Recruiting

IT-Fachkräfte gewinnen und lange an sich binden

06.05.2022 von Georg Soller
Mit dem steigenden Bedarf für Cyber-Security-, Datenschutz und Software-Lösungen wird es immer wichtiger, gute IT-Experten für sein Unternehmen zu gewinnen und langfristig an sich zu binden.
Heute bewerben sich Fachkräfte nicht bei Unternehmen, vielmehr bewerben sich Unternehmen bei Fachkräften.
Foto: Iakov Filimonov - shutterstock.com

Wie macht man sich für IT-Fachkräfte attraktiv und was muss man ihnen bieten, um sie auf lange Sicht an das Unternehmen zu binden?

Das Ausbleiben von Bewerbungen liegt unter anderem an der fehlenden Sichtbarkeit von Unternehmen. 5 Tipps, wie man sich an seine IT-Wunschkandidaten gelangt und diese an sich bindet.

Tipp 1: Fachkräften den Wechsel erleichtern

Viele Systemhäuser haben heutzutage IT-Fachkräfte unter Vertrag, die sich um Security, Software, Internetauftritt und die Netzwerke der Kunden kümmern. Viele sind im aktuellen Job allerdings unzufrieden. Diese Fachkräfte kann man zum Wechsel animieren, indem man ihnen genau das bietet, was sie beim alten Arbeitgeber nicht haben.

Befragungen, warum IT-Fachkräfte unzufrieden sind und gerne das Unternehmen wechseln wollen sagen folgendes: Überstunden, mangelnde Wertschätzung und wenig Anerkennung von besonderen Leistungen gehören zu den häufigsten Beschwerden. Will man also IT-Fachkräfte für sich interessieren, stellt man nimmt man zu diesen Punkten Stellung.

Tipp 2: Gute Arbeitskräfte pflegen und weiterentwickeln

Umgekehrt müssen auch IT-Dienstleister natürlich alles daran setzen, ihre bereits unter Vertrag genommenen Fachkräfte zu binden - das funktioniert nur über Mitarbeiterpflege. Wertschätzung und Respekt gehören ganz selbstverständlich zu einer guten Atmosphäre am Arbeitsplatz. Das dürfen sie jedoch nicht nur in einem Schulterklopfen bei der Weihnachtsfeier zeigen, es muss täglich im Umgang miteinander spürbar sein. Menschen verbringen täglich bis zu zehn Stunden mit ihrem Job, in heißen Phasen sogar mehr - da muss das Klima einfach stimmen. Außerdem muss klar sein, dass man sich im Team gegenseitig den Rücken freihält. Von Obst und Frühstückspause über freie Tage und flexible Urlaubsplanung bis hin zu einem individuellen Arbeitsplatz kommuniziert alles den Respekt innerhalb eines Unternehmens.

Mitarbeiter pflegen und weiterentwickeln bedeutet zudem, dass die berufliche Entwicklung im Unternehmen gemeinsam angegangen werden. Fortbildungen und Weiterentwicklungen sollten so organisiert sein, dass sie nicht nur dem Unternehmen nutzen. Fachkräfte sind dann zufrieden, wenn sie auch ihre persönlichen Ziele erreichen und das wiederum tut dem Unternehmen gut, denn zufriedene Mitarbeiter bleiben langfristig.

Tipp 3: Unternehmen müssen sich klar positionieren

Wofür steht ein Unternehmen eigentlich? Geht es nur um die Gewinne für das nächste Quartal oder um die Kundschaft? Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn sie als hervorragender Arbeitgeber gelten. Ein angenehmes Unternehmensklima, gute Umgangsformen und Teams, die sich bei der Arbeit gegenseitig unterstützen, darf man auch so darstellen.

Es reicht nicht aus, in Stellenausschreibungen die tolle Unternehmenskultur zu preisen und mit Tischkicker, Obstkorb und Ticket für das Fitnessstudio nebenan zu werben. Die Unternehmenskultur muss aktiv gelebt werden. Fachkräfte sind heutzutage hervorragend miteinander vernetzt: Wer sich für ein Unternehmen interessiert, stellt über die entsprechenden Netzwerke Kontakt zu Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen her. So werden Informationen aus erster Hand eingeholt. Eine klare Positionierung bedeutet in diesem Fall, dass aktiv Mitarbeiterpflege betrieben wird - von Anfang an und konsequent.

Tipp 4: Gut ausgebildete Fachkräfte kosten Geld

Heute bewerben sich Fachkräfte nicht bei Unternehmen, vielmehr bewerben sich Unternehmen bei Fachkräften. Wer gut ausgebildet ist, kennt seinen Marktwert und verkauft sich nicht unter diesem. Deshalb müssen sich Unternehmen kontinuierlich um Fachkräfte bemühen. Zudem läuft Recruiting immer und nicht nur dann, wenn eine Stelle frei ist. Und das kostet Geld: Der Recruiter will monatlich gezahlt werden und in den meisten Fällen muss ein ganz neuer Recruiting-Prozess aufgebaut werden - damit sind Arbeitszeit und Kosten verbunden.

Auch um Fachkräfte vom Verlassen des Unternehmens zu hindern, muss Geld in die Hand genommen werden. Fachkräfte, die ein Unternehmen halten kann, müssen nicht neu gewonnen werden - das ist also eine Investition, die sich wirklich auszahlt.

Tipp 5: Recruiting als kontinuierlichen Prozess begreifen

Recruiting findet nicht punktuell dann statt, wenn gerade ein Arbeitnehmer gekündigt hat. Der Aufbau eines tollen Teams ist vielmehr ein kontinuierlicher Prozess, in dem Recruiter eine wichtige Rolle spielen. Seriöse Recruiter arbeiten grundsätzlich langfristig mit Unternehmen zusammen, bauen eine Karriereseite auf, stellen den Bewerberprozess um und erstellen ein Skript mit den Unternehmen. Projekte und Arbeitsaufträge kommen und gehen - die Fachkräfte bleiben im Idealfall. Trotzdem muss die Karriereseite hier und dort immer wieder etwas überarbeitet werden.

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