Channel meets Cloud am 12. Februar

Dropbox ausbooten, statt verbieten

05.02.2015 von Regina Böckle
"Dropbox" ist zum Synonym für das Phänomen der Schatten IT geworden. Sie birgt nicht nur Sicherheitsrisiken für das Unternehmen, sondern auch für Systemhauspartner. Denn ihnen geht damit Geschäft verloren. Unnötigerweise, wie bei "Channel meets Cloud" am 12. Februar sichtbar wird.

Durch Industriespionage entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Gesamtschaden von 11,8 Milliarden Euro, wie die Studie von Corporate Trust ergab.
Was also nutzt die beste IT-Strategie, wenn vertrauliche Dokumente in die falschen Hände geraten?

Unternehmen müssen sich zwar immer mehr nach außen öffnen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Andererseits nutzen aber auch oft die eigenen Mitarbeiter beliebige Dienste zum Applikationen - an der IT-Leitung vorbei.

"Es werden definitiv zunehmend online Dienste aus den Fachabteilungen heraus gebucht, und dieser Trend wird sich massiv verstärken", berichtete beispielsweise Benedikt Fischer, Leiter Business Development Cloud Computing bei ACP IT-Solutions, kürzlich im ChannelPartner-Roundtable. "Unserer Erfahrung nach stehen den Bereichsleitern eigene Budgets zur Verfügung, und die Mitarbeiter können quasi per Kredite an der IT-Abteilung vorbei frei buchen. Daten wandern fern jeder Compliance-Richtlinie aus den Unternehmen, das sehen wir immer wieder."

Zum Video: Dropbox ausbooten, statt verbieten

Für diese riskante Vorgehensweise vieler Fachabteilungen hat sich in der Branche der Begriff "Schatten-IT" eingebürgert.

Die "Dropbox" zählt zu dem am weitesten verbreiteten Phänomen der Schatten IT. Sie birgt nicht nur Risiken für das Unternehmen - sondern auch Risiken für Systemhauspartner. Denn ihnen geht damit Geschäft verloren.

Kim Seubert, Sales- und Produktmanager bei Prianto
Foto: Prianto

Was also tun, damit vertrauliche Dokumente nicht in die falschen Hände geraten? Diesem Thema widmet sich der Vortrag von Kim Seubert, Sales- und Produktmanager bei Prianto, bei "Channel meets Cloud" am 12. Februar in München.

Seubert zeigt,

Kim Seubert ist bei Softwaredistributor Prianto seit Jahresbeginn für die Themen SaaS, Cloud Computing und Collaboration verantwortlich. Mit über zwanzig Jahren Branchenerfahrung verfügt Kim Seubert über fundierte Branchenkenntnis und technische Expertise. Vor seinem Wechsel zur Prianto war er bei verschiedenen Systemhäusern - unter anderem beim Systemhaus Borgware tätig sowie bei und Herstellern für den Direktvertrieb und den Aufbau des Channel-Geschäfts verantwortlich.

Wie Systemhäuser mit Dropbox-Alternativen kontern können

Kim Seubert wird in seiner Keynote und dem anschließenden Workshop anhand des Referenzprojekts bei der Deutschen Telekom aufzeigen, wie Systemhäuser das Problem der Schatten-IT bei ihren Kunden in den Griff bekommen können.

Die Gefahr bei Dropbox besteht darin, dass jeder Mitarbeiter einen persönlichen Zugang besitzt. Scheidet der Mitarbeiter aus, so kann es passieren, dass die Firma wichtige Unternehmensdaten verliert. Zudem verdienen Systemhäuser aufgrund dieser Privatnutzung nichts. Das Risiko intensiviert sich, da die eigenen Mitarbeiter nicht sensibel genug mit dem Thema "Secure Collaboration" umgehen.

Bei der Deutschen Telekom AG wurde dieses Problem auf Basis von Brainloop-Produkten gelöst.

Referenzprojekt: Collaboration Tool bei der Deutschen Telekom AG

Die Ausgangssituation: Im Bereich Unternehmenskommunikation sind bei der Deutschen Telekom AG viele externe Beteiligte - beispielsweise Agenturen, Grafiker, Dienstleister und freie Journalisten - in die Projekte eingebunden. Vertrauliche Dokumente müssen ausgetauscht werden. Die Anforderungen des Kunden an die künftige Lösung war, dass alle Funktionen, die zum Austausch der Daten benötigt werden, uneingeschränkt zur Verfügung stehen und einfach zu bedienen sind, aber Sicherheit und Compliance gewährleistet sein müssen.

Die Lösung wurde mit dem Brainloop Secure Dataroom gefunden. Heute greifen alle Projektbeteiligten in der Unternehmenskommunikation per Internet und dennoch hochsicher auf die vertraulichen Projektunterlagen zu. Sie erhalten per E-Mail Benachrichtigungen im Datenraum, können die Dateien bearbeiten, und der Datenraum wird zur Kommunikation mit anderen Prozessbeteiligten. Zudem ist die Arbeit im Datenraum einfach und unkompliziert.

Die Telekom nutzt die Lösung allerdings nicht nur selbst im eigenen Hause: Die Telekom-Tochter T-Systems International (TSI) und Brainloop bieten Kunden auch die ASP-Variante des Secure Dataroom an. Der Server auf dem der Secure Dataroom Service gehostet wird, befindet sich in einem hochsicheren Rechenzentrum der TSI. Somit ist nicht nur für physische Sicherheit der Secure Dataroom Server gesorgt: Der Transfer der Daten ist mit bis zu 256 AES verschlüsselt.

Zudem sind die Dokumente bei der Ablage auf dem Server selbst stark verschlüsselt: Alle Dokumente auf dem Server werden automatisch mit 256-bit Schlüsseln und dem anerkannten "Advanced Encryption Standard‘‘(Rijndael-Algorithmus) verschlüsselt, so dass auch im gesicherten TSI Rechenzentrum, in dem der Server gehostet wird, niemand auf die Datenrauminhalte zugreifen kann.

Chancen für Systemhäuser und Service Provider

Systemhäuser können wie das Beispiel Telekom und T-Systems zigen, nicht nur die SaaS Plattform von Brainloop verkaufen sondern auch On-premise Lösung bei ihren Kunden platzieren. Diese Plattformen können von der BL betrieben werden oder das Systemhaus vertreibt die Plattform als Managed Service Provider.

Experton-Analyse der Cloud-Marktplätze in Deutschland
Cloud Marketplaces
Elf Anbieter hat die Experton Group zum Thema Cloud-Marktplätze in Deutschland untersucht.
Cloud Vendor Benchmark 2014
Nach dem Cloud Vendor Benchmark 2014 nimmt die Telekom Deutschland die prominenteste Stelle ein. Diese Einschätzung basiert auf den zwei Achsen Portfolio-Attraktivität und Wettbewerbsstärke.
Arnold Vogt, Experton
Experton-Analyst Arnold Vogt erklärt jedoch: „Nicht alles, was sich „Cloud Marketplace“ nennt, trägt den Namen zu recht. Weder ist alles „aus der Cloud“ noch sind es durchweg „echte“ Marktplätze – nicht selten verbirgt sich dahinter eher ein Katalog.“
Segmentierung
Der Unterschied liegt darin, ob Angebote sofort verkauft und bereitgestellt werden (Marktplatz im engen Sinn) oder ob neben eigenen auch fremde Services im Angebot sind. Diese werden nicht direkt über die Plattform abgewickelt (Katalog). Unabhängig von dieser Unterteilung adressieren manche Anbieter IT-Entscheider, andere das Business.
Übersicht deutscher Anbieter
Nach dieser inhaltlichen Einteilung ergibt sich folgendes Bild: Die Deutsche Telekom, Salesforce und Google bieten Marktplätze für das Business, Amazon einen Marktplatz für die IT. Microsoft und Oracle sowie SAP, Canopy und IBM stellen dem Business Kataloge bereit, VMWare und HP der IT.