Von den Besten lernen

Kennzahlen und Strategien erfolgreicher Systemhäuser

04.12.2019 von Stefan Auer
Systemhäuser sollten einen Großteil ihrer Umsätze mit Managed Services erwirtschaften, nur dann stimmt der Deckungsbeitrag. Dazu müssen sie aber an einigen Stellschrauben drehen.

Derzeit entstehen für Systemhäuser im deutschen Channel große Wachstumspotenziale. Denn Unternehmen verfügen trotz ausreichenden Kapitals für neue IT-Projekte oftmals nicht über die notwendigen Fachkräfte, die für eine Umsetzung derartiger Vorhaben benötigt werden.

Aus diesem Grund lässt sich im Channel ein ganz klarer Trend in Richtung Managed Services erkennen - gar hin bis zum IT-Outsourcing inklusive der Übernahme der Betriebsverantwortung. Dem Systemhaus wird zudem immer mehr eine beratene Rolle zuteil - vor allem in puncto Digitalisierung von Prozessen.

Derzeit machen Managed Services durchschnittlich 30 Prozent am Gesamtumsatz deutscher Systemhäuser aus. Insbesondere kleinere Systemhäuser mit bis zu fünf Mitarbeitern stehen vor der Herausforderung, sich vom Geschäftsmodell "Tausch-Zeit-gegen-Geld" hin zu Dauerschuldverhältnissen zu entwickeln.

Zurückzuführen ist dies oftmals darauf, dass die Geschäftsführung operativ noch sehr stark in das Tagesgeschäft eingebunden ist. "Die vornehmliche Aufgabe eines Unternehmers ist jedoch, sich entbehrlich zu machen", erläutert Auer. Denn fehlende Zeit, sich mit strategischen Themen auseinanderzusetzen und ein starker technischer Fokus resultieren darin, dass Entwicklungen am Markt nicht für die eigene strategische Unternehmensausrichtung genutzt werden.

Kommentar: Systemhäuser im Jahre 2030

Erfolgreiche Systemhäuser setzen sich aktiv mit dem Strukturwandel der Branche auseinander, deuten diesen Wandel für sich und nutzen ihn strategisch. Dieser Erfolg äußert sich unter anderem im Anteil der Dauerschuldverhältnisse am Umsatz. Einen möglichst hohen Anteil der Personalkosten durch feste Einnahmen zu decken - das führt zu einem hohen "ruhig-schlafen-Faktor". Heute sind 25 bis 30 Prozent normal, gute Systemhäuser kommen auch auf 50 bis 70 Prozent, einige wenige sogar auf 100 Prozent.

15.CHANCEN-Kongress 2019: die Kür der Gewinner
15.CHANCEN-Kongress 2019: die Kür der Gewinner
Das sind besten Systemhäuser 2019. Bei der Kundenzufriedenheit insgesamt eroberten sich SVA, Medialine und MR Systeme in ihren Umsatzklassen jeweils den ersten Platz. Sonderpreise gingen dieses Jahr an Magellan Netzwerke (Aufsteiger des Jahres) sowie an Schneider & Wulf (Höchste Weiterempfehlungsrate) und MediaLine Eurotrade (Bester Enabler digitale Transformation). In der Klasse der Systemhäuser mit einem Jahresumsatz von über 250 Millionen Euro errangen mit ACP IT Solutions und Ratiodata GmbH gleich zwei Unternehmen den zweiten Platz.
Die besten Systemhäuser 2019: Umsatzklasse I, Platz 2: Ratiodata
Judith Frenz, Leiterin Kommunikation & Marketing freut sich mit Vertriebsleiter Dieter Lindner über den zweiten Platz für Ratiodata.
Die besten drei Systemhäuser 2019 in der Umsatzklasse I
Die drei besten Systemhäuser in der Umsatzklasse I: Günther Schiller (ACP), Markus Hoffmann und René Kau (beide SVA) und Petra Trost-Gürtner (Cancom).
Die drei besten Systemhäuser 2019 in der Umsatzklasse II
Die drei besten Systemhäuser in der Umsatzklasse II: Thomas Simon (IT-Haus), Martin Hörhammer (Medialine EuroTrade) und Toni Schwarz (Advanced Unibyte).
Die besten drei Systemhäuser 2019 in der Umsatzklasse III
Die drei besten Systemhäuser in der Umsatzklasse III: Pascal Kabe (Mahr EDV), Hendrik Müller (MR Systeme), Peter Schröder und Andreas Waltje (beide Elanity Network Partner).
Die besten Systemhäuser 2019: die Träger der Sonder-Awards
Sven Wulf (Schneider & Wulf), Martin Hörhammer (Medialine EuroTrade), David Friesen und Hendrik Sauer (Magellan Netzwerke) mit Ihren Sonder-Awards: Beste Weiterempfehlungsrate, bester Digital-Enabler und Aufsteiger des Jahres.

Weiterhin streben erfolgreiche Systemhäuser an, circa sechs bis acht Prozent Umsatzrendite zu erwirtschaften sowie einen Cashflow von sieben Prozent des Umsatzes zu erzielen. Dafür benötigt man allerdings Techniker, die durchschnittlich rund 8.000 bis 9.000 Euro Dienstleistungs-Umsatz im Monat generieren.

Um aktiv auf diese Kennzahlen einzuwirken zu können, ist es optimal, sich in leistungsbasierten Abrechnungsmodellen zu bewegen. Im Zeit-gegen-Geld-Modell muss man - bildlich gesprochen - immer schneller laufen. Bei Managed Services existieren dahingegen intern viele Stellschrauben, bei denen man durch den Einsatz intelligenter Software und System die Prozesskosten reduzieren und gleichzeitig den Umsatz konstant halten kann.

Lesetipp: "Wir setzen auf Kreativität statt 'out of the box'"

Insbesondere im Bereich der Tools, Workflows und Prozesse sowie Organisation kann man - zum Beispiel durch Automatisierung - viel Technikerzeit sparen. Bewegt man sich in leistungsbasierten Abrechnungsmodellen, resultiert eingesparte Technikerzeit in höheren Renditen, denn dieser nimmt in der Leistungserbringung den größten und kostenintensivsten Anteil ein.

2019er Ausgabe des Systemhauskongresses "CHANCEN" - die Party

Gemütlicher Ausklang eines langen Tages beim Systemhauskongress "Chancen" in Düsseldorf.

Luc Février und Guy Zürcher vom Schweizer Systemhaus Raptus haben die lange Reise nach Düsseldorf nicht bereut.

Gaëlle Haack (GfK) mit Claudia E. Petrik (Concat).

Guido Wirtz (K&K Networks) und Andrea Câmen (Consultant Change Communications) unterhalten sich über alte gemeinsame Actebis-Zeiten.

Gewinner unter sich: Judith Frenz (Ratiodata) mit dem zweiten Platz und Petra Trost-Gürtner (Cancom) mit Rang drei in der Kategorie der großen Systemhäuser.

Ein Prosit der Systemhauskongressgemütlichkeit mit Tobias Eigner (Neam) und Ralf Schwarzmaier (Mars Solutions).

Für Daniel Holzinger (Colited) und Gerald Byrne (LogMeIn) ist Big Apple in Düsseldorf.

Geballte Beratungskompetenz: Nikolai Wiesehahn (PCO), Olaf Kaiser (Olaf Kaiser Consulting), Stephan Viehoff (Viehoff Consult) und Maria Kornhoff (iTeam).

Matthias Jablonski (Kiwiko), Timo Ross (Mdex) und Sven Launspach (Kaemi) beim Feierabendbier.

Daniel Corsten (Fulcrum Hite) holt sich von Amanuel Dag (Context) brandheiße Neuigkeiten aus der IT-Marktforschung.

Thomas Jank (ChannelPartner), Gerit Günther (Acer), Saskia van der Kraaij (ChannelPartner) und Roland Kastner (Fujitsu/PFU) genießen den lauen Sommerabend auf der Van-der-Valk-Terrasse.

Das aufmerksame Personal sorgt dafür, dass der Nachschub nicht ausgeht.

Paul Dück (Relicense) und Sebastian Bürkle (Sogeti).

Holger Kämmerer (ATD)mit Friedrich Pollert (Synaxon) und Kristin Dethloff (Ubega).

Guter Tropfen für gute Systemhäuser.

IT-Haus mit Thomas Simon (rechts) konnte den zweiten Platz bei den mittelständischen Systemhäuserm und Martin Greiwe (Ratiodata) die gleiche Position bei den großen Systemhäusern erreichen.

Corinna Spohr (Salesforce) und Peter Marwan (ChannelPartner) sind in bester Sommerfeststimmung.

Axel Feldhoff (Bechtle) und Maik Wetzel (Eset) sind schon alte Systemhauskongresshasen.

Nach einem langen Kongresstag können Antje Hickethier und Elmar Kaufmann (beide LogMeIn) nun entspannt den Abend genießen.

Patrick Weber (SWPlan) mit Christian Färber (Synitech).

Auch auf der Smartwatch funktioniert die CP-Event-App hervorragend.

Toni Hackel und Christian Rannertshauser (beide Allied Telesis) können mit dem Vortrag ihres Systemhauspartners Sven Meyer (EDV-Partner) mehr als zufrieden sein.

Es wird Nacht in Düsseldorf. doch die Party ist noch lange nicht zu Ende.

Regina Böckle (ChannelPartner) freut sich über den Besuch von Thorsten Schlegel (ErgoData).

Sebastian Gottschalk von Schneider & Wulf kann den Preis für die höchste Weiterempfehlungsquote mit nach Hause nehmen. Da gratuliert Carsten Vossel (CCVossel) gerne.

Holger Kämmerer (ATD) mit Olaf Kaiser (Olaf Kaiser Consulting).

Hannes Beierlein und Alexander Roth (beide Evernine) überzeugen sich bei Alexander Münkel, dass ITscope weit mehr als nur Distributionspreisvergleiche bieten kann.

Paul Dück und Stefan Buschkühler (Relicense).

Auf Wiedersehen Düsseldorf!

Neben der Entwicklung hin zu Managed Services und Outsourcing empfiehlt Stefan Auer kleineren Systemhäusern zusätzlich, sich über eine Spezialisierung in eine bestimmte Nische hinein Gedanken zu machen. Auch als kleines Haus könne man hier eine Positionierung finden. An Größe zu gewinnen, sei darüber hinaus durch eine Kooperation mit anderen MSP möglich - oder auch durch eine Fusion oder einen Verkauf des Unternehmens.

Erfahrungsbericht: War for Talents im Systemhaus - ein Erfahrungsbericht

Nicht nur den potenziellen Kunden gegenüber ist ein Systemhaus ab einer gewissen Größe deutlich attraktiver. Es erleichtert zudem, sich als prägnante und attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren und zu etablieren - und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Über 300 Teilnehmer informierten und vernetzten sich zwei Tage lang in Düsseldorf.
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Mike Sharp, Vice President & Chief Product Officer for UCC bei LogMeIn: „Deutsche CIOs lechzen nach effizienten UCC-Lösungen.”
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Lisa-Sophie Täsch vom Nfon-Partner CreativITy: „Telefonie birgt noch sehr viel Optimierungspotenzial.“
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Harald Schirmer, Continental AG: „Teilen Sie all Ihre Erkenntnisse in den sozialen Netzwerken.“
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Dennis Maier, Cairo AG: „AI ist kein Selbstläufer.“
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Prof. Isabell M. Welpe von der TU München zeigt den Systemhausvertretern Trends auf: „Voraussetzungen für Kreativität schaffen und gestalten.“
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Aggressionsforscher Prof. Jens Weidner: „Optimisten sind ins Gelingen verliebt, Niederlagen nehmen sie gelassen in Kauf.“
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Kristin Dethloff, Ubega: „Techniker zu Verkäufern machen.“
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Larissa Velte vom IT-Service.Network hoch konzentriert kurz vor ihrem Aufttitt in dem Workshop: „Effizienzsteigerung und Marketing-Outsourcing in Zeiten des Personalmangels.“
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Daniel Holzinger vom LogMeIn-Partner Colited stellte in seinem Best-Practice-Vortrag die Vorzüge des „Modern Work“ vor.
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Die Panel-Diskussion mit den Systemhausvertretern: Regina Böckle (ChannelPartner), Andreas Rother (ahd), Markus Hoffmann (SVA), Bernhard Kirchmair (Vinci Energies), Martin Hörhammer (Medialine Eurotrade), Bernward Nebgen (United Systems), Rudi Aunkofer (iSCM Institute) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner).
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Patrick Jäger vom Solarwinds-MSP- und Ebertlang-Partner SWplan: „Der Übergang von der Feuerwehr-IT zum MSP – Probleme lösen, bevor sie entstehen.“
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Paula Brandt, Go for the 100: „Wie IT-On. NET Süd mit agilen Führungsmethoden mehr Umsatz und Gewinn erzielen konnte.“
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Peter van Zeist (LogMeIn) stellt das Go-To-Produktportfolio vor
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Regina Böckle, Director Events ChannelPartner: „Wenn sich die Beziehung zum Kunden grundlegend ändert.“
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Ronald Wiltscheck, Chefredakteur ChannelPartner: "2020 werden Systemhäsuer um ihre Kunden kämpfen!"
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Partner ttt-it präsentierte in seinem Best-Practice-Vortrag detailliert, wie er einen dicken Fisch an Land gezogen hat – ein Pharma-Unternehmen mit 1.250 Einzelarbeitsplatzlizenzen.
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Sven Budde vom Avast-Partner ITgration: „Ein Leben ohne Lizenzschlüssel.“
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Sven Meyer vom Lancom-Partner EDV-Partner Ingenieurgesellschaft für Informationstechnologie: „Selbstheilung im Krankenhaus – wie aus Automatisierung Einsparung wird.“
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Ein kompetent besetzer Empfang ist das A & O einer jeden guten Konferenz.
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Nicht nur in den Pausen war stetes Networking angesagt.
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Boris Krstic (Actindo) im Gespräch mit einem der zahlreichen Interessenten am Stand.
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Stefan Buschkühler von der Relincense AG: "Das Interesse an Gebrauchtsoftware ist groß!"
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Ferdinand Sikora (Ivanti) im Gespräch.
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Zwangloses "Get together" am Abend des ersten Event-Tages - nach der Siegerehrung.
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Ismayil Basusta vom Data-Center-Spezialisten Vertiv.
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Und da wurden bereits erste Getränke ausgeschenkt.

Um erfolgreich am Markt zu agieren, sollten sich Systemhäuser massiv den Markttrends wie Digitalisierung, Automatisierung und Outsourcing anzunehmen - und sich weg von Zeit-gegen-Geld-Modellen, hin zu Managed Services bewegen. Nur so ist man sowohl für Kunden als auch Mitarbeiter attraktiv und bekommt die stetig steigenden Personalkosten in den Griff.