Telefonanlagen aus der Cloud

Nfon will mit Kauf der Deutsche Telefon Standard AG wachsen

07.02.2019 von Peter Marwan
Den Kaufpreis von rund 17 Millionen Euro finanziert Nfon teilweise aus Erlösen des Börsengangs 2018 sowie aus Fremdkapital. Altaktionäre der Deutsche Telefon Standard AG werden im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit einem Gesamtvolumen von rund 2,5 Millionen Euro an Nfon beteiligt.

Nfon will die Deutsche Telefon Standard AG übernehmen. Das hat das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung angekündigt. Der Kaufpreis für den Mainzer Spezialisten für DSL- und SIP-Trunk soll bei rund 17 Millionen Euro liegen. Er wird anteilig aus Mitteln aus dem 2018 erfolgten Börsengang und mit Fremdkapital finanziert. Außerdem erhalten Altaktionäre der Deutsche Telefon Standard AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung neu auszugebende Aktien im Gesamtwert von rund 2,5 Millionen Euro.

Oberfläche der Cloud-Telefonanlage "Cloudya" von Nfon. Mit dem Kauf der Deutsche Telefon Standard AG kann Nfon die Zahl der bedienten Nebenstellen um 16 Prozent erhöhen und auf zahlreiche neue Vertriebspartner hoffen.
Foto: NFON AG

Die Übernahme soll nach Testierung des Jahresabschlusses 2018 der Deutsche Telefon Standard AG voraussichtlich noch im ersten Quartal 2019 erfolgen. 2018 erzielte die Deutsche Telefon Standard AG einen Umsatz von rund 8 Millionen Euro.

Update, 7. Februar 17:30: Inzwischen hat César Flores Rodríguez, Vorstandsmitglied und Chief Sales Officer bei Nfon, gegenüber ChannelPartner einen Ausblick auf die Pläne für die Integration der beiden Partnerprogramme gegeben. Hier lesen Sie, wie es für die DTS-Partner weitergeht.

Mit dem Schritt will Nfon seine Marktposition ausbauen. In einem stark fragmentierten Marktsegment seien Akquisitionen "ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie", teilt die Nfon AG mit. Die aktuelle Übernahme dürfte daher nicht die letzte gewesen sein. Mit der Übernahme der Deutsche Telefon Standard AG erweitert der Käufer seine Kundenbasis um mehr als 35.000 SIP-Trunk-Channel und über 50.000 Nebenstellen. Das ist ein Zuwachs um rund 16 Prozent.

Lesetipp: Nfon-Plattform heißt jetzt Cloudya

Langfristig bedeutender dürften für Nfon aber die rund 900 Partner der Deutsche Telefon Standard AG sein. Sie sollen möglichst bald in das eigene Partnerprogramm überführt werden. Die Anzahl der aktiven Nfon-Partner würde sich damit fast verdoppeln. Gelingt das, wäre das ein wesentlicher Trumpf im Wettbewerb mit Firmen wie 3CX, dem seit der Übernahme seiner Muttergesellschaft Broadsoft zu Cisco gehörendem Placetel, Reventzix, Sipgate, dem seit 2018 durch den Zusammenschluss mit Voiceworks (früher OnePhone) verstärktem Swyx und Teamfon. Sie alle werden für die Vermarktung ihrer Angebote im Bereich SIP-Trunk und Cloud-Telefonanlagen aktiv um Vertriebspartner.

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"CentrexX", die eigene Telefonanlagen der Deutsche Telefon Standard AG aus der Cloud, wird dagegen wohl baldmöglichst in die Nfon-Lösung überführt werden. Zwei technische System für denselben Dienst zu betreiben, scheint nicht sinnvoll.

Nfon Partnerkonferenz 2018

Marcus Detter (Detter Kommunikationssysteme), Angelika Elter, Joachim Fuchs (beide Schmidt & Fuchs Computertechnik GmbH) mit Thomas Muschalla (Nfon).

César Flores Rodríguez, CSO bei Nfon, legt großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Partnern.

Jan-Michael Sunkel (Telefónica) und Benjamin Haderlein (Nfon).

Gernot Hofsteller (Nfon) mit Lisa Tisch (creativITy GmbH) und Thomas Muschalla ((Nfon).

Joachim Fischer, Markus Krammer und Gernot Hofsteller alle Nfon).

Heribert Steiner (Sennheiser), Jürgen Eberl (Nfon) mit Lukas Frauenknecht und Sebastian Krieg (beide Bürotex).

Nils Schell (creativITy), Pete Ossege (Nfon) und Tony Liebold (Veovia Sales).