Geschäftspotenzial für IT-Dienstleister

So schreiben Systemhäuser den perfekten Produkttext

01.07.2015 von Wolfgang Emmer  IDG ExpertenNetzwerk
Warum gestaltet sich das Beschreiben von IT-Dienstleistungen und IT-Produkten eigentlich so schwierig? Wir zeigen Ihnen, wie Sie gute Texte für Ihre Kunden schreiben.

Produkttexte sind ausschlaggebend für den Verkaufserfolg. In der Vermarktung stellen sich dabei gerade die Dienstleistung, als ein nicht unmittelbar greifbares Gut, als besonders schwierig heraus. Sie lassen oftmals wenig Spielraum für Assoziationen bei potenziellen Kunden zu.

Mit diesen fünf Tipps zeigt ChannelPartner, wie Systemhäuser und IT-Dienstleister ihre Produkttexte auf den eigenen Webseiten im Internet mit wenig Mühe aufwerten.

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Für Dienstleistungen stellen Produktseiten samt Beschreibung den Kern für den Verkaufs- und damit Unternehmenserfolg dar. Eine Entscheidung, ob ein Text gelesenen wird, wird innerhalb von wenigen Augenblicken getroffen.
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1. Nutzwerte für neue Zielgruppen

Bevor es zur eigentlichen Produktbeschreibung geht, muss definiert werden, welchen Business-Mehrwert eine IT-Dienstleistung eigentlich bietet. Oftmals werden Produktbeschreibungen verfasst, die eine möglichst breite Masse ansprechen sollen oder viel zu technisch sind.

Darunter leiden häufig die konkreten Mehrwerte für die eigentliche Zielgruppe. Als IT-Dienstleister sprechen Sie zunehmend mit Fachabteilungen und Business-Entscheidern. Stellen Sie sich zur Vereinfachung den idealen Käufer vor, jenen, den sie auch in einem persönlichen Gespräch beraten würden.

Identifizieren Sie den Nutzwert Ihres Produktes. Welche Merkmale sind aus Kundensicht relevant? Teamwork, Effizienz, Sicherheit, Kosten- und Zeitersparnis sind dabei wichtige Stichworte.

So können Server beispielsweise nicht nur als ein Ort der reinen Datenverarbeitung gesehen werden, sondern als Basis für Teamwork. Und auch die Auslagerung über Managed Services kann als Garant für effizientere Arbeit betrachtet werden. Vielleicht bieten Sie solche Dienste auch noch in einer sicheren Private Cloud an, sodass sich der Kunde nicht mehr um das Thema Sicherheit kümmern muss?

2. So kurz wie möglich fassen

Potenzielle Kunden suchen nach Hauptinformationen im Internet. Eine Entscheidung, ob ein Text gelesenen wird, wird innerhalb von wenigen Augenblicken getroffen. Kunden scannen zunächst nach relevanten Informationen.

Bietet eine bestimmte Hauptüberschrift dabei nicht unmittelbar die wichtigsten Informationen und ist im Extremfall auch noch uninteressant formuliert, so verlassen die meisten wieder Ihre Seite.

Daher gilt: Formulieren Sie die Überschrift so kurz und so aussagekräftig wie möglich. Beliebte Stilmittel sind Überspitzungen und Übertreibungen. Diese können Sie ruhig im Fließtext wieder relativeren.

3. Fragen beantworten und einen Überblick verschaffen

Bevor nicht alle wichtigen Fragen geklärt sind, werden potenzielle Kunden nicht an einem Kauf interessiert sein. Gerade bei IT-Dienstleistungen sind Kunden sehr kritisch.

Oftmals sind Sie mit IT-Experten konfrontiert, die viel eigenes Wissen bei der Suche nach Dienstleistungen einfließen lassen. Sie lassen sich nicht gerne etwas aufreden, möchten aber gleichzeitig alle Details zur jeweiligen Dienstleistung im Vorfeld aufgelistet bekommen. Doch wie meistert man den Spagat zwischen "einen schnellen Überblick geben" und "Detailinformationen bieten"?

Microsoft hebt seine langjährigen Erfahrungen hervor und strukturiert die einzelnen Services deutlich.
Foto: Microsoft

Ein Beispiel: Bei den Cloud Services findet sich Microsofts Hauptargument im Experten-Knowhow, dank langjähriger Cloud-Erfahrung. Beim Kunden wird zunächst Vertrauen generiert. Anschließend werden die einzelnen Lösungen aufgelistet und grafisch ansprechend in Szene gesetzt. Der suchende IT-Profi kann dabei selbst entscheiden, an welcher Stelle er sich mehr Informationen und Antworten suchen möchte.

4. Bedarf beim Kunden generieren

Nichts ist wichtiger, als dem IT-Kunden zu verdeutlichen, warum eine bestimmte Dienstleistung einen Mehrwert für sein Unternehmen hat. Nur die Mehrwerte aufzuzählen wird Ihnen aber keinen neuen Kunden bringen. Stattdessen muss gezielt der Bedarf beim Leser geweckt werden.

5. Den Kunden direkt einbeziehen

Im B2C sind Possessivpronomen wie "dein" oder "mein" längst angekommen – "deine Musik, egal wo du sie haben willst". Doch auch im B2B verhilft die direkte Ansprache dazu, für den Kunden einen persönlichen Bezug zu generieren. Produkte wirken so kostbarer und individueller, steigern letztendlich also die Wertschätzung gegenüber einem bestimmten Unternehmen.

Die Hartl Group zeigt den Idealfall: Persönliche Ansprache und alle Leistungen auf einen Blick.
Foto: Hartl

Hierbei eigenen sich besonders gut Produktgeschichten. Sie erzeugen Transparenz, berichten von Know-how und beziehen den Kunden direkt ein, indem sie die Dienstleistung greifbar erscheinen lassen.

Fazit

Für Dienstleistungen stellen Produktseiten samt Beschreibung den Kern für den Verkaufs- und damit Unternehmenserfolg dar. Weder die Dienstleistung per se noch die Website ist greifbar und kann nicht klassisch vermarktet werden.

Stattdessen müssen Dienstleistungen auf den ersten Blick Aufmerksamkeit erregen. Gelingt dem Kunden so der Einstieg, muss die Dienstleistung mit all ihren Facetten überzeugend präsentiert werden. Wichtige Stichworte sind dabei:

Webseiten von Systemhäusern – ein paar Beispiele

Schlankes Design: Silpion setzt auf ein modernes Paralax-Scrolling Design und verzichtet gänzlich auf Drop-Down in der Header Navigation.

Medieneinsatz: Cancom breitet beispielsweise das Thema Mobility durch klassischen Texteinsatz auf, unterstützt diesen aber mit weiterführendem Content in Form von Video (sowohl im Header als auch in der Sidebar) und Blog-Beiträgen.

Menü und Style: Auch Nasdo setzt auf Parallax-Scrolling, doch hier findet sich oben eine klassische Menüleiste mit Drop-Down, über die alle wichtigen Aspekte und Themen zu finden sind.

Die Kachel-Optik von Datagroup gehört heute schon zu den Klassikern des Webdesigns, ist aber auch funktional und sieht gut aus.

Gute Texte: Allgeier setzt zwar auf viel Text, bereitet diesen aber business-gerecht auf, reduziert Fachjargon und setzt auf Aufzählungen.

Fritz & Macziol zeigt zentral den Service-Bereich.

Bechtle zielt wohl auf Conversions ab und weist auf der Startseite – sowohl im Bild als auch einem ganz oben eingeblendeten Text – auf den Shop hin.

Das Systemhaus Cancom setzt mit einem Blog auf dynamischen Content.

Auch die Hartl Group setzt auf Farbe und Parallax-Scrolling für ihren Webauftritt.

Ciscos Top-Partner und Collaboration-Spezialist Avodaq kommt in seinem Webauftritt ganz modern daher.