Apple-Systemhaus

Warum Computacenter HSD gekauft hat

11.04.2011 von Ronald Wiltscheck
In einem Exklusiv-Gespräch mit ChannelPartner äußerte sich Computacenter-CEO Oliver Tuszik zu seinen Beweggründen beim Kauf der Gravis-Tochter HSD.

In einem Exklusiv-Gespräch mit ChannelPartner äußerte sich Computacenter-CEO Oliver Tuszik zu seinen Beweggründen beim Kauf der Gravis-Tochter HSD.

4,9 Millionen Euro in bar plus eine Zahlung von 500.000 Euro Ende 2011 ließ sich Computacenter den Kauf des Apple-Systemhauses HSD kosten (ChannelPartner berichtete). So übernahm Deutschlands größtes Systemhaus auch alle 75 Mitarbeiter der Gravis-Tochter, und deren Chef Michael Pöschl wird auch in einer Geschäftsführer-Rolle das bei Computacenter neu geschaffene "Center of Excellence" für Apple-Produkte leiten.

Computacenter-CEO Oliver Tuszik: "Um junge Talente zu gewinnen, die Wert auf schicke Apple-Produkte legen, ist die Integration dieser neuartigen mobilen Endgeräte in die unternehmensinterne IT unerlässlich!"

"Das handhaben wir nun genauso wie bei der becom-Übernahme", versichert Tuszik gegenüber ChannelPartner. Damals wurde ein IBM-"Center of Excellence" ins Leben berufen. Das neue Apple-Kompetenzzentrum wird ganz eng mit dem bei Computacenter bereits bestehenden "Mobility Team" zusammenarbeiten. Diese Abteilung beschäftigt sich schon länger sehr intensiv mit der Anbindung mobiler Endgeräte in die Unternehmensnetzwerke der Computacenter-Kunden.

Mit dem Know-How der Gravis-Tochter HSD verspricht sich Tuszik nun signifikante Zuwächse in diesem Segment auch im Apple-Umfeld. iPads, iPhones aber auch Macbooks sollen nun verstärkt vertrieben werden. Dabei kümmert sich Computacenter nicht nur um die Beschaffung der Hardware, sondern auch um die sichere Einbindung der Geräte in die Firmeninfrastruktur.

Dabei verhehlt Tuszik nicht, dass IT-Leiter und CIOs seiner Kunden eigentlich keine Geräte von Apple wollen, weil diese die Verwaltung ihrerNetzwerke verkomplizieren. Doch um junge Talente zu gewinnen, die Wert auf schicke Apple-Produkte legen, ist die Integration dieser neuartigen mobilen Endgeräte in die unternehmensinterne IT oft unerlässlich, meint Tuszik. Seiner Meinung nach gehe an der Einbindung von Tablets und Smartphones in die Firmen-LANs ohnehin kein Weg vorbei. Und dabei möchte das Systemhaus aus Kerpen die Nase vorn haben.

2010 konnte die Computacenter AG & Co. oHG ihren Umsatz um 12,2 Prozent erhöhen, um die Effekte der übernommenen becom-Gruppe bereinigt, waren es immer noch stattliche 6,2 Prozent, um die Deutschlands größtes Systemhaus gegenüber 2009 gewachsen ist. Bei der HSD-Mutter Gravis sind derzeit 700 Personen beschäftigt. (rw)