Mit Windows Server 2008

Microsoft virtualisiert

20.02.2008
7.500 Teilnehmer an dem laut Microsoft größten Produktlaunch der Firmengeschichte lassen sich sehen: Gestern hat der Software-Konzern die Verfügbarkeit von gleich drei neuen Produkten angekündigt.
Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, ließ es sich nicht nehmen, die deutsche Launch-Veranstaltung "ready.for.take.off" in Frankfurt persönlich zu eröffnen.
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7.500 Teilnehmer an dem laut Microsoft größten Produktlaunch der Firmengeschichte lassen sich sehen: Gestern hat der Software-Konzern in Frankfurt die Verfügbarkeit von gleich drei neuen Produkten angekündigt.

Zwar ist der "SQL Server 2008" noch nicht in der finalen Version vorrätig und wird dies voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2008 sein, dennoch ist die Vorstellung der Beta-Version der Microsoft-Datenbank sowie der finalen Releases von Windows Server 2008 und Visual Studio 2008 in Frankfurt auf großes Interesse gestoßen.

Da ließ es sich auch Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, nicht nehmen, die deutsche Launch-Veranstaltung "ready.for.take.off" persönlich zu eröffnen. Und er konnte in Frankfurt davon berichten, dass der Markt den neuen Windows Server schon gut angenommen hat: 143.000 Downloads der Beta-Version allein in Deutschland, 60.000 Teilnehmer an Webcasts zu Windows Server 2008, 30 Referenzkunden in Deutschland und bereits über 3.000 für die neue Server-Plattform geschulte Partner – in der Tat ist dies kein Vergleich zur zögernden Akzeptanz des neuen Client-Betriebssystems Windows Vista.

Dabei beträgt laut IDC der Anteil von Windows am Server-Markt bereits 72 Prozent, Tendenz steigend. "Auch mit Windows 2008 werden wir stärker wachsen als Linux", so die Prognose von Berg. Und warum sollten Kunden auf das neue Server-Betriebssystem von Microsoft migrieren? Auch darauf wusste der Deutschland-Chef eine Antwort: Vor allem wegen der in Windows Server 2008 enthaltenen Virtualisierungskonzepten.

Damit positioniert sich Microsoft ganz klar gegen VMware, den bisher unangefochtenen Marktführer in Sachen Virtualisierung. Ohne diesem Wettbewerber beim Namen zu nennen, sieht sich hier Microsoft gut aufgestellt. Denn der Hersteller virtualisiert eben auch einzelne Anwendungen, nicht gleich ganze Betriebssysteme.

Die Website www.microsoft.com läuft bereits auf der neuen Server-Plattform und benötigt laut Berg zehn Prozent weniger Strom als unter Windows Server 2003. Dieser gesunkene Energieverbrauch resultiert aus der Tatsache, dass das neue System bei Teillast nicht mehr alle CPU-Ressourcen nutzt. Damit springt also auch Microsoft auf den "green IT"-Zug auf.

7.500 Besucher haben an dem laut Microsoft größten Produktlaunch der Firmengeschichte teil genommen.

Außerdem hat Berg auf dem Produkt-Launch die neuen Sicherheitsaspekte des Windows Server 2008 in Vordergrund gestellt, etwa beim Netzwerkzugangs und der Dateiverschlüsselung. Und der Server-Core kommt jetzt auch ohne grafische Benutzeroberfläche aus, was potentiellen Hackern weniger Angriffsfläche bietet.

Microsoft veröffentlicht Schnittstellen

Passend zum Server-Launch in Frankfurt hat Microsoft-CEO Steve Ballmer angekündigt, noch in der ersten Jahreshälfte 2008 diverse Programmierschnittstellen und Kommunikationsprotokolle zur Server-Software zu veröffentlichen. Das soll es Microsoft-Partnern erleichtern, Zusatzprodukte zu entwickeln – natürlich mit Visual Studio 2008.

Das dürften auch die großen Systemhäuser hier zu Lande begrüßen. Deutschlands Nummer-1-Corporate-Reseller, Computacenter, gehört bereits zu den ersten der 30 Windows Server 2008-Anwender. "Das ist ein großer Schritt vorwärts", meint etwa der dort angestellte Infrastruktur-Experte Werner Schwimmer. "Die neue Generation des Server-Betriebssystems bietet Flexibilität und ermöglicht neue Business-Lösungen.

Meinung des Redakteurs

Nun gibt Microsoft auch im Server-Geschäft Gas. Mit den neuen Virtualisierungsfunktionen greift der Konzern ganz klar VMware an. Und in diesem Jahr möchte Microsoft zum ersten Mal mehr Datenbanklizenzen als Oracle verkaufen. Dazu passt Ballmers Öffnungsstrategie: Wenn die Schnittstellen zu den Server-Produkten bekannt sind, werden ISVs eher dazu bereit sein, auf Microsoft-Produkte zu setzen.

Mehr zum Microsoft-Produktlaunch lesen Sie bitte in der Neuen CP, ab dem 28. Februar. (rw)