Microsoft-Arbeitskreis im Mittelstand

Cloud Computing - Channel-Unternehmen sollen voneinander lernen

30.03.2016 von Wolfgang Emmer und Lenz Nölkel  IDG ExpertenNetzwerk
Cloud Computing ist längst kein Trend mehr, der mit der Frage nach dem „ob“ beantwortet werden kann. Vielmehr geht es um das „wie“. Microsoft bereitetet seine Partner für die Offensive vor – mit zehn Tipps.

Ein neuer Arbeitskreis soll Cloud-Partner auf die Herausforderungen in der Digitalisierung vorbereiten. Mit dem Chancen-Papier "Cloud Partnerperspektive für den Mittelstand" gibt Microsoft eigene Erfahrungen und Erfahrungen seiner Partner preis. Das Ziel: Es besteht hoher Nachholbedarf im Cloud-Umfeld. Erfolgsgeschichten, Herausforderungen und Best Practises sollen die Partner auf Ihrem Weg begleiten.

Der Arbeitskreis von Microsoft dient so in erster Linie zum Wissensaustausch. Channel Partner hat sich das erste Chancenpapier der Microsoft-Partner angesehen und zeigt, wie der Channel von den Schlussfolgerungen profitieren kann.

Microsoft-Arbeitskreis nimmt Partner in den Fokus

Die Digitale Transformation ist bereits im vollen Gange. Doch gerade die deutsche Wirtschaft darf nun nicht langsamer werden, sondern die Digitalisierung in vollen Zügen vorantreiben.

Microsoft wird die Cloud-Dienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM auch aus deutschen Rechenzentren anbieten.
Foto: Microsoft

Hier kommt Microsoft ins Spiel. Der Software-Riese wird in diesem Jahr seine Cloud-Dienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM erstmals auch aus deutschen Rechenzentren anbieten. Hierdurch sollen die Bedenken deutscher Unternehmen rund um Datenschutz genommen werden - Microsofts Services sollen die Basis der Digitalisierung bilden.

Um dieses Erfolgskonzept der deutschen Microsoft-Cloud ins Leben zu rufen, müssen allerdings die Partner des Redmonder Unternehmens mitziehen.

Mit dem Chancenpaper liefert Microsoft demnach auch gleich noch eine Motivationshilfe für seine deutschen Partnerunternehmen.

Cloud-Giganten: Microsoft Azure
Azure Microsoft Cloud Deutschland
Cloud-Dienste "Made in Germany" bietet Microsoft seit Mitte 2016 an. Dazu wurden zwei Rechenzentren in Frankfurt am Main und Magdeburg in Betrieb genommen.
Azure Cloud: Nadella in Deutschland
Satya Nadella, CEO von Microsoft bei der Präsentation der Deutschland-Cloud in Berlin im November 2015: "Unser Ansatz besteht darin, eine hoch skalierbare Public Cloud aufzubauen. Wir bieten unseren Kunden eine echte hybride und verteilte Computing-Plattform."
Azure Paired Region
Höhere Ausfallsicherheit durch "Paired Regions": Nutzer von Azure-Cloud-Diensten können Daten sowie Ressourcen wie Virtual Machines und Datenbanken zwischen zwei Rechenzentren von Microsoft replizieren. Beide liegen in benachbarten Regionen, etwa West- und Nordeuropa, müssen aber mindestens 300 Meilen voneinander entfernt sein.
Azure Marketplace
Ebenso wie Amazon Web Services und andere Cloud Service Provider hat Microsoft auf Azure einen Marktplatz für Produkte von Drittanbietern eingerichtet.
Microsoft Cloud Treuhändermodell
In Deutschland hat Microsoft eine separate Azure-Cloud-Infrastruktur aufgebaut. Zugriff auf die Kundendaten hat ausschließlich ein zwischengeschalteter Treuhänder, in diesem Fall T-Systems.
Alex Stüger
Alex Stüger, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland: "Die Verknüpfung unserer Microsoft-Cloud-Plattform mit deutscher Infrastruktur und deutschem Datentreuhänder ist aus unserer Sicht am Markt einzigartig."

Cloud? Ja! Aber wie?

Die Cloud als Ziel, der Weg als große Unbekannte? In Microsofts Chancen-Papier kommen die Partner zu Wort und formulieren die Ausrichtung: "Wir haben aus Partnerperspektive eine Blaupause für den Weg in die Cloud formuliert und möchten anderen Unternehmen die Möglichkeit bieten, von unseren Erfolgen, Fehlern und Best Practices zu lernen."

Microsoft will die Herausforderung Cloud Computing im Channel gemeinsam angehen.
Foto: Microsoft

ChannelPartner gibt Ihnen einen Überblick über einige Experten des Arbeitskreises:

• Heinz-Paul Bonn, GUS Group AG & Co KG

• Dr. Stefan Schröder, Bitkom

• Norbert Klinnert, Noxum GmbH

• Peter Arbitter, Microsoft Deutschland GmbH

Das Credo der Experten scheint klar: Arbeiten von überall, mit Industrie 4.0 und Big Data wird dieser Weg begangen. Die Arbeitsweise verändert sich dadurch einerseits grundlegend, andererseits fallen durch die Kommunikation zwischen Maschinen, Sensoren und Alltagsgegenständen enorme Datenmengen an, die im Idealfall in Echtzeit analysiert werden.

An dieser Stelle sind nun die Partner-Unternehmen gefragt. Sie müssen - und das betrifft nicht nur Microsoft im Sinne des Auftragsgebers - Kapazitäten und Infrastruktur an die Anforderungen der Digitalen Transformation anpassen. Hier sind demnach nicht nur Rechenzentren gefragt, sondern etwa auch Dienstleister und Berater im Cloud-Umfeld.

10 Tipps für die richtige Cloud

Für die Cloud 'made in Germany' hat Microsoft mit dem Arbeitskreis deshalb auch gleich noch 15 Richtlinien für seine Partner aufgestellt. Die ChannelPartner-Redaktion gibt Ihnen die wichtigsten Richtlinien in Kurzfassung:

  1. Stellen Sie Ihr bisheriges Geschäftsmodell auf den Prüfstand

  1. Definieren Sie zu Ihren Produkten einen Zusatznutzen und einen unmittelbaren Mehrwert

  1. Identifizieren Sie branchen- oder kundenspezifische Anwendungsfelder

  1. Nutzen Sie die Cloud, um Erweiterungen und Zusatznutzen schnell und ohne Vertriebsaufwand zu vermarkten

  1. Identifizieren Sie kurzfristig realisierbare Wachstums- und Innovationsthemen

  1. Definieren Sie Schnittstellen und Iterationsstufen zu bestehenden (On-Premises-) Lösungen

  1. Sprechen Sie mit Ihren Kunden nicht über "die Cloud"

  1. Spielen Sie bei Ihren Gesprächen mit Kunden auch die gesamtökonomische und gesellschaftliche Karte

  1. Prüfen Sie, wie sich Ihr Portfolio mit diesen Megatrends verbinden lässt

  1. Etablieren Sie eine Kultur des regelmäßigen Lernens (rw)

Zum Video: Cloud Computing - Channel-Unternehmen sollen voneinander lernen

Michael Guschlbauer, Bechtle, Cloud Computing & Industrie 4.0: