Internet of Things

Produkte und Strategien der Hersteller

11.08.2015 von Heinrich Vaske
Im Zukunftsmarkt des Internet of Things (IoT) bringt sich nahezu jeder große IT-Hersteller in Stellung. Manchmal ist der Marktzugang nachvollziehbar, manchmal werden auch Nebelkerzen geworfen und vorhandene Produkte umdefiniert. Wir geben einen Überblick über die Strategien der wichtigsten Player.

Die Strategien der großen IT-Hersteller zu verstehen, ist nicht ganz einfach, zumal der Begriff IoT selbst alles andere als präzise ist und sich kaum von Begriffen wie Industrie 4.0 oder Machine-to-Machine-Kommunikation abgrenzen lässt. Am Ende geht es immer um die intelligente Vernetzung von Objekten via Internet und die Analyse von Daten, die auf diese Weise eingesammelt werden. Unternehmen lernen beispielsweise das Nutzungsverhalten ihrer Kunden zu verstehen, wenn verkaufte Geräte Informationen zurückspielen.

Sie lassen sich Zustandsdaten von Maschinen und Anlagen aus Kundenumgebungen aggregieren und etablieren darum herum neue Servicemodelle. Oder sie bringen ihre Lager-, Fuhrpark- oder sonstige Logistik auf Vordermann. Produkte und Plattformen dafür gibt es inzwischen eine Reihe, doch oft ist für Kunden nicht einfach zu erkennen, was in den Verpackungen steckt.

Altbekannte Angebote aus der Welt der Embedded Systems werden mit einem schmucken IoT-Label versehen, ohne dass sich besonders viel verändert hätte. Doch der Aktionismus der Anbieter ist verständlich: Momentan werden die Märkte aufgeteilt - auch wenn die Produkte oft noch gar nicht reif sind. Die Vielzahl an Kooperationen und Verbandsinitiativen macht es dem neutralen Betrachter nicht leichter, ein klares Bild zu gewinnen.

Spannend ist der Markt auch deswegen, weil neben den großen IT-Playern klassische Industriekonzerne wie Siemens, Bosch, ABB oder General Electric ein Stück vom Kuchen möchten. Mit ihren Erfahrungen im Engineering und im Product-Lifecycle-Management (PLM) fühlen sie sich gut gewappnet - und sie müssen etwas tun, denn die nächste Wertschöpfungsstufe in der Automatisierungstechnik wird über die Digitalisierung erreicht. Hinzu kommen viele spezialisierte Anbieter und Startups. Ihnen fehlt es zwar meist an der kritischen Größe, aber sie haben den Vorteil, unbelastet von einem etwaigen Bestandsgeschäft disruptiv agieren zu können. Wir haben uns einige Player im IoT-Geschäft einmal genauer angesehen.

Wachstumsmarkt IoT

Die Analysten von BI Intelligence prophezeien dem IoT-Markt ein rasantes Wachstum bis 2019. Für die Weltwirtschaft werde sich bis dahin ein Mehrwert von 1,7 Billionen Dollar ergeben, der sich aus Hardware-, Software- und Installationsumsätzen, Management-Services sowie Effizienzgewinnen in den anwendenden Unternehmen errechne.

6,7 Milliarden Devices sollen 2019 im IoT eingesetzt sein, doch das entspreche nur rund acht Prozent des IoT-Markts. Den Löwenanteil des Geschäfts machen demnach Software- und Infrastrukturanbieter. Der Enterprise-Sektor soll mit 46 Prozent den größten Anteil des IoT-Markts ausmachen, doch auch im Consumer-Bereich und in Behörden soll das Geschäftsvolumen stark ansteigen.

Die Studie kostet 395 Dollar und kann hier bestellt werden

IoT-Strategie von Microsoft

Microsoft hat ganz im Sinn des neuen Nadella-Führungsstils erkannt, dass der IoT-Markt Offenheit verlangt. Wie rund 160 andere Unternehmen ist der Softwarekonzern Mitglied in der von Qualcomm initiierten Allianz AllSeen. Deren Ziel ist die Entwicklung eines übergreifenden und sicheren Connectivity- und- Kommunikationsnetzes auf Basis des Open-Source-Projekts AllJoyn.

Derzeit gibt es zwei AllJoyn-Versionen, zu denen jeweils Software-Development-Kits (SDKs) für Entwickler bereitstehen. Jüngster Beitrag von Microsoft ist hier die AllJoyn Device System Bridge (DSB), ein Framework, mit dem sich ältere und proprietäre Protokolle mit der AllJoyn-Welt verbinden lassen. So können etwa ältere Systeme für die Gebäudeautomation, die heute das "BACnet"-Protokoll nutzen, in eine Alljoyn-IoT-Umgebung integriert werden. Das Gleiche gilt für "Z-Wave"basierende intelligente Produkte für die Smart-Home-Steuerung.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

Laut Microsoft wird "Windows 10 IoT" AllJoyn unterstützen. Windows 10 IoT soll die Integration und Steuerung diverser Wearables, Sensoren und Smart-Home-Geräte ermöglichen, ebenso deren Einbindung in Dienste der Azure-Cloud. Anfang 2015 hat Microsoft seine Pläne für Windows 10 IoT veröffentlicht. Demnach soll es drei Varianten des Embedded-OS geben: für Industriegeräte, für Mobile Devices und für "Small Devices" wie Raspberry Pi 2.

Zweiter wichtiger Baustein der Microsoft-Strategie ist die "Azure IoT Suite", ein Set an Cloud-basierten Anwendungen, mit denen sich IoT-Sensordaten monitoren, analysieren und für Vorhersagen aufbereiten lassen sollen. Microsoft zapft dafür eine Reihe von Azure-Produkten an, darunter Azure Event Hubs, Azure Stream Analytics, Azure Machine Learning sowie neuere Dienste wie Azure SQL Data Warehouse und Azure Data Lake. Auf Basis dieser Lösungen soll noch in diesem Jahr die neue Plattform für IoT-Projekte in Unternehmen herauskommen.

IoT-Strategie von Cisco

Cisco will seine starke Stellung als Netzausrüster ausnutzen, um im Zukunftsmarkt Fuß zu fassen. Die Hardware- und Softwarelösung steht auf den Säulen Netzkonnektivität, Sicherheit, Datenanalyse, Automatisierung, Anwendungen und - "Fog Computing". Letzteres ist eine Cisco-eigene Erfindung, die das Ziel verfolgt, rechenintensive Transaktionen - etwa Datenanalysen - nicht in einem Rechenzentrum, sondern direkt im Netz vorzunehmen. So sollen Sensordaten lokal verarbeitet und zeitkritische Anwendungen schnell ausgeführt werden.

Dem Hersteller zufolge beherrschen heute mehr als 25 Netzprodukte Fog Computing. Auf ihnen wird ein zweites Betriebssystem (IOx) installiert, das die Ausführung selbst entwickelter Anwendungen ermöglicht. Wie Cisco argumentiert, laufen solche lokalen Operationen effizienter und schneller als über entfernte Rechenzentren, wo dann in der Cloud nur noch aggregierte Informationen gespeichert werden. Fog Computing soll also eine Entlastung der Übertragungswege bringen und Speicherplatz in der Cloud sparen.

Wer in einer solchen Umgebung Daten analysieren will, soll sich nach Wunsch des Anbieters der "Fog Data Services" und der "Cisco Connected Analytics" bedienen: Nach bestimmten Richtlinien lassen sich damit Datenflüsse in IoT-Umgebungen überwachen und optimieren, heißt es beim Netzwerker. Auch die Analysesoftware von Drittanbietern kann demnach eingebunden werden.

Für Management und Automatisierung gibt es den "IoT Field Network Director". Damit sollen Nutzer ihre IoT-Netzinfrastruktur überwachen und anpassen können. Mit dem "Fog Director" schließlich können Administratoren die Einstellungen und den Lebenszyklus der Anwendungen kontrollieren und Transparenz in großen IoT-Umgebungen herstellen. Laut Cisco hat eine Reihe von Softwarehäusern bereits Anwendungen an das Fog-Modell angepasst, darunter SAP, General Electric (Predix), SmartFOA in Japan und Tieto in Skandinavien.

IoT-Strategie von Amazon.com

Mit seiner weltweit führenden Cloud-Infrastruktur ist Amazon Web Services (AWS) prädestiniert für den IoT-Markt. Zu den Produkten, mit denen AWS die Konkurrenz herausfordert, gehört "Amazon Machine Learning" - ein Dienst, der für die Analyse von IoT-Sensordaten geeignet ist. Beim Machine Learning können Anwender anhand bestimmter Algorithmen Muster in Daten erkennen, daraus Prognosemodelle entwickeln und gegebenenfalls präventiv Veränderungen einleiten.

Spätestens mit der Übernahme des Startups 2lemetry hat AWS weitere Ambitionen in diesem Markt angemeldet. Das Startup aus Denver verfügt über eine Plattform, um Daten von Maschinen und Geräten, die eine IP-Adresse haben, zu tracken und zu verwalten. Wie das Unternehmen, das Konzerne wie Honeywell und First Mile zu seinen Kunden zählt, in die AWS-Welt eingebunden werden soll, ist noch unklar - Amazon gibt sich bei solchen Firmeninterna stets wortkarg.

2lemetry hat auch Lösungen für den Handel im Angebot, die Retailer in die Lage versetzen, ihre Läden mit Beacon-Technologie auszustatten. Die kontaktlose Übertragungstechnik sorgt dafür, dass Käufern indivduell Informationen zu Rabatten oder Sonderangeboten über Übertragungstechniken wie Bluetooth LE via Push-Mitteilung aufs Smartphone gespielt werden können.

Im IoT-Markt hat sich AWS außerdem schon 2013 mit Einführung der "Kinesis"-Plattform positioniert. Mit ihr lassen sich Terabytes von Daten aus Hunderttausenden von Quellen in Echtzeit verarbeiten. Das Online-Magazin "Techcrunch" spekuliert, dass AWS mit beiden Technologien in der Lage sein müsste, Massendaten aus Machine-to-Machine-Szenarien hocheffizient zu verarbeiten.

IoT-Strategie von IBM

Im März 2015 hat Big Blue mitgeteilt, über die nächsten vier Jahre rund drei Milliarden Dollar in den Aufbau einer IoT-Division zu investieren. Sie soll innerhalb des Unternehmensbereichs IBM Analytics angesiedelt sein. IBM will hier neue Produkte und Services entwickeln. Im Zuge dessen wurde auch die "IBM IoT Cloud Open Platform for Industries" angekündigt, auf der Kunden und Partner branchenspezifisch IoT-Lösungen designen und umsetzen können. Dort sollen sich Daten aus einer Vielzahl von Quellen - nicht zuletzt Sensordaten - sammeln und auswerten lassen. IBM will für diese Plattform besondere Analytics-Lösungen bereitstellen.

Um das eigene Ecosystem weiterzuentwickeln und sich dafür Daten und Produkte Dritter zu sichern, hat Big Blue eine Reihe namhafter Firmen in sein Partnernetz eingeladen, darunter AT&T, ARM, Semtech und The Weather Company. Wie auf der IBM-Plattform gemeinsame Mehrwerte für Kunden geschaffen werden können, zeigt das Beispiel des Southern Ontario Water Consortium: Mit IBMs Analytics-Werkzeugen will der Versorger Grundwassereigenschaften analysieren sowie Trinkwasserqualität und -versorgung sicherstellen können. Dazu werden Hunderte von Sensoren an verschiedenen Datenerfassungspunkten viertelstündlich angesprochen. Später wird das Ganze in der IBM-Cloud analysiert.

IBMs bewegte Geschichte
Hollerith Tabulator
Diese Tabulatoren wurden von Herrman Hollerith erfunden und für das amerikanische statistische Bundesamt gebaut. Sie wurden in dieser Konstellation erstmals 1890 für eine US-weite Volkszählung eingesetzt. Holleriths Patente kaufte später die Computing Tabulating Recording Co., die wiederum 1924 in International Business Machines (IBM) umfirmierte.
IBMs neues IoT-Hauptquartier
Harriet Green, General Manager Internet of Things (IoT) bei IBM, kündigt Mitte Dezember 2015 in München das neue Watson IoT Hauptquartier an. Rund 1000 Mitarbeiter sollen in der bayerischen Landeshauptstadt an neuen Lösungen für das Internet der Dinge arbeiten.
Erweiterter E-Mail-Client
Mit IBM Verse will das Unternehmen geschäftliche E-Mails neu erfinden. Der Mail-Client erweitert die Optionen bei der Verwaltung von E-Mails, bindet Social Media und andere Kommunikationskanäle ein und liefert weitere nützliche Informationen. So kann der Nutzer sehen, welche Teilnehmer gerade per Mail kommunizieren oder welche Position sie im Unternehmen einnehmen. IBM Verse liefert zudem aktuelle Kontextinformationen zu laufenden Projekten oder dafür zuständigen Teammitgliedern.
Neue Mainframe-Generation
Im Januar 2015 hat IBM mit dem z13 einen neuen Großrechner vorgestellt. Das Mainframe-System ist auf die Anforderungen der Mobile Economy zugeschnitten und soll bis zu 2,5 Milliarden Transaktionen pro Tag verarbeiten. Weitere wichtige Funktionen sind schnelle Echtzeit-Verschlüsselung und integrierte Analytik. Letztere soll dabei helfen, Betrugsversuche bei Geschäftsvorgängen schnell aufzudecken.
Design-Studio in Böblingen eröffnet
In Böblingen arbeiten seit September 2014 Designer und Entwickler gemeinsam nach der IBM Design Thinking Methode an Hard- und Softwaretechnologien des Unternehmens. Hier im Bild Phil Gilbert, General Manager IBM Design und Dirk Wittkopp, Geschäftsführer des IBM Forschungs- und Entwicklungszentrums in Böblingen, bei der Eröffnung des Design Studios.
Cloud-Offensive
Im Jahr 2014 investierte IBM mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar in den weiteren Ausbau ihres weltweiten Cloud-Angebotes. Damit können Kunden jetzt auf Cloud-Services zugreifen, die aus 40 lokalen Rechenzentren in 15 Ländern stammen. In Deutschland befindet sich das Cloud-Zentrum in Ehningen. IBM hat sich das Ziel gesetzt, mit ihren Cloud-Angeboten bis 2015 jährlich sieben Milliarden US-Dollar zu erwirtschaften. Dazu wurde 2013 der privat gehaltene IaaS-Spezialist SoftLayer übernommen.
Watson Analytics
Der neue Cloud-Service Watson Analytics basiert auf der kognitiven Computing-Technologie IBM Watson. Nichttechnische Fachkräfte in Marketing, Vertrieb, Finanzen und Personal können damit direkt vom Desktop oder vom mobilen Endgerät über natürliche Sprache auf intelligente Analyse-Werkzeuge zugreifen.
Watson
Mit dieser Maschine schlug die IBM in der US-Quiz-Show Jeopardy zwei menschliche Ratefüchse und bewies damit, wie weit die IBM auf dem Gebiet der entscheidungsunterstützenden Systeme fortgeschritten ist. IBM will die Watson zugrunde liegende Software künftig in ihren Business Intelligence Systemen zur Verfügung stellen. Früher nannte man das auch künstliche Intelligenz, aber der Begriff ist inzwischen aus der Mode gekommen. „Entscheidungsunterstütztend“ klingt auch nicht so gefährlich wie künstliche Intelligenz. Da fragt man sich schließlich sofort, wann die künstliche, die organische überholt hat.
Samual j. Palmisano
Samual J. Palmisano stand der IBM seit 2002 vor. In seiner Amtszeit hat er die Company streng auf Servicekurs gehalten und gleichzeitig kräftig in Software investiert.
Louis V. Gerstner
Louis V. Gerstner übernahm 1993 die Geschäfte vom glücklosen John Akers. Gerstner rettete die IBM. Er teilte sie nicht, wie von Akers geplant, in verschiedene Unternehmen auf, sondern suchte gerade aus dem breiten Portfolio der IBM neue Erfolge zu erzielen. Das schaffte er und richtete die IBM mit einem deutlichen Fokus auf das Servicegeschäft aus. Als er die Führung der IBM in die Hände seines Nachfolgers, Samual J. Palmisano, legte, hatte die IBM ihre existenzbedrohliche Krise längst überwunden. Außerdem war sie durch geschicktes Zugehen auf Partner, Kunden und Öffentlichkeit vom „bad guy“ der IT zum „good boy“ geworden, der sich glaubhaft für offene Standards einsetzte und sich für Opensource-Software einsetzte.
John F. Akers
John F. Akers führte die IBM in die größte Krise ihrer Geschichte. Von seinem Vorgänger übernahm er 1985 ein kraftstrotzendes Unternehmen, das zu seiner Amtsaufgabe 1993 über fünf Milliarden Dollar Verluste machte und kurz vor seiner Zerschlagung stand.
John R. Opel
John R. Opel überstand nur vier Jahre an der Spitze der IBM – von 1981 bis 1985.
Frank T. Cary
Frank T. Cary besetzte den Chefsessel der IBM acht Jahre lang - von 1973 bis 1981. Trotz dieser gegenüber seinem Vorgänger vergleichsweise langen Verweildauer, kann selbst die IBM wenig Bemerkenswertes über ihn erzählen.
T. Vincent Learson
T. Vincent Learson folgte als CEO und Chairman auf Thomas Watson Jr. Er führte die IBM vergleichsweise kurze eineinhalb Jahre von Juni 1971 bis Januar 1973.
Thomas J. Watson Jr.
Watson Jr führte die IBM durch eine Phase stürmischen Wachstums. Unter seiner Ägide wurde aus der IBM nicht nur eine der zwölf größten Unternehmen der Welt, er führte sie auch ins eigentliche Computerzeitalter. Als er 1956 sein Amt antrat, zählte das Unternehmen 72500 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 892 Millionen Dollar. Als er 1971 abtrat, beschäftigte Big Blue 270000 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 8.3 Milliarden Dollar. Das Fortune Magazin nannte ihn laut IBM-Quellen sogar "den größten Kapitalisten, der je gelebt hat."
Thomas J. Watson Sr.
Der 1874 geborene Watson wurde 1914 zunächst zum Generalbevollmächtigten und 1915 zum Präsidenten der Computing-Tabulating-Recording Company. Er benannte das Unternehmen 1924 in IBM um. Watsons provisionsbasierender Vertrag sicherte ihm fünf Prozent des Gewinns der IBM (nach Steuern). Das macht ihn später zum bestbezahlten Manager der USA. Watson galt als genialer Verkäufer und großer Mitivator. Er schreckte allerdings auch nicht vor unsauberen Methoden zurück, um die Konkurrenz zu bekämpfen. Das brachte der IBM bereits 1932 ihr erstes Anti-Trust-Verfahren ein. In einem Wikipedia-Beitrag ist genauer nachzulesen, was Watson für die IBM erreicht hat und wie er dabei vorgegangen ist. Er übergab die Führung des Unternehmens 1956 an seinen ältesten Sohn Thomas J. Watson Jr.
Deep Blue
Im ersten Schachturnier (1996) zwischen Mensch (Weltmeister Garry Kasparov) und Computer gewann die Maschine nur ein Spiel von sechs . 1997 gewann Deep Blue das gesamte Turnier gegen Kasparov. Deep Blue basierte auf einer um Spezialhardware erweiterten IBM RS/6000 SP2. Das System konnte 200 Millionen Züge pro Sekunde berechnen oder 50 Milliarden Positionen innerhalb der drei Minuten, in denen ein Schachspieler in einem Turnier ziehen muss.
Think Pad
Die Think Pad Laptopserie wurde 1992 vorgestellt. Sie galt als sehr robust, schlicht, aber schick designed und absolut verlässlich. An dem neuen Trackpoint-Device(der rote Knopf in der Mitte der Tastatur) schieden sich die Geister. Das Butterfly-Modell sorgte wegen seiner beim Aufklappen expandierenden Tastatur für Furore.
PS/1
Der PC wurde im Juni 1990 vorgestellt er stellt IBMs Versuch dar, im Endverbrauchermarkt wieder Fuß zu fassen. Der DOS-kompatible PS/1ließ sich als Rechner für den Privatgebrauch genauso einsetzen wie als Business-Rechner für einen Kleinbetrieb. Er basierte auf der 80286-Prozessortechnologie von Intel, klotzte mit 1 MB Hauptspeicher und wies ein internes Modem auf. Allerdings galten die ersten PS/1 Modelle wegen fehlender ISA-Erweiterungssteckplätze als nur schwer ausbaubar.
System 390
Es handelte sich um die Nachfolgeserie der IBM /370 und wurde 1990 vorgestellt. Die Rechnerfamilie bestand aus acht wassergekühlten und zehn luftgekühlten Mainframes, letzteres ein Novum in der IBM-Welt.
RS/6000 SP2
Nachdem sich die IBM-Nomenklatura lange gegen den Unix- und Workstationtrend gewehrt hatte, kam 1990 endlich der RISC-Rechner RS/60000 unter dem IBM-Unixderivat AIX auf den Markt – zunächst als Workstation, später auch als Server. Bezeichnend für die nachhaltige Macht der Mainframe-Fraktion innerhalb der IBM ist folgende Tatsache: IBM-Forscher hatten das sehr effiziente Reduced Instruction Set Computing bereits in den frühen 70ern entwickelt. Man zeigte 1975 sogar einen experimentellen RISC-Rechner, aber die Innovation wurde quasi totgeschwiegen.
AS/400
Die AS/400 stellte den teilweise erfolgreichen Versuch der IBM dar, das sogenannte Midrange-Geschäft wieder in den Griff zu bekommen. Als die AS/400 1988 auf den Markt kam, wurde sie als leicht bedienbare hochintegrierte Maschine für den Mittelstand positioniert. Gleichzeitig hatte die IBM weltweit Tausende Partner für das System gewonnen, die entsprechende Businss-Software für die AS/400 anboten. Damit war ein funktionierendes Ökosystem geschaffen, das die AS/400 enorm erfolgreich machte.
Personal Computer (IBM 5150)
Im August 1981 stellte IBM den Personal Computer (IBM 5150) vor. Erstmals stammten die meisten Komponenten nicht von der IBM, vor allem die wichtigsten nicht, der Prozessor (8088) kam von Intel und das Betriebssystem (PC-DOS) von einem kleinen, 22 Mann starken Unternehmen – von Microsoft. IBM setzte auf verfügbare Komponenten weil sie schnell ein Pendant zu den Microcomputern brauchte, die erfolgreich verkauft wurde – das war vor allem der Apple II. Geplant war definitiv nicht, ein Standardsystem zu schaffen (IBM-kompatibel), an dem sich andere Hard- und Softwarehersteller orientieren konnten und das die Welt eroberte. So gesehen hat IBM unfreiwillig einen Milliarden-Markt eröffnet ohne selbst davon zu profitieren. Die Monopole von Microsoft und Intel haben ihren Ursprung in IBMs Produktinnovation.
System /34
Bereits 1977 kündigte die IBM das System /34 an, eine - verglichen mit dem Mainframe - preisewerte Maschine für die verteilte Datenverarbeitung. /34 stellt den ersten Ausflug der IBM in die sogenannte mittlere Datentechnik dar, in der sie trotz der Nachfolgesysteme /36, /38 und vor allem der AS/400 nie eine solche Dominanz gewann, wie im Mainframe-Geschäft. Der Erfolg dort war höchstwahrscheinlich auch der Grund für die durchwachsene Bilanz im mittleren Marktsegment. Die Mainframe-Befürworter sahen die Midrange-Maschinen als einen Angriff auf ihre Kundenbasis, den sie mit allem Mitteln versuchten abzuwehren.
IBM Datenbank DB/2
Das Konzept der relationalen Datenbank wird seit 1970 implementiert. In ihnen werden Informationen in leicht interpretierbaren Tabellen organisiert. Die Methode wurde in der IBM Datenbank DB/2 erstmals kommerziell verwendet.
IBM 1800
Das IBM im November 1964 eingeführte IBM 1800 Datenerfassungs- und Kontrollsystem verfügte über eine bahnbrechende Innovation: Ein Speichersystem, das 512 000 Worte pro magnetischer Speicherplatte speichern konnte. Außerdem hatte die 1800 steckbare Schaltkreise, die es Anwendern erlaubten, mit der Maschine Hunderte verschiedener Produktionsprozesse zu überwachen.
Solid Logic Technology (SLT)
Der integrierte Schaltkreis wurde erstmals im System /360 eingesetzt. Die Schaltkreis-Module waren dichter gepackt, schneller und sie verbrauchten weniger Energie als Rechner, die auf Transistoren aufgebaut waren.
System /360
Der Name war Programm: Die Zahl 360 im Produktnamen stand für die 360 Grad eines Kreises, was wiederum als Hinweis auf die universelle Einsetzbarkeit dieses Systems zu verstehen ist. Das im April 1964 eingeführte System /360 stellte die erste Familie kompatibler Universalrechner dar. Das neue Prinzip der Kompatibilität bedeutete, dass die verschiedenen Rechner der Familie, die gleichen Prozessoren und das gleiche Betriebssystem nutzten und so Rechner ausgetauscht werden konnten, ohne wie früher notwendig, sämtliche Peripheriegeräte auszutauschen und sämtliche Programme neu zu schreiben. Für Anwenderunternehmen machte das die Computerei sehr viel billiger und nützlicher als früher. Aber es band sie auch sehr eng an die IBM, die diese Bindung vor allem für ihre Ziele ausnutzte. Schließlich konnten Kunden der IBM sich nur durch hohe zusätzliche Investitionen wieder von IBM-Equipment lösen. Die Einführung der /360 gilt noch heute als einer der bedeutendsten, wenn nicht als der wichtigste Meilenstein in der Entwicklung der IBM.
IBM 7090
Dieser 1959 eingeführte Großrechner war nicht mehr mit Röhren, sondern vollständig mit Transistoren ausgestattet. Mit der 7090 wurden die Mondflüge des Apollo-Programms simuliert. Der Rechner konnte 229000 Berechnungen pro Sekunde durchführen und kostet damals rund 2,9 Millionen Dollar oder 63500 Dollar Miete pro Monat.
NORC
Der Naval Ordnance Research Calculator (NORC) wurde 1954 an die amerikanische Marine ausgeliefert. Er schaffte 15000 arithmetische Berechnungen pro Sekunde und galt damit als der schnellste Supercomputer seiner Zeit.
Lochkarten-Maschinen
Diese Damen und Herrn bedienen elektrische Buchhaltungsmaschinen (frühe 50er Jahre). Die Maschinen auf der linken Seite (IBM 523 gang summary punch) konnte 80 Lochkarten in der Minute verarbeiten, die in der Mitte abgebildeten Hochgeschwindigkeits-Sortierer (IBM 82) brachten es auf eine "Prozessorgeschwindigkeit" von 650 Lochkarten pro Minute.
Elektrische Schreibmaschine
Diese elektrische Schreibmaschine, Model 01 IBM Electric Typewriter kam 1935 auf den Markt. Sie wurde zur ersten erfolgreich verkauften Maschine ihrer Art. Bereits zwei Jahre vorher war die IBM in diesen Geschäftszweig eingestiegen und hatte die Produktionsstätten von Electromatic Tyopewriters Inc übernommen. Im folgenden Jahr steckte IBM die unerhörte Summe von einer Millionen Dollar in das Redisign des Models „Electromatic Typpewriter“ Ergebnis war Model 01 – trotz der vielen Entwicklungsdollars immer noch keine Schönheit, aber erfolgreich.

IBM hat noch zwei weitere IoT-Initiativen zu bieten: Die "IBM Bluemix IoT Zone" ist der auf IoT-Dienste abzielende Teil der PaaS-Plattform Bluemix. Dort können Entwickler Lösungen schreiben, mit denen sich Daten aus IoT-Quellen aggregieren und auswerten lassen, und sie können Apps dazu entwickeln.

IBM verfolgt zudem den Ansatz, dass Entwickler vorhandene Geschäftsanwendungen mit Echtzeitdaten und Embedded Analytics ausstatten können, um unternehmenskritische IoT-Prozesse zu automatisieren und zu verbessern. Darüber hinaus arbeitet IBM daran, Softwarelösungen wie "Tririga" für das Facilities-Management oder "Maximo" für das Asset-Management mit IoT-Funktionalität anzureichern.

IoT-Strategie von Intel

Obwohl sich Intel mit seinen Ein-Prozessor-Computern "Galileo" und "Edison" im Bereich der Endgeräte für das Zeitalter von Wearables und IoT schon gut gerüstet sieht, will das Unternehmen mehr vom Kuchen. "Das Internet of Things ist ein End-to-End-Thema", sagte Doug Fisher, Vice President und General Manager von Intels Software and Services Group, zur Bekanntgabe der IoT-Strategie vor einem halben Jahr. Deren Kernbestandteil ist demnach ein Gateway-Referenzdesign, das Daten von Sensoren und anderen vernetzten IoT-Geräten sammeln, verarbeiten und übersetzen kann. Beim IoT kommt es laut Fisher nämlich nicht zuletzt darauf an, die proprietären Befehlssätze älterer Maschinen, die nie mit Connected Devices in Kontakt standen, in für die IP-Welt verwertbare Datenströme umzuwandeln.

Intel kündigte unter anderem das "Wind River Edge Management System" an, einen Technologie-Stack für die Cloud-basierende Kontrolle von IoT-Aufgaben. Es bietet Cloud-Konnektivität zur Gerätekonfiguration, Datenerfassung und -übertragung sowie zur regelbasierten Datenanalyse. Anwender sollen mit dem Funktionsset schnell branchenspezifische IoT-Lösungen aufbauen und unterschiedliche IT-Systeme über API-Management zusammenführen können. Ebenso rollte der Chiphersteller eine neue Generation des "Intel IoT Gateway" aus. Ziel ist es, Gateways über ihre gesamte Lebensdauer schnell verteilen, konfigurieren und verwalten zu können.

Intels Security-Tochter McAfee stellte als weiteres IoT-Produkt "Enhanced Security for Intel IoT Gateways" vor, eine vorgefertigte Lösung, um die Sicherheit von Gateways zu verbessern. Um Industrien anzusprechen, die älteres Equipment erstmals ans Internet anschließen, arbeitet Intel mit Siemens zusammen. So soll gewährleistet werden, dass die Industrieprotokolle reibungslos mit der Firewall-Technik von McAfee zusammenspielen.

IoT-Strategie von SAP

Auf der vergangenen Hausmesse Sapphire in Orlando kündigte SAP die "HANA Cloud Platform for IoT" an - inklusive zugehöriger Lösungen und ersten Partnern. Dabei handelt es sich um eine IoT-Ausführung der HANA Cloud Platform, die um Software für das Verbinden und Managen von Devices sowie Datenintegration und -analyse erweitert wurde. Die Edition ist integriert mit SAPs bereits vorgestellten IoT-Lösungen "SAP Predictive Maintenance and Service", "SAP Connected Logistics" und "Connected Manufacturing".

Predictive Maintenance and Service soll unter anderem Servicetechnikern helfen, Maschinen und Anlagen über große Entfernungen am Kundenstandort zu überwachen und drohende Ausfälle proaktiv zu erkennen und zu vermeiden. Dabei werden Maschinendaten gesammelt und mit betriebswirtschaftlichen Informationen, etwa aus der SAP Business Suite, kombiniert beziehunsgweise abgeglichen. Connected Logistics dient dazu, den Frachttransport und -verkehr zu verbessern.

Das IoT erlaubt hier, mit standortbezogenen Realtime-Daten Transportbewegungen zu optimieren und die Arbeit zu organisieren. Connected Manufacturing schließlich soll Unternehmen in die Lage versetzen, den Produktionsprozess effizienter zu gestalten und das Kundenbedürfnis nach Personalisierung (Stichwort: "Losgröße 1") zu erfüllen.

Am Beispiel SAP wird besonders gut deutlich, dass im IoT-Markt nahezu jeder mit jedem zusammenarbeitet. Auf der Sapphire haben die Walldorfer beispielsweise eine Kooperation mit Intel angekündigt, die eine enge Integration von Intels IoT-Gateways vorsieht. IT-Dienstleister wie Accenture helfen SAP dabei, vertikale Lösungen für bestimmte Märkte zu entwickeln - beispielsweise eine Lösung für Energieversorger, die damit ihre Übertragungs- und Verteilungsanlagen optimieren können. Mit T-Systems hat SAP eine Lösung entwickelt, die heute der Hamburg Port Authority erlaubt, die Hafenlogistik über mobile Endgeräte zu optimieren.

SAP HANA Cloud Platform for the IoT: Mit seiner HANA-basierenden IoT-Plattform will SAP Sensoren und Maschinen in den Fabriken mit den Kern-Business-Anwendungen verbinden, um Möglichkeiten für neue Services zu schaffen.
Foto: SAP

Mit Huawei wurde auf der CeBIT 2015 vereinbart, gemeinsam IoT- und Cloud-Lösungen für den europäischen und den chinesischen Markt zu entwickeln. Gleichzeitig treibt SAP die Zusammenarbeit mit Industriekonzernen voran. So hat Siemens für seine eigene Plattform "Siemens Cloud for Industry" die HANA Cloud Platform als Grundlage gewählt. Der GEA-Konzern nutzt SAPs Predictive Maintenance and Service Solution, um den Service für bestimmte Anlagen der Nahrungsmittelindustrie zu optimieren.

IoT-Strategie von Hewlett-Packard

HP hat Ende Februar 2015 seine "HP Internet of Things Platform" präsentiert. Das Unternehmen richtet sich damit an "Communications Service Providers", die in die Lage versetzt werden sollen, "Smart Device Ecosystems" zu schaffen - also in ihren Netzen große Mengen an vernetzten Produkten und Endgeräten zu verwalten und die entstehenden Daten zu analysieren.

Die Story von Hewlett-Packard
Die Story von Hewlett-Packard
Hewlett-Packard (HP) durchlebt seit drei, vier Jahren sehr stürmische Zeiten. Das liegt nicht nur an Verschiebungen auf dem Markt und starkem Wettbewerb, sondern auch an der Sprunghaftigkeit sowie Fehlentscheidungen im Topmanagement und in der Unternehmensstrategie. Allerdings hat der Konzern seit seiner Gründung bereits erfolgreich eine respektable Metamorphose durchgemacht.
1939: In der Garage fing alles an
In der mittlerweile wohl berühmtesten Garage der Welt findet Hewlett-Packard 1939 seinen Anfang. Damals gründen Bill Hewlett und David Packard ihr Unternehmen und schrauben neben ihren eigentlichen Jobs in der Garage gleich auf dem Grundstück in Palo Alto, auf dem sie wohnen, einen Tongenerator zusammen. Sie legen damit unbewusst den Grundstein für das Silicon Valley, die vielbeachtete Hightech-Region in Kalifornien.
Die Walt Disney Studios zählen zu den ersten Kunden ...
... und kaufen gleich acht Oszillatoren HP200B, um ein innovatives Tonsystem für den Film "Fantasia" zu entwickeln.
1957: Der Gang an die Börse mit Messtechnik
1951 erfindet HP mit dem 524A ein Hochgeschwindigkeits-Frequenzmessgerät. Damit ist technisch die Grundlage für das Analysegeschäft gelegt. Fünf Jahre später baut das Unternehmen sein erstes Oszilloskop. 1957 geht HP an die Börse. Eine Aktie kostet 16 Dollar. (In Frankfurt wurde die HP-Aktie am 30. April 2013 für knapp 15,50 Euro gehandelt.)
1959: Produktion in Deutschland
Die erste Produktion außerhalb der USA baut HP 1959 in Deutschland auf. Hier hat das amerikanische Unternehmen die meisten Kunden im europäischen Geschäft. Die Standortentscheidung für Baden-Württemberg ist angeblich eine Entscheidung gegen Bayern: In München soll ein Ministeriumsvertreter bei Gesprächen mit Bill Hewlett die bayerische Lebensart mit deftiger Brotzeit und Bier allzu sehr gelobt haben. Der Amerikaner war aber mehr an Produktivität als an Lebensgenuss interessiert und entschied sich deshalb für das als tüchtig und arbeitsam geltende Schwaben.
1962: Böblingen verantwortet das Softwaregeschäft
Der nächste Umzug steht im Jahr 1962 an: Über 150 Mitarbeiter ziehen in das HP-eigene Werk in der Herrenberger Straße, an der noch heute der Sitz der deutschen Tochter liegt. Im Jahr 1963 wächst die technologische Bedeutung der deutschen GmbH: Böblingen baut eine Entwicklungsabteilung auf.
1966: Marktpremiere des ersten HP-Computers
1967 zeigt HP Deutschland, dass das Unternehmen nicht nur technologisch an der Spitze stehen will und führt als internationaler Vorreiter flexible Arbeitszeiten ein. Stechuhren haben ausgedient, auch in der Produktion. In den USA führt HP ein solches Arbeitszeitmodell erst sechs Jahre später ein.
1972: Der Taschenrechner hält Einzug
Mit dem HP-35 bringt Hewlett-Packard 1972 den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner der Welt auf den Markt, zwei Jahre später kommt der erste programmierbare Taschenrechner dazu, der HP 65.
1977: Miniaturisierung mit dem HP-01
n der Elektronik treibt HP die Miniaturisierung voran und bringt 1977 eine Art Personal Digital Assistant fürs Handgelenk heraus: Die HP-01 trägt sich wie eine Armbanduhr, zeigt aber nicht nur die Uhrzeit an, sondern dient auch als Taschenrechner und Kalender.
1980: Der erste Personal Computer HP 85
Im Jahr 1980 bringt HP seinen ersten Personal Computer auf den Markt, den HP 85. Mit kleinem Bildschirm und schmalem Druckwerk erinnert er noch stark an eine Schreibmaschine. Für die deutsche Tochtergesellschaft gewinnt das Softwaregeschäft an Bedeutung: Die GmbH übernimmt die Verantwortung für Entwicklung und Vermarktung von Anwendungssoftware im CAD/CAM-Bereich und behält sie auch bis zur Abspaltung des Geschäftsbereichs im Jahr 2000.
1988: Die fetten Druckerjahre kommen
Ab 1988 beliefert Hewlett Packard mit seinem Tintenstrahldrucker HP DeskJet den Massenmarkt, ab 1991 auch mit einem Farbdrucker, dem DeskJet HP 500C.
1993: Jörg Menno Harms prägt HP Deutschland
Im Jahr 1993 übernimmt Jörg Menno Harms den Vorsitz in der Geschäftsführung der HP GmbH. Bis heute ist er dem Unternehmen verbunden und hat den Vorsitz des Aufsichtsrats inne. Die ersten x86-Server von HP kommen unter dem Namen ProLiant auf den Markt.
1998: Jordana - der erste PDA
Mit dem HP Jornada PDA baut Hewlett-Packard 1998 seinen ersten echten Personal Digital Assistant.
2001: Fusion mit PC-Hersteller Compaq
Eine weitere Änderung äußert sich 2001 in der Gründung von HP Services. Der Computerhersteller will stärker auch mit Dienstleistungen Geld verdienen und bietet jetzt Consulting, Outsourcing, Support und Solution Deployment Services an. Das Internet und elektronische Dienstleistungen bilden den Kern der neuen HP-Strategie. Nach dem Abschluss der Übernahme von Compaq geht auch in Deutschland das neue Unternehmen HP am 3. Mai an den Start.
2004: Geschäftsfeld IT-Services wird ausgebaut
Das Unternehmen erweitert sein Angebot für Privatanwender um digitale Unterhaltungstechnik vom Fotodrucker bis zum Personal Media Drive. Im selben Jahr macht HP einen großen Schritt in Richtung Dienstleister und schließt zum 1. April 2004 die Akquisition von Triaton ab, dem von ThyssenKrupp ausgegründeten IT-Dienstleister des Stahlkonzerns.
2005: HP feuert Fiorina und holt Mark Hurd
Der Verwaltungsrat entlässt 2005 die Konzernchefin Carleton Fiorina. Ihr Compaq-Deal bleibt umstritten. Ihr Versuch, Konkurrenten wie Dell im unteren und IBM im oberen Leistungsbereich des IT-Geschäfts anzugreifen, gilt als wenig erfolgreich. Ihr Nachfolger wird Mark Hurd, Chef der NCR Corporation.
2008: EDS-Übernahme macht HP zum Servicegiganten
Mit dem Zukauf von einer ganzen Reihe an Unternehmen will HP sein Geschäft in den Bereichen Software und Services stärken. 2008 übernimmt HP schließlich für 13,9 Milliarden Dollar den IT-Dienstleister EDS, nach der Compaq-Übernahme der zweitgrößte Deal der Unternehmensgeschichte. EDS beschäftigte damals knapp 120.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 21,3 Milliarden Dollar erwirtschafteten. HP wird damit im Dienstleistungsgeschäft zu einem absoluten Schwergewicht mit 210.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 38 Milliarden Dollar.
2009: HP kauft den Networking-Spezialisten 3Com
Seine Netzwerkkompetenz baut HP schließlich 2009 durch die Akquisition der 3Com Corporation aus. In Deutschland übernimmt zum 50-jährigen Bestehen der HP GmbH Volker Smid den Vorsitz in der Geschäftsführung. Er leitet bis heute die Deutschland-Tochter.
2011: eBay-Chefin Meg Whitman übernimmt das Ruder
Der Verwaltungsrat ist gegen Apotheker und holt eBay-Chefin Meg Whitman. Seit dem 22. September 2011 ist sie CEO von HP. Sie geht einen anderen Weg, sieht das Hardwaregeschäft als wichtiges Standbein. Mittlerweile hat sie HP einen harten Sparkurs verordnet. Die Geschäftszahlen für 2012 waren noch katastrophal: Bei einem Umsatz 120,4 Milliarden Dollar machte HP einen Verlust von 12,7 Milliarden Dollar.
2013: Das PC-Geschäft bricht ein
Unter Whitman will HP wieder in die technologische Offensive gehen. Neue Produkte rund um Cloud Computing, Big Data und Analytics sollen helfen, das Runder herumzureißen. Sie sollen das wegbrechende PC-Geschäft kompensieren helfen. HP ist zwar noch Marktführer, doch die PC-Verkäufe sind im ersten Quartal 2013 um fast 24 Prozent abgesackt.
2014: Die Aufspaltung kommt
Anfang Oktober 2014 nimmt der einstige Branchenprimus Anlauf für den finalen Befreiungsschlag: Bis November 2015 soll der Konzern durch einen Aktiensplitt aufgeteilt werden in HP Inc. als Anbieter von Personal Computern und Drucker sowie in Hewlett-Packard Enterprise (HPE) mit Unternehmenslösungen für Infrastruktur, Software und Services.
2015: Neues Enterprise-Logo
Im April stellt Hewlett-Packard Enterprise sein neues Logo vor.

HP wählt also einen indirekten Marktzugang. Die Service-Provider sollen mit dem IoT-Stack von HP Geschäftsmodelle rund um die Analyse von Sensordaten für ihre Business- und Privatkunden entwickeln können. Außerdem will HP auf seiner IoT-Plattform Lösungen für vertikale Märkte anbieten - die erste soll das "HP Energy Management Pack" sein. Damit können Service-Provider Lösungen für die Home-Automatisierung und die Energiekontrolle für private und für Business-Kunden anbieten.

IoT-Strategie von Google

Googles IoT-Engagement konzentriert sich derzeit auf das Smart Home. Auf seiner I/O-Konferenz hat der Suchmaschinenprimus vor wenigen Wochen das Android-Derivat "Brillo" präsentiert, ein "Betriebssystem für das Internet der Dinge". Es handelt sich um eine abgespeckte Android-Variante, die möglichst viele Prozessoren und Connectivity-Standards unterstützen soll. Verwaltung und Einrichtung sollen über eine zentrale Konsole erfolgen. Eine Entwickler-Preview wird es laut Google im dritten Quartal 2015 geben.

Die Geschichte von Google
Der Investor
Mit einer Investition von 100.000 Dollar durch den Sun-Gründer Bechtolsheim beginnt die Geschichte von Google - der Investor verdient dadurch knapp zwei Milliarden.
Backrub
Die in Standford entwickelt Suchmaschine Back Rub ist Vorläufer von Googles Suche. Die Hand im Logo ist übrigens die von Larry Page - der das Foto mit einem Kopierer erstellte.
Hypermodern
Die heutigen Data Center sind weit moderner. Hier wurde eine finnische Papierfabrik an der Ostsee zum Rechenzentrum umgebaut, zur Kühlung kommt Meerwasser zum Einsatz.
Endloses Betastadium
Die erste Version der Google-Website bezeichnet Google noch als "Beta", was auch für viele weitere Projekte wie Google Mail übernommen wird. Die Suchmaschine ist aber bereits früh ein ausgereiftes Angebot.
Die Väter des Erfolgs
Serge Brin und Larry Page lernen sich in Standford kennen, sie gründen 1998 Google. Seit 4. April 2011 ist Page CEO von Google, ein Posten den er ab 2001 an Eric Schmidt abgegeben hatte.
Zwei weitere wichtige Köpfe: David Cheriton...
Der Stanford-Dozent David Cheriton vermittelt den beiden Firmengründern den Kon-takt zu Bechtolsheim und andern Investoren. Auch er ist durch die Investition in Google heute Milliardär.
... und Eric Schmidt
Der Infomatiker und Manager Eric Schmidt kommt 2001 zu Google. Nach Stationen bei Sun als CTO und Novell als CEO übernimmt er den Posten des CEO bei Google. Am vierten April 2011 wechselt er in den Verwaltungsrat von Google.
Ab an die Börse
Der Börsengang am 19. August 2004 ist für Google ein großer Erfolg. Ende 2013 er-reicht sie erstmals einen Stand von 1000 Dollar, was einem Firmenwert von 327 Milli-arden entspricht.
Es geht nur in eine Richtung...
Seit der Gründung von Google sind Umsatz und Gewinn kontinuierlich gestiegen. Auf-fällig sind die Umsatzsteigerungen der beiden letzten Jahre, obwohl hier durch den Kauf von Motorola hohe Verlusten entstanden.
Alle wollen zu Google
Bei der Frage nach dem beliebtesten Arbeitgeber ist Google auch in Deutschland im-mer auf einem der ersten Plätze. Grund dafür ist ein Ruf als innovativer Markführer, der sich gut um seine Mitarbeiter kümmert.
Männerdomäne
Die Anzahl der Frauen bei Google ist eher gering, 70 Prozent der knapp 48.000 Ange-stellten (und 83 Prozent der Entwickler) sind männlich. Auch Minderheiten sind nur schwach vertreten, was von Google als Problem angesehen wird.
Wettbewerber Facebook
Facebook ist zwar keine Suchmaschine, die Plattform von Mark Zuckerberg hat aber eine Nutzerzahl von 1,23 Milliarden und ist als Anbieter von Werbeplatz eine echte Bedrohung für Google - sinkt doch der Stückpreis für Werbung und ist das Mobilge-schäft noch im Aufbau.
Kreativer Freiraum
Google macht immer wieder mit coolen Büro-Fotos auf sich aufmerksam, hier etwa mit einem als Iglu gestalteten Besprechungsraum.
Venedig-Feeling
Wahlweise kann eine Besprechung in einer Gondel abgehalten werden.
Die alles beherrschende Suchmaschine
Google ist als Suchmaschine Marktführer, Konkurrenten wie Bing, Yahoo und DuckDuckGo haben da wenig Chancen. Vor allem bei der Suche nach deutschen Seiten ist ihnen Google klar überlegen.
Spielchen für Zwischendurch
Die Suchmaschine bietet viele versteckte Funktionen wie „zerg rush“: Gibt man den Befehl in der Suchleiste ein, zerschießen kleine Buchstabe alle Suchtreffer auf der Website.
Immer ausgefeiltere Angebote
Eine Neuerung bei der Google-Suche ist der so genannte Knowledge Graph - sucht man beispielsweise Informationen zu einem Film, sind diese im rechten Seitenbereich zu sehen. Dabei greift Google auf fremde und eigene Quellen zurück.
Google Plus
Google Plus ist eine direkte Antwort auf Facebook, Google soll etwa tausend Angestellte auf dieses Projekt angesetzt haben.
Google Maps
Seit 2005 gibt es den Dienst Google Maps, der immer mehr Funktionen erhält. Beein-druckend sind die hoch aufgelösten Satellitenfotos, das Schwesterprodukt Google E-arth ist mittlerweile in Google Maps integriert. Interessant für Android-Nutzer: In einigen Städten werden auf Android-Geräten bereits Daten öffentlicher Verkehrsmittel angezeigt.
Das eigene Tablet
Googles Tablet Nexus 7 ist eines der erfolgreichsten Android-Tablet. Vor allem in Deutschland ist Android sehr erfolgreich und erreicht bei Smartphones bereits einen Marktanteil von über 75 Prozent.
Der ewige Kampf ums Straßenbild
Nur dank einer ganzen Flotte an Kamera-Fahrzeugen konnte Google Streetview anbieten. Das Angebot stieß aber unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes bald auf Kritik. In Österreich ist Streetview seit kurzem sogar verboten.
Google Glass
Wenig Begeisterung bei Datenschützern löst Google neues Produkt Google Glass aus. Die in den so genannten Google-X-Labs entwickelte Brille kann Informationen im Sichtfeld des Benutzers einblenden, die integrierte Kamera wird aber zum Hauptthema und sorgt für einige Verbote - unter anderem in britischen Kinos.
Die Zukunft: Ab auf die Straße
Selbstfahrende Autos sind schon länger ein Thema für Google, im Mai 2014 präsentiert das Unternehmen einen ersten Prototyp. Dank Laser-Scanner und vieler Sensoren soll es äußerst sicher sein. Laut Brin sei es schließlich Verschwendung, wenn Autos ungenutzt herumstünden. Selbstfahrende Autos könnten einfach neue Passagiere aufnehmen.

Im vierten Quartal soll zudem "Weave" herauskommen, eine für die Vernetzung der Geräte vorgesehene Sprache, die Geräte und Sensoren über die Cloud ansprechbar macht und jede Menge Cross-Plattform-APIs mitbringt. Wie Google-Manager Sundar Pichai ausführte, verfolgt Google das Ziel, dass Anwender heimische Geräte via Smartphone ansteuern können, um darüber dann weitere vernetzte Geräte in dessen Umgebung ebenfalls anzusprechen.

Vor dieser Ankündigung hatte sich Google in Sachen IoT bedeckt gehalten, allerdings mit der 3,2 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Smart-Home-Spezialisten Nest seine Ambitionen frühzeitig unterstrichen.

IoT-Strategie von Bosch Software Innovations

Beim Thema Internet of Things nur an IT-Player zu denken, wäre zu kurz gegriffen. Eine Reihe von Industriekonzernen beschäftigt sich seit Langem intensiv mit dem Thema und investiert eine Menge Geld. Bosch hat schon 2008 mit der Übernahme von Innovations Software Technologies und 2011 mit dem Kauf von Inubit wichtige Weichenstellungen eingeleitet.

Die Geschichte von Bosch - Von der Zündkerze ins Internet der Dinge
Der Gründer
Die Anfänge von Bosch sind stark vom Firmengründer Robert Bosch geprägt: "Immer habe ich nach dem Grundsatz gehandelt: Lieber Geld verlieren als Vertrauen. Die Unantastbarkeit meiner Versprechungen, der Glaube an den Wert meiner Ware und an mein Wort standen mir stets höher als ein vorübergehender Gewinn." Er führt die 8-Stunden-Woche ein, ist aber auch für Sparsamkeit berüchtigt: "Der Vadder kommt, löschet die onötige Lichter aus!" warnen sich die Mitarbeiter, wenn der Firmengründer einen Kontrollgang macht.
Mit einem Magnetzünder fängt alles an
Der erste Niederspannung-Magnetzünder wird von Bosch 1887 für einen stationären Benzinmotor gebaut. Für ein Kraftfahrzeug sind diese Zünder noch viel zu groß.
Die Diversifikation beginnt
Die Weltwirtschaftskrise ist ein Anlass für die Diversifikation: 1926 kommen auch Scheinwerfer zum Produktportfolio, ein Jahr später Diesel-Einspritzpumpen, Gasgeräte von Junkers und die erste Bohrmaschine.
Der Durchbruch in den 30ern: Zündkerze...
Die Zündkerze - hier ein berühmtes Werbeplakat von 1930 - bringt Bosch den Durchbruch und macht das Unternehmen zum international agierenden Großkonzern. Bis zum ersten Weltkrieg hat Bosch kaum Konkurrenten.
... und Kühlschrank
Der erste Bosch-Kühlschrank ist kreisrund: Die Trommelform hat im Erscheinungsjahr 1933 Kostengründe, setzt sich aber nicht durch.
Die Waschmaschine
Ab 1958 hat Bosch seine erste Waschmaschine im Programm, die das Unternehmen bald zum ersten Waschvollautomaten weiter entwickelt.
ABS
Ein Patent auf ein Antiblockiersystem hatte Bosch schon 1936 eingereicht, erst 1978 ist es aber marktreif und wird in die ersten Autos eingebaut. 1995 kommt ESP auf den Markt, das nicht zuletzt dank dem berühmten "Elchtest" erfolgreich ist.
#Fail
Nobody is perfect: Eine der größten Rückrufaktionen betrifft die Hausgeräte von Bosch: Wegen Brandgefahr muss das Unternehmen 5 Millionen Geschirrspülmaschinen zurückrufen, die zwischen 1999 und 2005 hergestellt wurden.
Das vernetzte Heim
Auch bei seinen Haushaltsgeräten setzt Bosch stark auf Vernetzung und Sensortechnik: Die Backöfen und Geschirrspüler der neuen Serie 8 sind per WLAN verbunden und per iOS-App steuerbar. Per App kann man einen Backvorgang starten oder erhält per Push-Nachricht Infos über den Füllstand des Geschirrspülers. Ein Kühlschrank mit integrierter Kamera soll bald erscheinen.
Ab ins Auto
Von Bosch stammt auch das neue Kombiinstrument des neuen Hybridsportwagens i8 von BMW. Verschiedene Modi stehen zur Wahl, der Modus "Eco Pro" zeigt Übergänge zwischen E- und Benzin-Betrieb besonders detailliert an. Der Raum zwischen den Hauptinstrumenten wird flexibel für Navigations-, Radio- und Telefoninformationen genutzt.
Parklückenvermessung
Zu den vielen Fahrassistenzsystemen von Bosch gehört unter anderem die Parklückenvermessung. Ein Sensorsystem im Citroen C4 Picasso teilt dem Fahrer mit, ob eine Parklücke groß genug für sein Auto ist.
Es geht ins IoT
Bei dem IoT-Projekt "Track and Trace", auch "Vernetzte Werkzeuge in der Fertigung" genannt, testet Bosch vernetzte Industriewerkzeuge. Dank Ortung ist dann beispielsweise der Standort eines Werkzeuges immer bekannt.
Neue Kooperationen
Bosch SI arbeitet unter anderem mit MongoDB eng zusammen. Zu den Kooperationspartnern gehören Tech Mahindra und Cisco.
Übernahme von Prosyst
Die deutsche Bosch hat nie vor Firmenübernahmen zurückgescheut, Mitte Februar 2015 übernimmt Bosch die IoT-Softwarefirma ProSyst. Das auf Gateway-Software und Middleware spezialisierte Unternehmen setzt auf die OSGi-Technologie und beschäftigt rund hundert Mitarbeiter in Deutschland, Sofia und Bulgarien. Kunden sind unter andere BMW, Schneider, EnBW und viele mehr. Ergänzen soll die Software von Pro-syst die so genannte "Bosch IoT Suite", eine Eigenentwicklung der Bosch-Tochter Software Innovations.
Bosch Rexroth
Open Core Engineering von Bosch Rexroth soll eine Brücke zwischen Automatisierung von Maschinen und der IT-Welt schlagen. Ein direkter Zugriff auf den Steuerungskern ist dabei möglich.
2010: Neues Werk in Reutlingen
In der 2010 eingeweihten WaferFab in Reutlingen baut Bosch ASICs, analoge ICS, Hochleistungsbauelemente und MEMS. Fabless Production ist zwar in Mode, Bosch hat aber andere Kunden als Nvidia und Co.
Embedded-Entwicklung
Etas ist ein Embedded-Entwickler mit 700 Mitarbeitern und 135 Millionen Euro Umsatz (2008), der zu hundert Prozent der Muttergesellschaft Bosch gehört.

Im Februar kam die Kölner Prosyst Software GmbH dazu. Außerdem wurde ein Joint Venture namens Mozaiq Operations GmbH gemeinsam mit Cisco und ABB gegründet. Es soll eine Open-Software-Plattform für das Smart Home entwickeln - ein für den Weiße-Ware-Anbieter Bosch wichtiger Zukunftsmarkt.

Bosch beschäftigt rund 3000 Softwareingenieure, die mit dem Internet der Dinge zu tun haben. Der Konzern selbst ist in der Welt der Sensorik zu Hause. Er hat 2013 mehr als eine Milliarde Micro Electro-Mechnical-Systems (MEMS) ausgeliefert und verfügt über mehr als 1000 Patente in der Sensortechnik. Die offene Plattform "Bosch IoT Suite" soll im internationalen Wettstreit um den Zukunftsmarkt IoT eine gewichtige Rolle spielen. Bosch setzt dabei auf Partnerschaften mit den indischen Offshoring-Providern HCL, Infosys, TCS und Tech Mahindra, um weltweit Marktanteile zu gewinnen.

IoT-Strategie von Siemens

Auch Siemens hat im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie das Thema Industrie 4.0 und IoT längst nach ganz oben auf die Agenda gesetzt. Allerdings nähert sich der Automatisierungsriese dem Markt anders an als die Herausforderer aus dem IT-Lager. Siemens bringt seine über Jahrzehnte gewachsene Kompetenz im Product-Lifecycle-Management ins Spiel. Die "Digital Enterprise Software Suite" der Münchner soll Kunden helfen, ihre industrielle Wertschöpfungskette mit PLM, Manufacturing Execution System (MES), Manufacturing-Operations-Management (MOM) und Totally Integrated Automation (TIA) zu optimieren. Flankiert wird das Ganze von der Collaboration-Plattform "Teamcenter".

Die Geschichte von Siemens
Die Geschichte von Siemens
Ein langer Weg voller Innovationen: Wir werfen einen Blick auf die Unternehmensgeschichte von Siemens.
1847: Grundlagen moderner Kommunikation
Gemeinsam mit Feinmechanikermeister Johann Georg Halske gründet Werner Siemens (im Bild) 1847 die Telegraphen Bau-Anstalt Siemens & Halske in Berlin. Die ersten Innovationen: ein verbesserter Zeigertelegraf und ein Gerät zur nahtlosen Isolierung von Kupferkabeln. Schon 1848 wird die erste große Telegrafenstrecke zwischen Berlin und Frankfurt am Main gebaut, es folgt eine weitere in Russland. Auch international startet das Unternehmen, das mit einer kleinen Werkstatt begann, schnell durch: Bruder Carl Wilhelm Siemens eröffnet eine Zweigstelle in London.
1866: Elektrizität nutzbar machen
1866 entdeckt Werner Siemens das dynamoelektrische Prinzip: die Grundlage schlechthin, um Elektrizität zur Kraftversorgung und als Antrieb zu nutzen. In den nächsten Jahren beschäftigen die Berliner aber vor allem Großprojekte wie die erste Telegrafenlinie zwischen London und Kalkutta und das Verlegen eines Transatlantikkabels 1870.
Ende der 1870er Jahre: Innovationsschub
Mit der Nutzbarmachung der Elektrik jagt eine Entwicklung die nächste: 1879 fuhr die erste elektrische Eisenbahn, Berlin erfreut sich der ersten modernen Straßenbeleuchtung, ein Jahr später geht der erste elektrische Aufzug in Mannheim in Betrieb, kurz darauf als weltweite Novität eine elektrische Straßenbahn in Berlin-Lichterfelde. Ab 1975 arbeiten auch Frauen bei Siemens.
1880 - Ruf doch mal an
Die Reichspost stellt die ersten Telefonapparate vor und Siemens verbessert die Technik, um sie dann für die Post- und Telegrafenverwaltungen in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz zu produzieren. Als Begleiter bleiben die teilweise von Siemens produzierten Modelle der Deutschen Post den Menschen bis zur Liberalisierung des Telefonmarktes 1989 erhalten.
Die erste U-Bahn & Der Börsengang
Werner von Siemens, der 1888 samt Kindern in den Adelsstand erhoben wird, übergibt die Leitung Bruder Carl und den Söhnen Arnold und Wilhelm. 1896 wird die erste Unterpflaster-Bahn des europäischen Kontinents in Budapest eingeweiht. Auf den Nonnenwiesen entsteht in Berlin ein eigener Stadtteil: Siemensstadt. <br /><br />Ein Jahr später - im Juli 1897 - geht Siemens & Halske an die Börse, rückwirkend zum 1. August 1896. Die Gründungsaktie hat einen Wert von 1000 Mark.
Telefunken entsteht
1903 macht Siemens & Halske gemeinsame Sache mit Konkurrent AEG, um Patent-Gerangel bei der drahtlosen Telegrafie zu vermeiden: die Geburtsstunde von Telefunken.
Frühes Joint Venture
1905 kommt die erste Metallglühfadenlampe auf den Markt: 1919 wird sich das Unternehmen zu 40 Prozent an Osram beteiligen, ein Joint Venture der führenden deutschen Glühlampenhersteller.
Kriegsfolgen
Im ersten Weltkrieg verliert Siemens 40 Prozent des Kapitals, ausländischer Besitz und fast alle Patentrechte werden enteignet. Nach dem Tod der Brüder Arnold und Wilhelm übernimmt Werner von Siemens jüngster Sohn, Carl Friedrich von Siemens, die Führung. Er bleibt Siemens-Chef bis zu seinem Tod 1941.
Moderne Haushaltsgeräte im Kommen
Die Innovation elektrischer Geräte geht weiter: 1925 gibt es die ersten mit heutigen Elektroherden vergleichbaren Geräte und die ersten elektrischen Waschmaschinen – zum Beispiel den Protos-Turbo-Wascher von 1928, eine Trommelwaschmaschine zum Waschen und Schleudern.
Endlich Fernsehen
Zu den ersten Schwarzweiß-Fernsehern zählt der Fe 3 von Telefunken. Die Bildauflösung liegt bei 180 Zeilen bei einem Bildwechsel von 25 Bildern pro Sekunde. Das exklusive Gerät kostet 1800 Reichsmark.
Corporate Design-Vorreiter
In den 1930er Jahren macht Siemens zudem vor, was heute für jedes Unternehmen Priorität hat: einheitliches Corporate Design. Um die Marke trotz Diversifizierung erkennbar zu machen, wird Hans Domizlaff beauftragt, für Siemens Werbeauftritt und Marke zu entwickeln.
Schandfleck NS-Zeit
Siemens ist an der Ausbeutung von Zwangsarbeitern beteiligt. Rund ein Drittel der "Belegschaft" wird zur Arbeit gezwungen. 1939 ist Siemens mit 187.000 Beschäftigten der größte Elektrokonzern der Welt. Direkt neben dem KZ Ravensbrück baut Siemens ein Werk, in dem an den Lagerinsassen Vernichtung durch Arbeit praktiziert wird. Seiner Verantwortung zur Entschädigungszahlung kommt der Konzern jedoch bis heute nicht nach – obwohl die Ausbeutung zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen hat. Wie lax Siemens auch heute mit den Verbrechen aus dieser Zeit umgeht, zeigt eine Zeile in der aktuellen Firmengeschichte. Nach dem relativierenden Hinweis, dass Zwangsarbeiter in der gesamten deutschen Wirtschaft "eingesetzt" wurden, folgt die Bemerkung: "Spätestens ab dem Winter 1941/42 war die deutsche Wirtschaft alternativlos auf Zwangsarbeiter angewiesen".
Auf die Füße kommen
Nach dem Krieg legt Siemens wieder los. Schon 1950 erreicht das Unternehmen wieder 90 Prozent der Produktion von 1936. Weil die Zukunft in Berlin unsicher scheint, wird 1947 Erlangen als Sitz der Siemens-Reiniger-Werke gewählt. 1949 zieht der Verwaltungshauptsitz der Siemens-Schuckertwerke nach Erlangen und die Zentrale von Siemens & Halske nach München – Berlin rückt dabei als Firmensitz an die zweite Stelle.
Geburtsstunde der Computertechnologie
1953 entwickeln Siemens-Forscher im Halbleiter-Laboratorium Pretzfeld das Zonenziehverfahren, mit dem sich hochreines Silizium herstellen lässt und revolutionieren damit Elektrotechnik und Elektronik. Ab 1954 tritt man erstmals in Konkurrenz zu IBM, das damals im Bereich der Datentechnik Marktführer ist. 1958 wartet das Unternehmen mit einem Lebensretter auf: Der erste Herzschrittmacher wird implantiert.
Kindertage der Automatisierungstechnik
1959 bringen die Siemens-Schuckertwerke mit dem "Simatic"-System erstmals aus Transistorschaltungen bestehende Steuerungs- und Regelungsbausteine auf den Markt. Sie ersetzen Relais, Schaltschütze und Elektronenröhren. Mit dieser verbindungsprogrammierten Steuerung (VPS) lassen sich Schaltungen zum logischen Verknüpfen, Speichern, Zählen und Rechnen realisieren. Einige Jahre später folgt die Geburt der integrierten speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) mit Silicium-Einzelhalbleitern.
Siemens Halske wird Siemens AG
1962 beschäftigt der Konzern 240.000 Mitarbeiter weltweit und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 5,4 Milliarden DM. Damit kann das Unternehmen seinen Umsatz in nur einem Jahrzehnt vervierfachen. 1966 wird dann die Siemens AG gegründet, der Name Halske verschwindet. Schon seit 1964 gehören Spülhände der Vergangenheit an: der erste Geschirrspüler kommt auf den Markt.
Technik, die alle kennen
Ab 1985 entwickelt Siemens für die Deutsche Bundesbahn die Elektrotechnik und Elektronik der Triebköpfe des neuen Zuges ICE. Besonders nützlich: der Konzern erfindet im selben Jahr den Aqua-Stopp für Geschirrspüler. Zwischen 1984 und 1988 entstehen die ersten Telefonanlagen mit dem ISDN-Standard. Die Highcom-Anlagen gehören in vielen Unternehmen zum Alltag. 1995 legt Siemens mit dem Diesel-Kat nach, der den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge vermindert.
Die Computer-Ära
1990 übernimmt Siemens die Nixdorf Computer AG, einer der großen Player im noch immer jungen EDV-Markt.
Leidensgeschichte der Siemens-IT-Tochter
1995 wird der SIS-Vorgänger Siemens Business Services (SBS) als Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und Siemens-Nixdorf Informationssysteme (SNI) unter Leitung von Friedrich Fröschl gegründet, die COMPUTERWOCHE berichtet. Langfristig ist der Siemens-IT-Tochter kein Erfolg beschieden. 2006 wird die SBS mit rund 33.000 Mitarbeitern in Siemens IT-Services and Solutions (SIS) umbenannt und 2010 an den Käufer Atos Origin abgestoßen.
Transrapid: Weitgehend gefloppt
Die neue Bahn-Technologie von Siemens und Thyssen-Krupp floppt in den 1990er Jahren. Geplante Projekte der Magnetschwebebahn Transrapid, zum Beispiel zwischen Hamburg und Berlin, werden abgebrochen, nur in Shanghai verkehrt seit 2004 ein Transrapid.
Unterwegs in der Entwicklungs-IT
Im Januar 2007 gibt Siemens die Übernahme von PLM-Hersteller UGS für 3,5 Milliarden Dollar bekannt. Die Software für Entwicklungsabteilungen soll in den Bereich Automation & Drives Division, später Industry Automation & Drive Technologies, integriert werden. Heute firmiert die Lösung für das Product-Lifecycle-Management als Siemens PLM Software.
Skandal bei Siemens
Schon 1914 erschüttert ein Siemens-Korruptionsskandal Japan und löst eine politische Krise aus, weil Mitglieder der Marine für die Lieferung von Kriegsschiffen Absprachen mit dem Unternehmen getroffen haben. Im Jahr 2006 werden Mitglieder des Siemens-Vorstands verhaftet, ein Korruptionsskandal bis dato unbekannten Ausmaßes wird aufgedeckt. Erst 2008 räumt der frühere Siemens-Chef Heinrich von Pierer eine "politische Verantwortung" für den Korruptionsskandal während seiner Amtszeit ein. Die Aufarbeitung des Skandals beschäftigt Siemens über Jahre, es geht um 330 dubiose Projekte und 4.300 illegale Zahlungen, auf insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro wird die Korruption beziffert. Dass in den Nuller-Jahren Compliance-Vorgaben eine ganz neue Bedeutung bekommen, ist nicht zuletzt diesem breit diskutierten Vorfall zu verdanken.
Noch ein Vorpreschen in moderner Kommunikation
Siemens macht seiner Tradition in der Kommunikationstechnologie Ehre und bringt 2013 unter dem Code-Namen "Project Ansible" eine Lösung heraus, die sämtliche Kanäle auf einer App-ähnlichen Oberfläche auf allen Devices verbinden soll. 2014 will Unify, vormals Siemens Enterprise Communications (SEN), seine Organisation verschlanken und mehr als die Hälfte der 7700 Stellen abbauen.

Für Siemens ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Integration von PLM und MES/MOM der Schlüssel, um IoT-Projekte in der Welt der Industrie voranzutreiben. Als Beispiel nennt der Konzern das eigene Werk in Amberg, wo der integrierte Ansatz zu angeblich rekordverdächtigen Qualitätsleveln und einer um ein Vielfaches vergrößerten Variantenvielfalt geführt habe. In Italien habe der Kunde Maserati seinen Output verdreifachen können, ohne an Qualität einzubüßen.

Zudem bringt Siemens auf Basis der SAP HANA Cloud Platform für das industrielle Umfeld eine eigene offene Cloud-Plattform für Big-Data-Analysen, datenbasierende Services und vorausschauende Zustandsbetrachtung heraus. Für die Münchner ist das Geschäft nicht ganz neu, schon 2014 hatte Siemens seine "Plant Data Services" gelauncht, mit denen sich Produktions- und Prozessdaten erfassen, filtern, strukturieren und schließlich analysieren lassen.

IoT-Strategie von PTC

Mit der Übernahme von ThingWorx konnte der amerikanische Softwareanbieter PTC zu Beginn vergangenen Jahres zum Kreis der vielversprechendsten Internet-of-Things-Anbieter aufschließen. Das Unternehmen bietet mit "ThingWorx" eine Plattform für die Entwicklung und Inbetriebnahme von IoT-Anwendungen in Unternehmen an. Sie umfasst Konnektivität, Geräte-Clouds, Geschäftslogik, Big Data, Analysen und Remote-Service-Anwendungen.

PTC-Chef James Heppelmann sagte anlässlich der Akquisition, dass es beim Product-Lifecycle-Management heute um mehr gehe als um CAx, Produktdaten-Management und Collaboration-Tools. Um sich für die Zukunft zu rüsten, setze sein Unternehmen insbesondere auf Lösungen für Application- und Services-Lifecycle-Management (ALM, SLM) sowie Aftermarket-Services - für Dienstleistungen also, die rund um ein verkauftes und in Betrieb genommenes Produkt entstehen.

IoT-Strategie von Jasper Technologies

Eine wichtige Rolle im internationalen IoT-Markt spielt die kalifornische Jasper Technologies Inc., die Enterprise-Kunden mit ihrer Plattform "Jasper Control Center" eine schlüsselfertige SaaS-Lösung für die weltweite Umsetzung von IoT-Projekten bietet. Jasper lässt sich in nahezu alle mobilen Netze weltweit einbinden und ist damit auch für Connected-Car-Konzepte eine erste Adresse. Das Unternehmen bietet eine Software auf einheitlicher Codebasis, die nach Kundenwunsch konfiguriert wird, um verschiedene Geschäftsmodelle abzubilden, Technologien einzubinden oder auf die Besonderheiten von Industrien Rücksicht zu nehmen.

Rund 2000 Konzerne zählen zu den Kunden des US-Unternehmens, darunter Coca-Cola, Starbucks, Heineken, GE und viele der großen Autobauer. Coca-Cola stattet beispielsweise seine Getränkeautomaten mit entsprechenden Sensoren aus, damit leere Automaten nachgefüllt und defekte Geräte Laut geben und zeitnah repariert werden können. GE nutzt die Technik, um Daten aus Flugzeugtriebwerken zu gewinnen: So lassen sich die Wartungskosten reduzieren und die Lebensdauer erhöhen. ABB kontrolliert seine Industrieroboter bei Kunden in aller Welt mit dem Control Center.

Ein vielversprechendes Spielfeld für Startups

Eine Reihe kleinerer Unternehmen und Startups will ebenfalls ein Stück vom großen IoT-Kuchen. Einige von ihnen waren beim Code_n-Wettbewerb auf der CeBIT 2015 zu sehen. Hier einige Beispiele:

Relayr: Der Sieger im Code_n-Wettbewerb bietet mit seiner "Wunderbar" ein Einstiegspaket für IoT-Umgebungen an, das sich aus den drei Elementen Cloud, SDK und einem Set an Sensoren mit verschiedenen Eigenschaften zusammensetzt. Entwickler erhalten damit ein einfaches Rapid-Prototyping- und Entwicklungs-Toolset, mit dem sie einfach mal loslegen und innerhalb weniger Wochen erste IoT-Lösungen erstellen können.

LogMeln: In einer anderen Liga spielt "Xively", ein integriertes IoT-Produkt- und Anwendungspaket, das sich der Remote-Computing-Anbieter LogMeIn zugekauft hat. Es setzt auf der unternehmenseigenen Cloud-Plattform "Gravity" auf und wird weltweit schon intensiv genutzt - auch weil LogMeIn sieben Data Centers betreibt. Unternehmen vernetzen damit ihre Produkte, managen die entstehenden Daten und ziehen Konsequenzen aus etwaigen Analyseergebnissen. Beachtlich ist das Partnernetz von LogMeIN, zu dem unter anderem Texas Instruments, Salesforce, Atmel und Heroku gehören.

N.io: Gerade einmal ein Jahr alt, tritt das Startup N.io Innovation Limited ausColorado sehr selbstbewusst auf: Es will den eben erst entstandenen IoT-Markt schon jetzt mit einem dezentralen Ansatz "disruptiv" verändern. Die Idee: Logistik- und Produktionsprozesse sollen über eine echtzeitfähige Signalverarbeitungssoftware automatisiert und gesteuert werden können, wobei die Daten nicht über den Umweg der zentralen Cloud, sondern an den mit preiswerten Mikroprozessoren ausgestatteten Knotenpunkten im Netz verarbeitet werden sollen. Einen ersten großen Kunden will das Startup diesen Sommer präsentieren.

Libelium: Das Startup bietet eine umfangreiche horizontale und modulare Open-Source-Plattform für IoT-Szenarien, die Hardware, Kommunikationsinfrastruktur und jede Menge mit Batterien betriebene Sensoren zum Erfassen von Temperaturen, Feuchtigkeit, Bewegungen, Luftverschmutzung und anderen Umgebungsparamtern mitbringt. Im Mittelpunkt steht die Hardwarearchitektur "Waspmote", die eine Vielzahl von Sensoren, Wireless-Protokollen und Cloud-Plattformen unterstützt. Für Gartner ist Libelium seit 2014 ein "Cool Vendor".