Vertrieb von Bot-Abwehrsystemen nur über spezialisierte VADs

Radware präsentiert sich dem Channel neu

10.04.2019 von Ronald Wiltscheck
1997 als Hersteller von Load-Balancing-Lösungen gegründet, hat sich Radware zum Security-Spezialisten gemausert, allerdings fehlt es dem Anbieter aus Israel noch an Sichtbarkeit im Channel.

Seit April 2018 agiert nun Michael Tullius als Regional Director DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei Radware, und in dem knappen Jahr seiner Regentschaft hat er einiges getan: Den Distributionsvertrag mit Tech Data hatte er gekündigt, dafür die Beziehungen zu den auf Security-Lösungen fokussierten Value Added Distributoren (VADs) Infinigate und Arrow gestärkt. Außerdem kooperiert der Hersteller mit Technologie-Anbietern wie Cisco und Check Point.

Cloud-Protection-Plattform von Radware - das Dashboard.
Foto: Radware

Mit dieser Strategie erhofft sich Tullius mehr Reseller für die Radware-Lösungen zu begeistern - aktuell arbeitet Radware hier zu Lande mit gerade mal 20 Vertriebspartnern zusammen. Auch gilt die Paretto-Regel, der zur Folge 80 Prozent des Geschäfts mit gerade mal 20 Prozent der Reseller generiert wird. Und in der Tat, sind gerade mal drei der insgesamt 20 ChannelPartner tatsächlich mit Radware im Geschäft, der aktivste von ihnen ist derzeit Controlware.

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Dabei lohnt ein vertriebliches Engagement bei Radware durchaus, denn immerhin offeriert das israelische Unternehmen Security-Lösungen, die ihresgleichen suchen, so zum Beispiel den Bot-Manager. Dieser verspricht Schutz vor Bots in Webapplikationen, in mobilen Anwendungen und in den Programmierschnittstellen (APIs, Application Programming Interfaces).

Zwischen "guten" und "bösen" Bots unterscheiden

Bots sind nicht von Haus aus schlecht: Es gibt auch die "gute" Bots, die Geschäftsprozesse automatisieren und beschleunigen. Aber über ein Viertel des Internetverkehrs (26 Prozent) wird von automatisierten "bösen" Bots (auch "Social Bots") verursacht, die unternehmenskritischen Anwendungen und Systeme bedrohen oder Fake-News verbreiten. Sie stören zahlreiche Services, stehlen Daten und führen betrügerische Aktivitäten durch, etwa durch die Verbreitung von erfunden "Nachrichten". Laut Radware sind 79 Prozent aller Unternehmen nicht in der Lage, eindeutig zwischen "guten" und "bösen" Bots zu unterscheiden können. Hier kommt nun die Lösung von Radware ins Spiel.

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Der Bot Manager ergänzt die bereits bei Kunde vorhandenen IT-Security-Lösungen wie Web Application Firewall (WAF) oder DDoS-Schutz und bietet darüber hinaus auch Schutz vor bösartigen Bots in Cloud-Umgebungen. Mit Hilfe patentierte internetbasierte "Deep Behavior Analysis"-Technologie kann die Radware-Lösung feststellen, ob ein Bot etwa Böses im Schild führt. So vermag der Bot Manager nicht nur zwischen "guten" und "bösen" Bots zu unterscheiden, sondern detektiert nach Herstellerangaben auch hochentwickelter Bots der vierten Generation, die sogar den fortschrittlichen Schutzlösungen der Wettbewerber entgehen. Ebenfalls im Bot Manager integriert ist die erst im Januar 2019 akquirierte ShieldSquare-Technologie.

Roundtable Managed Security Services - Hersteller erklären ihre Channel-Konzepte
Roundtable Managed Security Services am 28. Juni 2018 bei ChannelPartner
Dr. Ronald Wiltscheck, Chefredakteur bei ChannelPartner, eröffnet den Roundtable "Managed Security Services" und begrüßt alle Teilnehmer.
Maik Wetzel, Channel Sales Director DACH bei ESET
„Die Zuwächse in dem Bereich Managed Security Services sind um ein Vielfaches größer, als im klassischen Business.“
Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data
„Audits, Penetrationstest und ähnliches bieten sich als ergänzende Leistungen zu MSS an. Das kann auch jemand machen, der herstellerübergreifend tätig ist.“
David Beier, Partner Account Manager bei Avast
„Gerade bei KMU kommt der Bedarf von den Endkunden. Sie möchten wegen Personalmangel oder um Kosten zu sparen outscourcen.“
Thomas Huber, Channel Director bei Trend Micro
„Der IT-Admin beim Endkunden braucht neue Prozesse und er braucht Antworten von den Resellern.“
Roundtable Managed Security Services am 28. Juni 2018 bei ChannelPartner
Elisabeth Gries (Avast, links) im Gespräch mit Regina Hermann (IDG, rechts).
Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro
Mit dem Thema Managed Security Services beschäftigen wir uns bereits seit zehn Jahren. Und schon damals hatte die großen Systemintegratoren aber auch die Spezialisten unter den IT-Dienstleistern in Deutschland Managed Security Services im Fokus."
Michael Haas, Area Sales Director Central Europe bei Watchguard
„Ich glaube, dass ein MSS-Provider mehrere Hersteller anbieten muss. Daher muss man auch als Hersteller offen sein für die technische Kommunikation mit anderen Lösungen.“
Sven Janssen, Director Channel Sales DACH bei Sophos
„Ganz wichtig ist, dass es nicht nur um die Lösung an sich geht, sondern dass drumherum auch die Lizenz- und Preismodelle stimmen.“
Peter Marwan, ChannelPartner
"Wie hoch ist Ihr Managed Security Services-Anteil am Gesamt-Business?"
Roundtable Managed Security Services am 28. Juni 2018 bei ChannelPartner
Die Teilnehmer am "Managed Security"-Roundtable von ChannelPartner (v.l.n.r.): Sven Janssen, (Sophos), Hagen Renner (Rohde und Schwarz Cybersecurity), Peter Marwan und Saskia van der Kraaij (beide ChannelPartner), Thomas Huber (Trend Micro), David Baier (Avast), Richard Werner (Trend Micro), Maik Wetzel (Eset), Thomas Jank (ChannelPartner), Michael Haas (WatchGuard) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner).
Hagen Renner, Head of Channel Sales DACH bei Link11
„Endkunden wollen Kosten auf ein möglichst langes Zeitfenster verteilen und da kommt automatisch die Anforderung nach einem geeigneten Modell.“

"Damit ausgestattet können unsere Kunden auch große und komplexe Bot-Angriffe schnell erkennen und verhindern", sagt Michael Tullius, Regional Director DACH bei Radware. "Durch das proaktive Erkennen und die Blockade von bösartigen Bots können Unternehmen Umsatzeinbußen im Zusammenhang mit Account-Takeover- und Denial-of-Inventory-Angriffen vermeiden", so der Deutschland-Chef weiter.

Seiner Meinung nach ist die Zeit nun reif, spezielle Bot-Abwehrsysteme gerade jetzt einzusetzen, Stichwort: DSGVO.

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