Online-Händler und Versandkosten

Wie wichtig ist die kostenlose Lieferung?

11.10.2013
"Die meisten Online-Shops liefern versandkostenfrei": Nach Ansicht des E-Commerce-Dienstleisters Shopmacher handelt es sich bei diesem Pauschalurteil um eine Fehleinschätzung, wie eine Analyse zeigt.
Vorbild Amazon? Der Onlinehändler verschickt (fast) versandkostenfrei.
Foto: Amazon

"Die meisten Online-Shops liefern versandkostenfrei": Nach Ansicht des E-Commerce-Dienstleisters Shopmacher handelt es sich bei diesem Pauschalurteil um eine Fehleinschätzung, der das Unternehmen nun mit fundierten Marktzahlen zu Leibe rücken will. So hat Shopmacher.de für die deutsche Textilbranche ermittelt, dass nur 19 der 127 größten Online-Shops – knapp 15 Prozent – ihre Ware ohne Mindestbestellwert versandkostenfrei liefern. Der Studie zugrunde liegt eine Analyse von 127 Onlineshops der Top-100-Textilhändler in Deutschland.

"Das ist ein klares Entwarnungssignal für alle Online-Händler, das weit über die Textilbranche hinaus wirkt", kommentiert Shopmacher-Geschäftsführer Marcus Diekmann das Studienergebnis. Seine Schlussfolgerung: Wer seine Produkt-und Preispolitik im Griff habe und in dieser Hinsicht gut aufgestellt sei, könne sehr wohl Versandkosten berechnen. "Wenn die sonstigen Parameter stimmen, sind die Kunden bereit, diese zu bezahlen. Die in der Branche häufig gehandelte Aussage, man könne heute als Online-Händler nur versandkostenfrei anbieten, ist damit ins Reich der Märchen verbannt", so Diekmann.

Solides Rechnen offline und online

Als weiteres Indiz für seine These betrachtet es der Shopmacher-Geschäftsführer, dass sich laut der von dem Unternehmen veröffentlichten Studie keiner der 19 Shops, die ohne Mindestbestellwert kostenfrei versenden, sich unter den ersten 20 in der Top-100-Liste befindet. Damit liege der Schluss nahe, dass erfolgreiche Unternehmen ihr Online- und Multi-Channel-Geschäft inzwischen betriebswirtschaftlich genauso solide rechnen wie ihr übriges Geschäft: "Die ganzheitliche Betrachtung der Marketing- und Vertriebswege, ob online oder offline, ist im Begriff, sich zumindest in der von uns untersuchten Textilbranche zu etablieren. Das ist die gute Botschaft", erklärt Diekmann.

Statt sich auf die Versandkostenfrage zu fixieren, sollten Händler nach Ansicht des Shopmacher-Geschäftsführers vielmehr an der Optimierung ihrer Multichannel-Strategie arbeiten. Denn diese sei in vielen Fällen noch eher rudimentär. So beschränkten sich bei untersuchten Shops die derzeit angebotenen kanalübergreifenden Services überwiegend auf Lieferung der Waren in die Filiale (23,6 Prozent). Die Möglichkeit, Waren in der Filiale zu retournieren, boten nur 19,7 Prozent der Online-Shops. Und nur 5,5 Prozent ermöglichten die Bezahloption in einer Filiale. "Die Prozesse in den Unternehmen sind noch nicht auf echtes Multichanneling angelegt, hier herrscht offenbar erheblicher Nachholbedarf", so Marcus Diekmann.

Von der Shopmacher-Studie ausgeklammert bleiben allerdings die Erfahrungen wichtiger Online Pure Player – allen voran Amazon, das mit seinem für einen Jahresbeitrag von 29 Euro erhältlichen Service Amazon Prime eine quasi-kostenlose Lieferung anbieten. So ergab eine Studie des unabhängigen Beratungsunternehmens eResults im vergangenen Jahr, dass Prime-Nutzer häufiger bei Amazon einkaufen und den Online-Primus auch gegenüber anderen E-Commerce-Anbietern bevorzugen.

Zudem führe der bequeme Versandservice dazu, dass viele Amazon-Kunden auf Online-Preisvergleiche verzichten und Amazon.de zu ihrer primären Online-Einkaufsdestination machten. Das Angebot von kostenlosen und komfortablen Lieferoptionen ist aus dieser Sichtweise zwar keine zwingende Voraussetzung für den Erfolg im Online-Handel, kann diesen aber merklich befeuern und trägt auf jeden Fall zur Kundenbindung bei. (mh)

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