Frank Preuß neuer Vertriebsleiter

Vanquish hat sich zum Cloud-Enabler gewandelt

26.03.2020 von Peter Marwan
Der VAD aus Oldenburg war lange Jahre als Spezialist für Alternativen bei Server Based Computing und Systemmanagement bekannt. In den vergangenen beiden Jahren wurde das Portfolio in Richtung Cloud und Security erweitert. Mit Frank Preuß als Vertriebsleiter soll das Wachstum forciert werden.

Der Oldenburger VAD Vanquish hat seit 1. März 2020 mit Frank Preuß einen neuen Vertriebsleiter. Die Ernennung von Preuß zum Gesamtvertriebsleiter sei ein wichtiger Teil der 2018 eingeleiteten Wachstumsstrategie, teilt das Unternehmen dazu mit. Gleichzeitig betont es, dass Preuß nicht nur ein Vertriebsexperte mit starkem Consulting-Hintergrund sei, sondern auch exzellenter Kenner des Systemhausgeschäfts. Beides wird er gut gebrauchen können, um mit dem gezielt in Richtung Cloud erweiterten Portfolio des VADs die ambitionierten Wachstumspläne der Geschäftsführung umzusetzen.

Frank Preuß ist seit Anfang März Vertriebsleiter beim Oldenburger VAD Vanquish.
Foto: Vanquish

Preuß wechselte nach einer Ausbildung zum IT-Systemelektroniker beim Carrier EWE TEL in den Vertrieb. Weitere Stationen seiner bisherigen Karriere waren leitende Aufgaben im Vertrieb bei den norddeutschen Systemhäusern Brekom und BSH IT Solutions, einem Unternehmen der Allgeier-Gruppe. In beiden begleitete er den Wandel vom Infrastrukturanbieter zum Managed Service Provider. Dieses Wissen soll nun auch den Vanquish-Kunden zugutekommen.

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"Wir verfügen über ein abgestimmtes, durchdachtes Portfolio. Mit dem können Systemhäuser in einer Komplettlösung serverbasierte, virtuelle Arbeitsplätze aufsetzen und betreiben", erklärt Preuß zu seinem neuen Arbeitgeber. Damit das erfolgreich sei, sei es wichtig, beim Vertrieb, "die Produkte über die Business-Units hinaus sichtbar zu machen und die Gesamtlösung aufzuzeigen." Das Potenzial für solche Lösungen hält Vanquish-Chef Henning Jasper "für riesengroß" - was angesichts einer wahrscheinliche Neustrukturierung der Arbeitsplätze im Nachgang der Coronakrise in vielen Firmen nicht übertrieben sein dürfte.

"Herstellerpartner wie Solarwinds, Busymous und Parallels bieten Systemhäusern die Möglichkeit, ihre Lösungen als Whitelabel-Version zu beziehen und selbst zu branden. Das nutzen noch viel zu wenige Häuser", erklärt Vanquish-Geschäftsführer Henning Jasper (links) der zusammen mit ? Stefan Kleesattel, ebenfalls Geschäftsführer bei Vanquish, das Unternehmen auf der Igel-Hausmesse Disrupte 2020 vertrat.
Foto: Vanquish

Vanquish wurde 2003 gegründet und spezialisierte sich zunächst auf einige wenige, alternative Anbieter im Bereich Server Based Computing und Systemmanagement. Damit entwickelte es sich über Jahre hinweg gut. 2018 entschlossen sich die Geschäftsführer Henning Jasper und Stefan Kleesattel jedoch, das Geschäft anders zu strukturieren. Das war aus ihrer Sicht notwendig, um die gute Entwicklung der vergangenen Jahre auch künftig fortsetzen, sich abzeichnende Veränderungen im Markt begegnen und neue Geschäftschancen nutzen zu können.

Systemhäusern Angebote für Workplace-as-a-Service ermöglichen

"So ziemlich alle Systemhäuser im Markt haben 2019 ein starkes Jahr gehabt und jubeln über volle Auftragsbücher. Aber wir rechnen damit, dass die Situation im Lauf des Jahres kippen kann", prognostizierte Vanquish-Geschäftsführer Henning Jasper bereits Anfang Februar auf der Disrupt 2020, der Kunden- und Partnerveranstaltung von Igel Technology, einem der schon lange zum Vanquish-Portfolio zählenden Hersteller. Damals dachte noch keiner an die Krise durch die Ausbreitung des Coronavirus, vielmehr ging es Jasper um die Veränderungen im Markt durch das Thema Workplace-as-a-Service (WaaS).

Das sei inzwischen bei vielen Unternehmen angekommen und Arbeitsplätze aus der Cloud eine "echte Alternative zum klassischen Bezugsmodell geworden". Auch sei Cloud inzwischen weithin akzeptiert. "Da ist Microsoft ein echter Markttreiber geworden. Deren Cloud-Engagement hat die Diskussion eröffnet und uns den Weg geebnet", erklärte Jasper.

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Daran wird sich auch durch die Coronakrise nichts ändern. Im Gegenteil: nach der teils chaotischen Situation bei der Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Homeoffice werden sich auch deutsche Unternehmen, die diesbezüglich immer etwas zögerlich waren, verstärkt um flexible Arbeitsplatzmodelle bemühen. Mit seinem Portfolio und seiner Unterstützung will Vanquish Systemhäuser dabei unterstützen, hier eigene, mittelstandsgerechte und lohnende Angebote aufzubauen - damit nicht nur die ganz großen Anbieter vom Run auf die Cloud-Arbeitsplätze profitieren.

Die Chancen stünden gut, da voraussichtlich auch viele mittelständische und kleine Unternehmen in Sachen Cloud und Server-basierte IT-Modelle aktiv werden: "Wir müssen nicht mehr erklären warum, sondern sprechen über konkrete Lösungen", so Jasper. Das sei eine gute Gelegenheit für Systemhäuser, die sich vom klassischen Projektgeschäft und dem Verkauf von On-Premise-Lösungen weiterentwickeln wollen. Und das rät Jasper dringend, denn seiner Ansicht nach werden "viele Cash-Bringer in Zukunft wegfallen."

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Beim Wandel bietet Vanquish wie bisher technische, aber nun vor allem auch vertriebliche Fortbildung und Unterstützung an. Damit will der VAD seinen Kunden dabei helfen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen. Eine für alle einheitliche Blaupause gebe es dabei jedoch nicht. Zwischen IT-Betrieb, Cloud Providing und Consulting gebe es viele mögliche Spezialisierungen und interessante Möglichkeiten, sich vom Mitbewerb abzuheben. Managed Service Provider zu werden, sei dabei eine Option - aber eben nicht die einzige.