,661 Milliarden Euro ist der Verbundgruppe im vergangenen Jahr ein Umsatzanstieg von 1 Prozent gelungen. Von dem beim Wettbewerber Expert registrierten Umsatzwachstum von knapp 7 Prozent ist man damit zwar noch weit entfernt, doch kann sich EP immerhin positiv von Euronics absetzen, das 2011/12 einmal mehr einen Umsatzrückgang hinnehmen musste. Hält der aktuelle Trend an, dürfte zudem EP in Bälde umsatzseitig an Euronics (1,67 Milliarden Euro) vorbeiziehen und damit Platz 2 unter den deutschen CE-Kooperationen einnehmen.

Das bis vor Kurzem noch fest in Hand der Gründerfamilie Haubrich befindliche EP ist zwar nicht gerade für seine Dynamik bekannt, doch ist unübersehbar, dass die Verbundgruppe seit ihrem letzten Branchentreff vor 12 Monaten wichtige Schritte unternommen hat, um das Unternehmen in einem sich wandelnden Markt besser auszurichten. Dazu zählen neue Initiativen im Onlinehandel, der Einstieg beim Onlinehändler Notebooksbilliger.de, das Serviceportal Plusanschluss.de, aber auch ein zunehmender Schwerpunkt auf dem Wachstumssegment Telekommunikation.

So bietet EP unter anderem mit der Marke easyTel seit Oktober 2012 einen eigenen Prepaid-Tarif an. „easyTel ist ein gutes Beispiel für die Initiativen, die wir im vergangenen Jahr erfolgreich gestartet haben“, erklärt EP-Vorstandssprecher Ehmer. „Da 2013 in einem schwieriger werdenden Marktumfeld wenig Anreize von außen bietet, werden wir mit diesen Initiativen und weiteren eigenen Impulsen unsere strategische Ausrichtung untermauern.“ Dazu zählt unter anderem ein für die Partner neu verfügbares „Virtual Shelf“, über welches sämtliche Lager- und Streckenartikel aus dem Portfolio der Verbundgruppe digital auf TV-Bildschirmen, Monitoren oder Touch-Screens in den EP-Geschäften abrufbar sind. Desweiteren gab EP beim Branchentreff den Start des eigenen Versicherungsprogramms easySchutz bekannt, das es den angeschlossenen Fachhändlern nicht nur ermöglicht, alle Versicherungen abzuschließen, die sie für ihr Unternehmen benötigen, sondern auch ihren Kunden Gewährleistungsverlängerungen und einen Produktvollschutz anzubieten.

„Die Analogabschaltung und Fußball-Europameisterschaft haben für ein positives erstes Halbjahr 2012 gesorgt“, blickt Ehmer auf den Geschäftsverlauf im zurückliegenden Jahr zurück. „Die zweite Jahreshälfte war – wie von uns prognostiziert – eine Herausforderung. Wir sind daher zufrieden, dass wir unser Ergebnis im Jahr unseres 75-jährigen Jubiläums auf ein solides Niveau bringen konnten.“

Retailmarke Medimax kann sich behaupten

Auch ohne ein forciertes Wachstum wie beim Wettbewerber Expert konnte Medimax im vergangenen Jahr zulegen
Foto: Ronald Wiltscheck

Wie Electronic Partner insgesamt befindet sich auch die zu der Verbundgruppe gehörende Elektromarktkette Medimax auf einem vorsichtig nach oben zeigenden Kurs. Nicht zuletzt durch die Übernahme einiger Standorte der kriselnden Rewe-Tochter Promarkt konnte Medimax sein Standortnetz 2012 auf insgesamt 116 Filialen ausbauen. Wie EP-Chef Ehmer erklärte, hätten bei der Fachmarktlinie eine umfangreiche Kampagne zur Fußball-Europameisterschaft und die Werbekampagne „Wir beraten Deutschland“ im vergangenen Jahr für einen nachhaltigen Imageausbau gesorgt. 2013 steht nun die Feier des 25-jährigen Jubiläums von Medimax an, das die Retailkette mit einer umfangreichen Aktionskampagne begleiten will. Zudem ist laut der EP-Zentrale ein moderates Flächenwachstum geplant.

Beim EP:Fachhandel will die Verbundgruppe in diesem Jahr mit einer aufmerksamkeitsstarken Werbekampagne in TV, Print und Online die Leistungsstärke des Fachhandels weiter herausstreichen. Im Kern soll es dabei um die hohe Sortimentsqualität und Kompetenz der EP:Fachhändler in Beratung und Service vor Ort gehen. Zusätzlich steht weiterhin das Thema Heimvernetzung auf der Agenda der Marketinglinie und soll in diesem Jahr unter dem Kampagnenmotto „HomeSmartHome“ den Kunden einmal mehr nähergebracht werden.

Die dritte EP-Marke, der Systemhausverbund comTeam, setzt schließlich seit dem vergangenen Jahr auch auf neue strategische Felder. Hierzu zählt unter anderem die Gründung der comTeam ITServices GmbH, die sich auf die Entwicklung von IT-Lösungen für Systemhäuser, Unternehmen und Kooperationen spezialisiert hat. Zur diesjährigen CeBIT wird comTeam ein weiteres, neues Geschäftsfeld vorstellen: die Software-Plattform betobia.de, die einen Vertriebsweg für hochwertige Business-Software anbieten und sich an Anbieter und Verwender von B2B-Software richten soll.

Wie sämtliche europaweit aufgestellte Elektronikketten, leidet auch EP unter der anhaltenden Krisenstimmung vor allem in den südlichen Ländern. Der Umsatz der Verbundgruppe im Ausland lag 2012 mehr als 7 Prozent unter Vorjahresniveau und betrug insgesamt 453 Millionen Euro. 2013 will die Verbundgruppe auf europäischer Ebene verstärkt auf nachhaltig erfolgreiche strategische Partnerschaften setzen. So wurde zuletzt die internationale Verbund- und Servicegruppe E-Square, deren Gründungsmitglied ElectronicPartner ist, durch zwei neue Mitglieder verstärkt: In der Ukraine schloss sich die Firma Comfy der Kooperation an, in Dänemark das Handelsunternehmen WhiteAway. (mh)