Abwarten und Tee trinken

26.10.2000

Die Abwärtstendenz im SDRAM-Segment konnte auch in den vergangenen Tagen nicht aufgehalten werden. Die strategische Widerstandslinie von fünf Dollar für 64-Mbit-PC100-SDRAM-Chips wurde in der KW 42 durchbrochen. Die Handlungsalternativen lagen auf der Hand: entweder die Lagerbestände in Erwartung weiterer drastischer Preissenkungen schnell abzubauen und dabei klare Verluste zu realisieren oder in Antizipation (und Hoffnung) einer Knappheit auf der Angebotsseite einfach die Ruhe zu bewahren und zu einem späteren Zeitpunkt bei möglichst hohen Marktpreisen abzustoßen.

Welche der beiden Alternativen ist - realistisch betrachtet - die wahrscheinlichere? Die Antwort können selbst Fachleute, die sich täglich mit den Bewegungen auf dem Speichermarkt befassen, nicht geben. Sämtliche Szenarien sind theoretisch denkbar, nur verhelfen sie niemandem zu einem möglichst effizienten Bestellverhalten. Somit lautet die Devise in diesen Tagen: abwarten und keine übermäßig hohen Speichermodul-Lagerbestände aufbauen.

Ein anderer Aspekt, der oft zu kurz kommt, betrifft die Qualität der auf dem Markt befindlichen Memory-Module. Neben den Marken-Speichermodulen seriöser Anbieter (beispielsweise Samsung, Infineon, Transcend) tummeln sich viele so genannte "Noname"-Speichermodule auf dem Markt, die aufgrund eines attraktiven Verkaufspreises reißenden Absatz finden. Dass nicht immer auf die Einhaltung der Konformität mit den offiziellen Spezifikationen von Intel oder Jedec geachtet wird, wird dabei leider oft übersehen.

Der Druck auf die Memory-Wiederverkäufer, nur noch qualitativ hochwertige und den Spezifikationen entsprechende Speichermodule anzubieten, wächst. George Linardatos, Transcend Information

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