Projekt "Igel"

Thin Clients in der Bank

21.12.2009
Igel Thin Clients bei der ältesten Bank Bayerns: Die Fürstlich Castell’sche Bank hat ihre Desktop-Umgebung komplett umgekrempelt. Hier öffnen sich neben Einsparpotentialen auch technologische Perspektiven wie virtuelle Desktops und Cloud Computing.

Igel Thin Clients bei der ältesten Bank Bayerns: Die Fürstlich Castell’sche Bank hat ihre Desktop-Umgebung komplett umgekrempelt. Hier öffnen sich neben Einsparpotentialen auch technologische Perspektiven wie virtuelle Desktops und Cloud Computing.

Die Fürstlich Castell’sche Bank beschäftigt 280 Mitarbeiter, ist an 16 Standorten vertreten und wies 2008 eine Bilanzsumme von 1,1 Milliarden Euro aus.
Foto: Ronald Wiltscheck

Seit 200 Jahren ist die Fürstlich Castell’sche Banm in den drei Geschäftsfeldern Privatkunden, Firmenkunden/Mittelstand und Private Banking tätig. Das Finanzinstitut beschäftigt 280 Mitarbeiter, ist an 16 Standorten - hauptsächlich in Bayern - vertreten und wies 2008 eine Bilanzsumme von 1,1 Milliarden Euro aus. Von der Notwendigkeit einer effizienten IT-Umgebung musste man die Bank nicht mehr überzeugen.

Migration zur effizienten IT-Infrastruktur

Bis 2007 betrieb die Fürstlich Castell’sche Bank ein Netzwerk aus 300 PC-Arbeitsplätzen, als zunehmende Administrations- und Wartungskosten das Finanzinstitut zu einem grundlegenden Strategiewechsel veranlassten: Nach und nach wurden alle wesentlichen IT-Anwendungen in ein zentrales Rechenzentrum verlagert und von dort aus bereitgestellt. Schließlich passte die Privatbank auch ihre Desktop-Umgebung an das neue Server Based Computing-Konzept (SBC) an.

"Nachdem wir das Gros unserer Anwendungen über Citrix-Server bereitstellen konnten, tauschten wir 230 PCs gegen Thin Clients aus", erklärt IT-Administrator Uwe Sachse. "Ziel des weiteren Migrationsschrittes auf Thin Clients war es, die laufenden Kosten unserer Desktop-Umgebung dauerhaft zu senken. Thin Clients besitzen keine mechanischen Bauteile und sind deshalb robuster als PCs. Sie erfordern kaum Aktualisierungsaufwand und sind vollständig aus der Ferne administrierbar."

Professionelle Empfehlung für Igel

Eine Thin-Client-Anwenderin in der Fürstlich Castell’schen Bank
Foto: Ronald Wiltscheck

Organisatorische und beratende Unterstützung bekam die Fürstlich Castell’sche Bank vom Igel-Implementierungspartner KM-Systems, der auch eine Herstellerempfehlung abgab: "Wir arbeiten bereits seit mehreren Jahren im Bankenumfeld und haben dabei sehr gute Erfahrungen mit Igel Technology gemacht", berichtet Kurt Müller, Geschäftsführer der KM-Systems GmbH. "Inzwischen sind alle wichtigen Bankenanwendungen Terminal-Server-fähig. Deshalb legen viele Rechenzentren ihren Kunden die Umstellung auf Thin Clients nahe."

Nach einer Teststellung mit zwei weiteren Anbietern entschied sich die Fürstlich Castell’sche Bank für das Platz sparende Allroundmodell Igel LX Compact (aktuell: Igel UD3). "Für IGEL sprach insbesondere die gute, im Lieferumfang der Geräte enthaltene, Managementlösung", berichtet Uwe Sachse, IT-Betriebsleiter bei der Bank. "Mit Hilfe der Igel Universal Management Suite lassen sich die Thin Clients sehr effizient aktualisieren und verwalten. Von entscheidender Bedeutung ist dabei für uns, dass sich sämtliche Geräteeinstellungen gruppenbasiert zuweisen lassen. Viele unserer Anwendungen setzen besondere Bildschirmauflösungen oder Fensteraufteilungen voraus, die wir nun sehr komfortabel in Abhängigkeit vom jeweiligen Arbeitsplatz zentral hinterlegen können."

Mehr Einsatzvielfalt

Auch in punkto Flexibilität konnte das Igel-Modell überzeugen: Bei der Fürstlich Castell’schen Bank kommt es nicht nur im Backoffice, sondern auch in den Marktbereichen zum Einsatz. Für einige Arbeitsplätze mit sehr hohen Leistungsanforderungen testet Uwe Sachse derzeit den Einsatz virtueller Desktops, deren Bereitstellung ebenfalls über die Igel Thin Clients möglich ist. Dank der guten Grafikeigenschaften der Geräte sind für die Zukunft ferner auch Mehrbildschirmarbeitsplätze denkbar. Die Fähigkeit zum Anschluss von zwei Monitoren bildete laut Uwe Sachse ein weiteres Entscheidungskriterium der Herstellerwahl.

Neben dem Hauptstandort Würzburg betreibt die Fürstlich Castell’sche Bank zwölf weitere Geschäftsstellen in Franken sowie Repräsentanzen in Heilbronn, Mannheim und München. In den Filialen reduzieren die Thin Clients den Wartungsaufwand gleich mehrfach. Denn mit der Zentralisierung entfallen auch die lokalen Server und Bandlaufwerke, die zuvor an den Außenstandorten nötig waren.

"Wir müssen heute kaum noch Servicefahrten zu den Filialen unternehmen", sagt Uwe Sachse. "Zudem müssen sich die dort arbeitenden Anwender nicht mehr darum kümmern, Sicherungsbänder zu wechseln. Statt lange auf Ersatzgeräte zu warten, holen Sie bei einem ohnehin unwahrscheinlichen Ausfall einfach einen Reserve-Thin Client aus dem Schrank. Dieser konfiguriert sich nach Netzanschluss binnen weniger Minuten selbst und ist sofort einsatzbereit."

Professionelle Implementierung

Zwei Wochen nach den ersten Tests führte das IT-Team der Fürstlich Castell’schen Bank gemeinsam mit dem Implementierungspartner KM-Systems den Pilot in einer Filiale durch. Einen Monat später erfolgte der Roll-out, den das in der Nähe von Würzburg ansässige Systemhaus ebenfalls betreute. Der als Authorized Igel Partner (AIP) zertifizierte Betrieb hatte bereits die Server für die Citrix-Farm geliefert. Für den zweiten Migrationsschritt implementierte KM-Systems neben den Thin Clients auch die komplette Peripherie.

Das Projekt

Der Anwender:
• Älteste Bank Bayerns, gegründet 1774
• 280 Mitarbeiter, 16 Standorte, Bilanzsumme: 1,123 Mrd. € (2008)
• 300 PCs im Client/Server-Verbund

Die Herausforderung:
• Standardisierung der Desktop-Umgebung
• Verringerung der Administrations- und Energiekosten
• Sicherstellung der Einsatzflexibilität und Zukunftssicherheit

Die Lösung:
• Anwendungsbereitstellung über Citrix Presentation Server
• Evaluierung von Desktop-Virtualisierung
• 230 neue Standardarbeitsplätze mit Igel LX Compact-Thin Clients (aktuell: Igel UD3) und 19-Zoll-TFT-Monitoren
• Igel Universal Management Suite

Der Partner:
• KM-Systems: regionales Systemhaus mit acht Mitarbeitern; Authorized Igel-Partner seit 2005
• Jahrelange Branchenerfahrung und Know-how im Bereich Server Based Computing und Thin Clients

"Wir lieferten der Fürstlich Castell’schen Bank eine komplett schlüsselfertige Lösung", berichtet KM-Systems-Geschäftsführer Kurt Müller "Igel bietet uns hierfür ein voll einsetzbares Produkt und einen hervorragenden technischen Support. Vor dem Roll-out händigten wir Herrn Sachse eine Liste mit allen MAC-Adressen aus. So konnten binnen kurzer Zeit alle Thin Clients vorab in die Igel-Managementsoftware übernommen und eingerichtet werden." Die Roll-out-Phase währte knapp vier Wochen. Diese relativ lange Dauer erklärt sich durch das filialweise Vorgehen. Je nach Größe der betreffenden Niederlassung benötigten wir inklusive Auf- und Abbau zwischen vier und acht Stunden." Insgesamt unterstützte KM-Systems die Implementierung mit 25 Manntagen.

Erfolg auf mehreren Ebenen

Magnus Lobenhofer, Abteilungsleiter IT bei de Bank, ist mit dem Verlauf der Implementierung und den Projektergebnissen sehr zufrieden: "Alle Termine wurden eingehalten, die Anwender haben die neue Desktop-Umgebung positiv aufgenommen und schätzen unter anderem die hohe Zuverlässigkeit und den geräuschlosen Betrieb." Bislang wurden 230 Arbeitsplätze modernisiert, 50 weitere folgen in Kürze."

Als zusätzlichen Erfolg kann die Fürstlich Castell’sche Bank auch nennenswerte Einsparungen bei den Stromkosten verbuchen. Denn im Vergleich zu den bisherigen PCs verbrauchen die neuen Thin Clients inklusive des zugehörigen Anteils für Serverleistung und -kühlung nur halb so viel Energie. Weil das Finanzinstitut gemeinsam mit den Thin Clients auch TFT-Bildschirme anstelle der alten Röhrenmonitore einführte, verringerte sich der Stromverbrauch je Computerarbeitsplatz sogar um 57 Prozent. Den Wegfall der Server- und Sicherungshardware in den Filialen eingerechnet, sinken die jährlichen Stromkosten um nahezu 11.000 Euro.

Blick in die Zukunft

Das endgültige Einsparpotential des Thin Client Computing ist dennoch nicht ausgeschöpft. Die effizienten Endgeräte von IGEL sind nämlich technologisch nicht auf eine bestimmte Art der Anwendungsbereitstellung festgelegt. Neben dem klassischen Server Based Computing und den von der Bank geplanten virtuellen Desktops lassen sich auch gehostete Internet-Anwendungen sehr effizient und zuverlässig bereitstellen. "Mit den modernen IGEL Thin Clients und dem Know-how unseres Partners KM-Systems sind wir bestens für zukünftige Herausforderungen gerüstet", ist Magnus Lobenhofer überzeugt. (rw)

Jährliche Strom- und CO2-Ersparnis

Leistungsaufnahme Alt-System:
PC mit 17-Zoll-Röhrenmonitor

166

Watt

Leistungsaufnahme Neu-System:
Igel Thin Client (inkl. Anteil Server und Serverkühlung) und 19-Zoll-TFT-Monitor1

72

Watt

Stromeinsparung je System:

94

Watt

Jährliche Stromersparnis durch:

230 Thin Client-Systeme (8h x 220 Tage)

38.051

kWh

Wegfall der Server und Bandlaufwerke in 13 Standorten (ca. 300 Watt, 24h x 365 Tage):

34.164

kWh

Jährliche Stromkostenersparnis:

10.832

Jährliche CO2-Ersparnis:

45.496

Kg

Prozentuale Strom- und CO2-Ersparnis

57

%