Online-Handel

Niederbayern schlägt Berlin bei der "digitalen Dichte"

17.06.2015 von Christian Töpfer
Einer neuen Studie zufolge verlieren die Distanzen im Online-Handel an Bedeutung. Denn in der Provinz haben sich überraschend viele gewerbliche Online-Händler niedergelassen.

Niederbayern liegt vor der Hauptstadt Berlin, wenn es um die Dichte der Online-Händler geht. Dank Online-Marktplätzen wie eBay müssen Händler nicht unbedingt in Wirtschaftszentren oder einwohnerreichen Gegenden angesiedelt sein, um erfolgreich zu sein. Dies ergibt die Studie "Small Online Business Trade Summary 2015" von Sidley Austin LLP im Auftrag von eBay.

Provinz vor Zentren: In Regionen mit geringer Einwohnerdichte und geringem Bruttoinlandsprodukt gibt es oft eine höhere „digitale Dichte“ der Online-Händler. (Zur besseren Lesbarkeit bitte auf das Bild klicken.)
Foto: eBay

Zwei Faktoren wurden in die sogenannte "Digitale Dichte" von Online-Unternehmen in Europa einbezogen: die Zahl der gewerblichen Händler pro 100.000 Einwohner und die Umsätze der gewerblichen Händler. Regionen, die im Vergleich weder die höchste Einwohnerdichte noch das größte Bruttoinlandsprodukt aufweisen, liegen hier weit vorn: Niederbayern, Detmold, Oberpfalz und Schleswig-Holstein. Dies ist eine vielversprechende Perspektive für die regionale Wirtschaft, so heißt es seitens eBay.

Die führenden Regionen im E-Commerce

Obwohl Niederbayern im nationalen Vergleich des Bruttoinlandsprodukts (BIP) den zwölften Rang belegt (Rang 172 in der EU) führt die Region bei der Dichte der Online-Unternehmen in Deutschland. An zweiter Stelle steht Berlin, dicht gefolgt von Detmold, Oberpfalz und Schleswig-Holstein (Rang 16, 10 und 29 beim BIP in Deutschland). Dies ist ein Zeichen für die Bedeutung des Online-Handels als Wirtschaftsfaktor in weniger zentralen Regionen. Geht man davon aus, dass die geografische Entfernung traditionell einen negativen Effekt auf den Handel hat, so bescheinigt die Studie Online-Marktplätzen wie eBay damit einen integrativen Effekt.

Hamburg und Oberbayern haben zum Beispiel das höchste und zweithöchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Deutschland, kommen allerdings nur auf Platz 12 und 30 bei der Dichte der Online-Unternehmen. Köln ist die drittgrößte Stadt in Deutschland, belegt aber nur Platz 17 in der Studie von Sidley.

Die Studie untersuchte Transkationen auf dem eBay-Marktplatz im Zeitraum von 2010 bis 2014. Als gewerbliche Online-Händler wurden hierfür Händler mit einem Umsatz von mehr als 10.000 US-Dollar (rund 9.000 Euro) bei eBay in mindestens einem der Jahre 2010 bis 2014 betrachtet.

Meldungen über E-Tailer/Online-Shops
Pixmania beantragt angeblich Insolvenzverfahren
Seit der Übernahme durch den Sanierungsspezialisten Mutares bemühte sich Pixmania um positive Nachrichten, doch brachen die Umsätze immer weiter ein. Nun hat der angeschlagene Online-Händler französischen Medienberichten zufolge ein Insolvenzverfahren beantragt.
Sony schließt Onlinestore in Europa
Auch wenn man nicht in die Umsatzgefilde von Apple vorstieß, war der Onlineshop von Sony doch ein wichtiger Bestandteil der Markenstrategie. Nun schließt der Hersteller allerdings seinen Onlinestore und leitet nur noch auf Partnershops weiter.
Cyberport bietet Fernwartung über Expertiger an
Cyberport erweitert sein Partnersystem um die IT-Plattform Expertiger, die Computer-Hilfe per Fernwartung anbietet. Die Zusammenarbeit liegt nahe, da es sich bei beiden Unternehmen um Beteiligungen von Burda Digital handelt.
Fehlbetrag bei Cyberport erhöht sich
Der Elektronikversender Cyberport hat auch das Geschäftsjahr 2014 mit roten Zahlen abgeschlossen: Wie aus dem nun veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht, stieg der Fehlbetrag von 2,62 Millionen Euro auf 3,15 Millionen Euro an.
Media Markt startet eigenes Outlet bei eBay
Nach Saturn bietet nun auch Media Markt über eBay Ausstellungs- und Einzelstücke zu Sonderpreisen an. Das dezentrale Angebotsformat, bei dem einzelne Märkte als Verkäufer agieren, kommt der Konzernaufstellung von Media-Saturn gut entgegen.
Conrad schließt Getgoods und HOH
Getgoods und Home of Hardware (HOH) konnten von Conrad Electronic nach der Übernahme Ende 2013 nicht rentabel gemacht werden. Deshalb stellen die Onlineshops und die dahinterstehende Conrad-Tochter Get-it-quick Ende Dezember den Betrieb ein.
Amazon startet B2B-Angebot
Mit einem neuen Untershop adressiert Amazon.de erstmals direkt B2B-Kunden. Neben Business-Artikeln für verschiedenste Segmente gibt es dabei auch einen Schwerpunkt auf 3D-Druck.
Notebooksbilliger.de bleibt größter deutscher Elektronikversender
Dem jährlichen Onlineshop-Ranking von EHI und Statista zufolge konnten die 100 größten deutschen Online-Händler ihren Umsatz 2014 um 10 Prozent steigern. Großen Anteil daran haben die Elektronikversender, die weiterhin von Notebooksbilliger.de angeführt werden.
Notebooksbilliger.de startet Beratung per WhatsApp
Kunden von Notebooksbilliger.de können sich ab sofort auch per WhatsApp beraten lassen. Der Elektronikversender will mit dem reichweitenstarken Kommunikationskanal vor allem Kaufentscheidungen leichter machen.
Same-Day-Delivery spielt für Cyberport keine große Rolle
Anlässlich der Ausweitung seines "Eilt!"-Lieferservices nach Österreich hat Cyberport Einblick in die Nutzung des Same-Day-Delivery-Services gegeben. Dabei zeigt sich: Die Expresslieferung innerhalb von drei Stunden wird nur wenig genutzt.