Geschäftsbericht für 2013 veröffentlicht

Wie Conrad in sein Wachstum investiert

06.02.2015 von Matthias Hell
Um knapp sieben Prozent konnte Conrad Electronic 2013 den Umsatz auf 926 Millionen Euro steigern. Das geht aus dem nun veröffentlichten Geschäftsbericht des Unternehmens hervor. Gut ist zu sehen, wie Conrad das Wachstum mit Investitionen in den E-Commerce vorantreibt.

Wie der im Bundesanzeiger veröffentlichte Geschäftsbericht von Conrad Electronic für das Jahr 2013 zeigt, kam das Unternehmen bereits in dem Jahr überraschend nahe an die Umsatzgrenze von einer Milliarde Euro heran: um 7 Prozent steigerte Conrad seinen Umsatz von 866 Millionen Euro auf 926 Millionen Euro.

Unter anderem durch den Ausbau des Logistikzentrums in Wernberg machte sich Conrad für die Transformation zum E-Commerce-getriebenen Multichannel-Händler fit.

Das Gesamtergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei Conrad 2013 bei 28,8 Millionen Euro - 35 Prozent weniger als im Vorjahr. Unter dem Strich ergibt sich damit eine EB(I)T-Marge von 3,1 Prozent. Das ist mehr als die 1,1 Prozent, auf die Media-Saturn im vergangenen Geschäftsjahr kam, aber auch weniger als die EBIT-Marge von gut vier Prozent, die Notebooksbilliger.de in den letzten einsehbaren Jahren erwirtschaftete. Vor allem aber befindet sich die durch den Koeffizienten ausgedrückte Profitabilität von Conrad im Rückwärtsgang: 2010 lag der Wert noch bei 8,3 Prozent, 2011 bei 5,4 Prozent und 2012 bei 5,1 Prozent.

Hinter dieser Entwicklung steht - neben der bekannten Margensituation im Elektronikhandel - vor allem das kräftig gestiegene Investitionsaufkommen bei Conrad Electronic. So heißt es in dem Geschäftsbericht, dass nach 2012 (mit 21 Millionen Euro) die Investitionen auch in 2013 mit 43 Millionen Euro erheblich über den Werten der Vorjahre gelegen seien. Wesentlicher Kostentreiber ist die Schwerpunktsetzung von Conrad auf dem Internet-Versandgeschäft: in den Investitionskosten für 2013 sind mit 26 Millionen Euro verschiedene Anzahlungen für die im November 2014 abgeschlossene Erweiterung des Logistikzentrums in Wernberg enthalten sowie rund 5 Millionen Euro für die Entwicklung einer neuen E-Commerce-Plattform.

Investition in den Weiterbetrieb der Getgoods-Shops

Ebenfalls zu den Investitionen des Geschäftsjahres 2013 zählt die Ende des Jahres erfolgte Übernahme der Onlineshops der insolventen Getgoods Vertriebs GmbH. Aus dem parallel veröffentlichten Geschäftsbericht der für den Shop-Betrieb zuständigen Conrad-Tochter Get-it Quick geht zwar nicht der für die Übernahme der Onlineshops gezahlte Betrag hervor, wohl aber die Kosten, die unmittelbar nach der Akquisition für Conrad Electronic entstanden. So wurde die neu gegründete Unternehmenstochter mit Einlagen in Höhe von 1 Million Euro ausgestattet und erhielt von dem Mutterkonzern zusätzlich ein Darlehen in Höhe von 6 Millionen Euro. Dennoch entstand bei Get-it Quick in der kurzen Zeit zwischen der Gründung am 26.11.2013 und dem Jahresende ein Fehlbetrag von rund einer Million Euro.

Wie es in dem Geschäftsbericht heißt, sollte in den Onlineshops Getgoods.de und HOH.de im Verlauf des Jahres 2014 das nach der Insolvenz angeschlagene Vertrauen der Käufer wiedergewonnen werden, auch durch eine "aggressive Preispolitik zur Kundengewinnung". Das Geschäftsmodell sei aufgrund des Wettbewerbsumfeldes nun einmal auf schmale Margen angelegt. "Dabei dürfen aber gewisse Schwellenwerte nicht unterschritten werden", heißt es ausdrücklich in dem Geschäftsbericht. So solle mit einer Erweiterung des Produktangebots um margenträchtigere Artikel die erzielbare Rohgewinnmarge gesteigert werden. Während Getgoods.de kontinuierlich zum Vollsortimenter weiterentwickelt werde, wolle man das Profil von HOH.de als kompetenten Anbieter im Bereich ITK schärfen.

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