Kooperation mit Reposito

Euronics verzichtet auf Kassenbons

05.07.2013 von Ronald Wiltscheck und Manfred Bremmer
Ab sofort wird in der Ratinger Euronics-Filiale auf Wunsch kein Kassenzettel mehr ausgedruckt. Wer als Kunde die Smartphone-App von Reposito nutzt, verfügt über eine digitale Kundenkarte und sein Kassenbon wird auf dem mobilen Endgerät seiner Wahl gespeichert.
Die Reposito-App fungiert bei Euronics als digitale Kundenkarte, die vom Kassensystem berührungslos ausgelesen werden kann.
Foto: Euronics

Die mobile App hat Reposito ursprünglich entwickelt, um Kassenzettel zu digitalisieren. Über die die digitale Kundenkarte erhalten Käufer stets Zugriff auf ihre Kassenbons. Diese können nun nicht mehr verloren gehen und im Garantiefall ersparen sich Kunden. die die Reposito-App nutzen, viel Ärger.

Der energieintensive Ausdruck der mit vielen Schadstoffen belasteten Kassenbons entfällt somit. Mit der digitalen Kundenkarte kann Euronics somit auch ein paar ökologische Pluspunkte sammeln. Denn der digitale Kassenzettel gilt als ein dem ausgedruckten Kassenzettel gleichwertiger Kaufnachweis. Ausgelesen werden diese digitalen Kassenbons bei Euronics mit modernen Scannern, die Informationen von Kundenkarte und Coupons direkt vom Smartphone aufnehmen können.

Den Ausdruck von Kassenbons zu senken ist aber nur ein angestrebtes Ziel der Lösung. Zusätzlich kann die Ratinger Filiale des Elektronik-Riesen die Kunden nun auch mit mobilen Gutscheinen über Reposito in das Geschäft locken. Über mobile Couponing per App – unter anderem durch die Integration von Apple Passbook – kann der Kunde beispielweise beim Betreten des Geschäfts einen Gutschein auf sein Smartphone erhalten und sofort beim Kauf einlösen.

Mit Ratingen nutzt nach der Bodensee-Filliale bereits die zweite Euronics-Niederlassunge die Reposito App als Kundenbindungsinstrument. (mb)

Das Wichtigste zum kontaktlosen Bezahlen
Das Wichtigste zum kontaktlosen Bezahlen
Einer nach dem anderen gehen Anbieter auf den Markt, die mit Einsteck-Modulen Smartphones und Tablets zu Kassengeräten machen. Sie wollen damit Kartenzahlungen auch in kleineren Unternehmen etablieren, wo man heute noch meist mit Bargeld zahlen muss.
Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen?
Das kontaktlose Bezahlen funktioniert per Funk. Die Karten mit Girogo-, Paypass- oder Paywave-Technologie sind mit einem speziellen Chip (Near Field Chip) ausgestattet. Die Daten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte im Abstand von maximal vier Zentimetern davorgehalten wird. Der Inhaber gibt seine Kreditkarte oder Girocard dabei nicht aus der Hand.
Für welche Beträge ist das gedacht?
Vor allem für Kleinbeträge, die üblicherweise bar bezahlt werden: Tageszeitung, Kaffee. Nutzer neuartiger Visa- oder Mastercard-Karten können kontaktlos bis zu einem Betrag von 25 Euro ohne Geheimnummer (PIN) oder Unterschrift bezahlen. Liegt der Betrag darüber, sind PIN oder Unterschrift notwendig. Wer die SparkassenCard nutzt, muss - wie zuvor bei der Geldkarte - ein Guthaben von höchstens 200 Euro auf die Karte laden und kann dann Beträge bis 20 Euro kontaktlos bezahlen. Nächstes Jahr entscheidet die Kreditwirtschaft über höhere Summen.
Ist die Technik sicher?
Nach Angaben der Sparkassen werden beim Bezahlvorgang nur zahlungsrelevante Daten wie Betrag und Kartennummer ausgetauscht: "Es werden keine Kundeninformationen, keine Namen, an den Handel weitergegeben", sagt Werner Netzel, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen-und Giroverbands. Visa führt aus, Zahlungen seien "besonders sicher". Weil nur noch der Chip und nicht der Magnetstreifen zum Einsatz komme, gebe es keine Chance für Kriminelle, die durch manipulierte Automaten Kartendaten abschöpfen. Auch Mastercard will die Sorge vor ungewollten Abbuchungen nehmen: Die Karte funktioniere nur, wenn sie sich im Abstand von höchstens vier Zentimetern vom Terminal befinde.
Wie kontrolliere ich meine Abbuchungen?
Auf der Karte mit Girogo werden die letzten 15 Bezahlvorgänge und die letzten drei Ladevorgänge gespeichert. Um sie auslesen zu können, brauchen die Kunden allerdings eine Applikation (App) für ihr Smartphone oder müssen einen Terminal im Handel aufsuchen. Bei Paypass und Paywave findet sich jede einzelne Buchung auf dem Kontoauszug.
Wie könnte die Entwicklung weiter gehen?
Die NFC-Technik kann auch in Mobiltelefone integriert werden - so wie es heute bereits Google Wallet nutzt. Mit einer speziellen Software könnte das Smartphone dann nicht nur die Geldbörse des Kunden, sondern auch den Kassenterminal des Verkäufers ersetzen. Auf diese Weise könnte man etwa bei Taxifahrern oder Paketboten mobil bargeldlos bezahlen.