Abgenabelt - Tastatur und Maus auf Funkbasis

25.10.2001
Computer-Anwender mögen Feinschmecker sein oder auch nicht - ein Gericht verabscheuen fast alle: den Kabelsalat. Er sieht nicht nur unappetitlich aus, sondern nervt, wenn es etwas umzustöpseln gilt. Zudem ist bei Eingabegeräten das Verbindungskabel oft im Weg. Ob Logitechs kabelloses Set diesen Umstand vermeidet und darüber hinaus Nutzen bringt, hat ComputerPartner untersucht.

Logitechs Eingabe-Set "Cordless Desktop I-Touch" ist in einem Hochglanzkarton von einem halben Meter Länge in den Unternehmensfarben Grünweiß verpackt. Auf der Abbildung senden die Tastatur mit Handballenauflage und die Maus halbkreisförmige Funksignale aus - damit weiß jeder gleich, dass es sich um schnurlose Peripheriegeräte handelt. In der Schachtel befinden sich zudem das Empfängerteil, Batteriesätze für Maus und Tastatur, eine CD-ROM und eine bebilderte Kurzanleitung in zwölf Sprachen, die völlig ausreichend ist.

Der User wird angewiesen, zunächst die Batterien für Tastatur und Maus einzulegen. Das Empfängerteil kommt im transparenten dunkelblauen Gehäuse daher und erlaubt einen Blick auf die innewohnende Elektronik. Es besitzt am Kabelende einen PS/2-Stecker für den Tastatur-Port und einen USB-Anschluss, auf dem ein PS/2-Adapter für den Maus-Port sitzt.

In der Anleitung heißt es, dass der USB-Port für den Einsatz mit einem Notebook gedacht sei. Wer ihn bei laufendem PC einsteckt, wird bei Verwendung von Windows 98 SE aufgefordert, die CD-ROM mit dem Betriebssystem einzuschieben. Dort sucht Windows dann vergebens nach einem Treiber mit der Bezeichnung "kbdhid.vxd". Gut, dass es diesen Adapter gibt!

Laut Hersteller sollte der User den Funkempfänger mindestens 20 Zentimeter von anderen elektronischen Geräten, wie etwa einem Monitor, entfernt aufstellen. Das erwies sich im Test jedoch nicht als erforderlich, ein Zehn-Zentimeter-Abstand bereitete keine Probleme.

Das Installieren der Software zum Konfigurieren von Maus und Tastatur endete mit der Meldung "Fehler bei der Installation von iKernel. exe". Die grundsätzliche Funktionsfähigkeit des Produkts wurde dadurch jedoch nicht beeinträchtigt. Der User findet in seinem Sys-tem anschließend drei neue Programme: "Logitech" mit dem Handbuch sowie "I-Touch" und "Mouse-Ware" zur Konfiguration der beiden Eingabegeräte. Außerdem sind noch zusätzliche Hilfedateien im Konfigurationsfenster aufrufbar.

Die Funk-Maus selbst arbeitet mit einem Kugelmechanismus und ist völlig symmetrisch, daher für Rechts- wie Linkshänder gleichermaßen geeignet. Zwischen den beiden Tasten befindet sich eine Scrolltaste. Alle drei können mit Funktionen belegt werden. Dazu ruft der Anwender das Programm Mouse-Ware auf.

In dem sich nun öffnenden Fenster sind sechs Registerkarten verfügbar. Unter "Einstellungen" hat der User die Möglichkeit, die Tastenbelegungen der Maus zu definieren. Mehr Komfort bietet hier jedoch die Karte "Tasten". Für jede Maustaste gibt es ein Pull-Down-Menü. Beispielsweise kann man für das Scrollrad die Funktion "Hyper-Jump" festlegen. Bei Druck auf die Scroll-Taste öffnet sich damit ein Fenster mit acht Buttons für Win-dows-Befehle wie "Minimieren", "In den Hintergrund", "Startmenü aufrufen" oder "Anwendung schließen". Die Funktion "Ändern der Fenstergröße", die den Mauszeiger zum entsprechenden Symbol eines geöffneten Fenster bewegen sollte, konnte jedoch nicht aktiviert werden.

Nicht alles funktionierte

Über die Registerkarte "Bewegung" lassen sich Geschwindigkeit und Beschleunigung des Maus-Cursors regeln. Die Funktion "Mausspuren" erwies sich jedoch als nicht aktivierbar. Auch die Re-gisterkarte "Zeiger" arbeitete nicht in jeder Hinsicht einwandfrei. Hier kann der Anwender das Aussehen des Mauszeigers für die entsprechenden Windows-Funktionen in Schemata zusammenfassen, speichern und bei Bedarf aktivieren. Das vorgegebene Schema "Lefty by Logitech" soll für Linkshänder den Mauszeiger nach rechts (statt wie sonst nach links) neigen, doch das funktionierte nur für "Hilfeauswahl" und "Hintergrundaktivität", nicht jedoch für die "normale Auswahl".

Im Dauereinsatz hat sich gezeigt, dass die Maus für Spielsteuerungen zu langsam reagiert. Außerdem passierte es hin und wieder, dass beim Einsetzen der Batterien kein Kontakt zustande kam.

Die Tastatur ist das eigentliche Prunkstück des Sets. Mit der ansteckbaren Handballenauflage und den insgesamt 18 Zusatztasten ist sie allerdings nicht für beengte Verhältnisse geeignet. Der Anschlag ist leise, angenehm weich und doch fest. Wer sich auch bei der Arbeit gerne mal hinlümmelt, sollte den Stuhl zurücksetzen, die Füße auf die Schreibtischkante legen und mit auf den Schoß gebetteter Tastatur Eingaben machen - das klappt mit der Schnurlostechnik problemlos.

Die 18 größtenteils ovalen Sondertasten setzen sich farblich durch ihr dunkles Blau ab. Sie befinden sich im oberen Drittel, neun von ihnen lassen sich programmieren. Dabei kann ihnen der User WebSites, Programme oder eine Liste mit Programmen zuweisen. Dies geschieht über die Konfigurationssoftware I-Touch.

Beispielsweise belegt er die Taste "E-Mail" mit einem Mail-Programm oder einer Liste mit verfügbaren E-Mail-Programmen. Auf Tastendruck wird nun die Software aufgerufen beziehungsweise die Liste in einem Fenster angeboten. Bei der Benennung der Zusatztasten hat Logitech wohl hauptsächlich an Internetnutzer gedacht. So tragen sie Namen wie "Finanzen", "Private Sites", "Startseite" oder "Favoriten". In der Mitte des oberen Tastaturrandes befinden sich in einem dunkelblauen Halboval die so genannten Multimedia-Tasten. Damit kann der Nutzer bei Wiedergabe von CD-Musik oder DVD-Filmen die Lautstärke steuern oder Pausen einlegen. Manche Anwender mögen vielleicht die Funktionen schneller Vor- und Rücklauf vermissen. Bei Druck auf die Taste "Media" erscheinen die verfügbaren Player.

Nützlich ist auch die am Tastenbrett links außen angebrachte Standby-Taste. Sie öffnet das Beenden-Menü mit den bekannten Optionen wie "Neu starten" und "Herunterfahren".

Die Beschreibung der Gerätefunktionen im nur digital vorliegenden Handbuch ist größtenteils verständlich. Es irritiert jedoch, dass auch Features angesprochen werden, über die ausschließlich die optische Variante (Cordless Desktop Optical) verfügt. So mag der eine oder andere Nutzer im Handbuch vom "I-Nav-Rad" lesen und es vergebens an der Tastatur suchen. Hier wäre ein kleiner Hinweis sinnvoll gewesen. (de)

<b>Kurzgefasst</b>

Das Eingabe-Set Cordless Desktop I-Touch von Logitech arbeitet mit Funksignalen und besteht aus einer Kugelmaus und einer Tastatur mit jeweils neun programmierbaren und Multimedia-Tasten. Der Käufer darf sich über eine Handballenauflage und einen Satz Batterien im Lieferumfang freuen. Das Empfangsmodul soll laut Hersteller - neben Tastatur- und Maus-Ports - auch über den USB-Port betrieben werden können, was im Test jedoch nicht klappte. Trotz kleiner Mängel in der Software konnte die Hardware, besonders die Tastatur, überzeugen. Allerdings erscheint der Preis mit 219 Mark ziemlich hoch. Insgesamt Note Zwei.

Anbieter:

Logitech GmbH

Streiflacher Str. 7

82110 Germering

Tel. 0 89/8 94 67-0

Fax 0 89/8 94 67-200

www.logitech.de

Preis:

219 Mark

Wertung:

Gerät: 2-3

Lieferumfang: 1-2

Handbuch: 2

Ease-of-Use: 2

Händler-Support: 2-3

CP-TIPP: 2

Bewertung nach Schulnoten

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