Chromecast-Vertriebspartnerschaft

Gravis und Mobilcom-Debitel werden Google-Reseller

06.10.2014 von Matthias Hell
Die Freenet-Retail-Marken Mobilcom-Debitel und Gravis gehören ab sofort zum exklusiven Kreis der stationären Reseller von Googles Streaming-Lösung Chromecast. Die Vertriebspartnerschaft passt gut in die Digital-Lifestyle-Strategie, die der Mobilfunkkonzern im Handelsbereich verfolgt.
Google Chromecast ist ab sofort auch bei Mobilcom-Debitel und Gravis erhältlich

Googles HDMI-Stick Chromecast gehört zu den einfachsten und beliebtesten Lösungen, wenn es um die Übertragung von Streaming-Inhalten an TV-Geräte geht. Dabei setzt der Internet-Konzern auf ein exklusives Netzwerk an Resellern: neben dem Google-eigenen Play Store ist der Streaming-Stick auch bei den Online-Händlern Amazon und Cyberport erhältlich. Im stationären Handel nahm bislang Media-Saturn die Rolle des exklusiven Chromecast-Resellers ein, erhält nun aber Gesellschaft von den Freenet-Handelslinien Mobilcom-Debitel und Gravis. In deren Geschäften ist der HDMI-Stick ab sofort für 35 Euro erhältlich und kann auch im Onlinestore unter Gravis.de bestellt werden.

Das Angebot von Chromecast stellt eine gute Ergänzung zu der Digital-Lifestyle-Strategie dar, die Freenet im Handelsbereich verfolgt. So vertreiben die Mobilcom-Debitel-Läden bevorzugt Handyverträge als Bundles, die Premium-Services und Cloud-Speicherplatz z.B. mit Virenschutz-, Gaming- oder Musik-Streaming-Abos kombinieren. Zudem versucht sich der Konzern seit dem Frühjahr im Bereich Smart Home Security und bietet die dazugehörige Hardware im Mietmodell an. Das Mobilfunk-Kerngeschäft erleichtert Freenet dabei den Kundenzugang.

Zwar hält sich der Freenet-Konzern mit belastbaren Zahlen zurück, doch erklärte das Unternehmen bei der Präsentation seiner Halbjahreszahlen, die Umsätze im Digital-Lifestyle-Bereich seien im Vergleich zur ersten Hälfte des vergangenen Jahres um mehr als 50 Prozent gestiegen. Das Bundling von Mobilfunk-Hardware und darauf aufbauenden Services ermögliche nicht nur zusätzliche Umsätze, sondern biete auch den Handelspartnern attraktivere Margen und verhelfe zu einer effektiveren Kundenbindung, heißt es in der Halbjahrespräsentation von Freenet.

Immer größere Nähe zu Media-Saturn

Dass Mobilcom-Debitel und Gravis als Chromecast-Reseller nun Media-Saturn Gesellschaft machen, passt gut zur zunehmenden Nähe zwischen den beiden Technik-Konzernen. So besteht bereits seit mehreren Jahren eine Vertriebspartnerschaft zwischen Media-Saturn und Freenet, welche die Vermarktung von Mobilcom-Debitel-Produkten bei Saturn und Media Markt ermöglicht. Und als Media-Saturn vor einigen Wochen einen "eigenen" Prepaid-Smartphone-Tarif lancierte, stand hier ebenfalls Mobilcom-Debitel als Kooperationspartner dahinter.

Exciting-Commerce-Blogger Jochen Krisch geht sogar soweit zu mutmaßen, dass "über kurz oder lang Media Saturn und die Freenet Group zusammengehen". Als Referenzbeispiel dienen dabei deren britischen Pendants Dixons und Carphone Warehouse, die sich im Mai 2014 zu einem Giganten mit 15 Milliarden Euro Umsatz und 3.000 Läden zusammenschlossen.

Die Geschichte von Google
Der Investor
Mit einer Investition von 100.000 Dollar durch den Sun-Gründer Bechtolsheim beginnt die Geschichte von Google - der Investor verdient dadurch knapp zwei Milliarden.
Backrub
Die in Standford entwickelt Suchmaschine Back Rub ist Vorläufer von Googles Suche. Die Hand im Logo ist übrigens die von Larry Page - der das Foto mit einem Kopierer erstellte.
Hypermodern
Die heutigen Data Center sind weit moderner. Hier wurde eine finnische Papierfabrik an der Ostsee zum Rechenzentrum umgebaut, zur Kühlung kommt Meerwasser zum Einsatz.
Endloses Betastadium
Die erste Version der Google-Website bezeichnet Google noch als "Beta", was auch für viele weitere Projekte wie Google Mail übernommen wird. Die Suchmaschine ist aber bereits früh ein ausgereiftes Angebot.
Die Väter des Erfolgs
Serge Brin und Larry Page lernen sich in Standford kennen, sie gründen 1998 Google. Seit 4. April 2011 ist Page CEO von Google, ein Posten den er ab 2001 an Eric Schmidt abgegeben hatte.
Zwei weitere wichtige Köpfe: David Cheriton...
Der Stanford-Dozent David Cheriton vermittelt den beiden Firmengründern den Kon-takt zu Bechtolsheim und andern Investoren. Auch er ist durch die Investition in Google heute Milliardär.
... und Eric Schmidt
Der Infomatiker und Manager Eric Schmidt kommt 2001 zu Google. Nach Stationen bei Sun als CTO und Novell als CEO übernimmt er den Posten des CEO bei Google. Am vierten April 2011 wechselt er in den Verwaltungsrat von Google.
Ab an die Börse
Der Börsengang am 19. August 2004 ist für Google ein großer Erfolg. Ende 2013 er-reicht sie erstmals einen Stand von 1000 Dollar, was einem Firmenwert von 327 Milli-arden entspricht.
Es geht nur in eine Richtung...
Seit der Gründung von Google sind Umsatz und Gewinn kontinuierlich gestiegen. Auf-fällig sind die Umsatzsteigerungen der beiden letzten Jahre, obwohl hier durch den Kauf von Motorola hohe Verlusten entstanden.
Alle wollen zu Google
Bei der Frage nach dem beliebtesten Arbeitgeber ist Google auch in Deutschland im-mer auf einem der ersten Plätze. Grund dafür ist ein Ruf als innovativer Markführer, der sich gut um seine Mitarbeiter kümmert.
Männerdomäne
Die Anzahl der Frauen bei Google ist eher gering, 70 Prozent der knapp 48.000 Ange-stellten (und 83 Prozent der Entwickler) sind männlich. Auch Minderheiten sind nur schwach vertreten, was von Google als Problem angesehen wird.
Wettbewerber Facebook
Facebook ist zwar keine Suchmaschine, die Plattform von Mark Zuckerberg hat aber eine Nutzerzahl von 1,23 Milliarden und ist als Anbieter von Werbeplatz eine echte Bedrohung für Google - sinkt doch der Stückpreis für Werbung und ist das Mobilge-schäft noch im Aufbau.
Kreativer Freiraum
Google macht immer wieder mit coolen Büro-Fotos auf sich aufmerksam, hier etwa mit einem als Iglu gestalteten Besprechungsraum.
Venedig-Feeling
Wahlweise kann eine Besprechung in einer Gondel abgehalten werden.
Die alles beherrschende Suchmaschine
Google ist als Suchmaschine Marktführer, Konkurrenten wie Bing, Yahoo und DuckDuckGo haben da wenig Chancen. Vor allem bei der Suche nach deutschen Seiten ist ihnen Google klar überlegen.
Spielchen für Zwischendurch
Die Suchmaschine bietet viele versteckte Funktionen wie „zerg rush“: Gibt man den Befehl in der Suchleiste ein, zerschießen kleine Buchstabe alle Suchtreffer auf der Website.
Immer ausgefeiltere Angebote
Eine Neuerung bei der Google-Suche ist der so genannte Knowledge Graph - sucht man beispielsweise Informationen zu einem Film, sind diese im rechten Seitenbereich zu sehen. Dabei greift Google auf fremde und eigene Quellen zurück.
Google Plus
Google Plus ist eine direkte Antwort auf Facebook, Google soll etwa tausend Angestellte auf dieses Projekt angesetzt haben.
Google Maps
Seit 2005 gibt es den Dienst Google Maps, der immer mehr Funktionen erhält. Beein-druckend sind die hoch aufgelösten Satellitenfotos, das Schwesterprodukt Google E-arth ist mittlerweile in Google Maps integriert. Interessant für Android-Nutzer: In einigen Städten werden auf Android-Geräten bereits Daten öffentlicher Verkehrsmittel angezeigt.
Das eigene Tablet
Googles Tablet Nexus 7 ist eines der erfolgreichsten Android-Tablet. Vor allem in Deutschland ist Android sehr erfolgreich und erreicht bei Smartphones bereits einen Marktanteil von über 75 Prozent.
Der ewige Kampf ums Straßenbild
Nur dank einer ganzen Flotte an Kamera-Fahrzeugen konnte Google Streetview anbieten. Das Angebot stieß aber unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes bald auf Kritik. In Österreich ist Streetview seit kurzem sogar verboten.
Google Glass
Wenig Begeisterung bei Datenschützern löst Google neues Produkt Google Glass aus. Die in den so genannten Google-X-Labs entwickelte Brille kann Informationen im Sichtfeld des Benutzers einblenden, die integrierte Kamera wird aber zum Hauptthema und sorgt für einige Verbote - unter anderem in britischen Kinos.
Die Zukunft: Ab auf die Straße
Selbstfahrende Autos sind schon länger ein Thema für Google, im Mai 2014 präsentiert das Unternehmen einen ersten Prototyp. Dank Laser-Scanner und vieler Sensoren soll es äußerst sicher sein. Laut Brin sei es schließlich Verschwendung, wenn Autos ungenutzt herumstünden. Selbstfahrende Autos könnten einfach neue Passagiere aufnehmen.