Projektgeschäft fördern

Konica-Minolta-Druckergeschäft stabilisiert sich

14.12.2009
Im Druckergeschäft will Konica Minolta mit einem neuen Team an erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Doch der Weg zurück ist steinig.
Mit dem Farblaser Magicolor 1600W will Konica Minolta weiterhin den Consumer-Kanal bedienen.

Im Druckergeschäft will Konica Minolta mit einem neuen Team an erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Doch der Weg zurück ist steinig. Ein übermächtiges Kopierergeschäft mit Direktvertrieb und eigenem Fachhandelskanal, eine wechselhafte Geschichte geprägt durch Übernahmen und Fusionen und die Aufgabe des unabhängigen Unternehmenssitzes in München, das alles sind Faktoren, die dem Druckergeschäft von Konica Minolta zu schaffen machten. Einst als QMS von Minolta übernommen, dann mit Konica fusioniert und vor rund zwei Jahren in den Langenhagener Betrieb integriert, versucht sich nun die Druckersparte als Vertriebskanal "IT Channel" zu etablieren, nachdem man in den letzten Jahren einiges an Boden verloren hat.

Mit einem von fünf auf acht Außendienstmitarbeiter aufgestocktem Außendienst-Team will Oliver Herbrich, General Manager IT Channel Printer, nun den IT-Fachhandelskanal, der derzeit rund 220 vertraglich gebundene Händler umfasst, besser betreuen. Dies passiert parallel zum MfG-Fachhandelskanal, der aus Händlern aus dem Büromaschinenumfeld besteht. Herbrich und sein Team sind allerdings auch intern für das Druckergeschäft der MfG-Händler zuständig.

Der Konica-Minolta-Druckerchef will die Händler dazu animieren, sich mehr im Projektgeschäft zu engagieren. "Allerdings würde uns das eine oder andere Gerät im Schwarzweiß-Bereich noch gut tun", gibt Herbrich zu. Trotzdem will er auch im Farblaser-Einsteigerbereich weiter präsent sein. Durch den Abgang des Retail-Spezialisten Sergeij Mitkin waren Gerüchte aufgekommen, dass sich Konica Minolta aus diesem Segment verabschiedet. "Der B2B-Kanal bleibt aber unser Fokus", bekräftigt der Konica-Minolta-Manager.

Die Anzahl der vertraglich gebundenen Händler soll auf rund 250 aufgestockt werden. Allerdings steht für Herbrich der Ausbau des Konica-Minolta-Anteil bei den bestehenden Fachhandelspartnern im Vordergrund. Mit seinen Distributionspartnern Actebis Peacock, Bluechip, Disc Direct, Ingram Micro, Printec, Systeam und Tech Data sieht er sich gut aufgestellt. Hier bestehe kein Handlungsbedarf, meint er.

Lesen Sie auf der folgenden Seite ein Interview mit Konica-Minolta-Druckerchef Oliver Herbrich.

"Die Märkte sind nach wie vor unterschiedlich"

Oliver Herbrich, General Manager IT Channel Printer bei Konica Minolta im ChannelPartner-Interview.

Vor rund zwei Jahren wurde die Konica-Minolta-Druckersparte in den Gesamtkonzern integriert. Druckerchef Oliver Herbrich zieht Bilanz.

Die Integration der Druckersparte und die Auflösung des Standorts München war ein tiefer Einschnitt in die Unternehmensgeschichte. Das ist doch sicher nicht problemlos gelaufen?

Oliver Herbrich: Es gab in der ersten Zeit sicher Reibungsverluste. Das war allein schon geografisch schwer. Für viele Mitarbeiter kam ein Umzug von München nach Langenhagen nicht in Frage, mit der Folge, dass sie das Unternehmen verließen. Mittlerweile ist aber das Team neu aufgestellt und die Entwicklung ist positiv. Wir ernten nun die Früchte der Maßnahmen, die wir in den letzten zwei Jahren vorgenommen haben.

Früher wurde bei Konica Minolta immer die besondere Flexibilität durch eine eigenständige Druckersparte hervorgehoben. Ist der Gesamtkonzern im Druckergeschäft unflexibler geworden?

Herbrich: Die Märkte sind nach wie vor unterschiedlich. Deshalb brauchen wir Spezialisten für die unterschiedlichen Kanäle. Es ist wichtig, ein eigenes Team für dieses Geschäft zu haben, dann kann man auch auf die Markterfordernisse eingehen. In mancher Beziehung haben wir durch die Integration sogar an Flexibilität gewonnen. So sind viele Funktionen, die früher in der Europazentrale in den Niederlanden beheimatet waren, nun nach Langenhagen gewandert, wie beispielsweise Marketing, technischer Support oder Controlling.

Es gab Befürchtungen, dass die Druckersparte im großen Gesamtkonzern untergeht. Wie groß ist der Stellenwert des IT-Channels wirklich?

Herbrich: Wir sind nach dem Direktvertrieb und dem MFP-Fachhandelskanal tatsächlich der kleinste Vertriebskanal. Trotzdem hat der IT-Channel in den letzten zwei Jahren an Bedeutung dazu gewonnen. So tragen wir auch die Verantwortung für das Druckergeschäft bei unseren MFP-Händlern. Das Printerbusiness wird im Rahmen des Projektgeschäfts, über das wir zunehmend Drucker vermarkten, auch weiterhin wachsen. (awe)