Airbus-CEO schließt weiteren Stellenabbau nicht aus (zwei)

24.04.2008
Airbus will im Rahmen des Sanierungsprogramms Power 8 insgesamt 10.000 Stellen abbauen. "Die schwierigen Jahre in diesem Programm haben wir sicher noch vor uns", sagte Enders. Das Programm sei bei einem Dollarkurs von 1,30 USD/1,35 USD aufgelegt worden. Vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Dollarkurses "wird es nicht überraschen, dass wir ernsthaft überlegen, diskutieren und planen, was wir an zusätzlichen Maßnahmen machen können, um die Verschlechterungen durch den Dollar auszugleichen", sagte der Airbus-CEO.

Airbus will im Rahmen des Sanierungsprogramms Power 8 insgesamt 10.000 Stellen abbauen. "Die schwierigen Jahre in diesem Programm haben wir sicher noch vor uns", sagte Enders. Das Programm sei bei einem Dollarkurs von 1,30 USD/1,35 USD aufgelegt worden. Vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Dollarkurses "wird es nicht überraschen, dass wir ernsthaft überlegen, diskutieren und planen, was wir an zusätzlichen Maßnahmen machen können, um die Verschlechterungen durch den Dollar auszugleichen", sagte der Airbus-CEO.

"Airbus steht das Wasser bei einem Dollarkurs von 1,60 Oberkante Unterlippe", sagte Enders. Es müsse gehandelt werden. "Wir können die Hände nicht in den Schoß legen und darauf vertrauen, dass der Spuk in ein, zwei Jahren vorbei ist", fügte der Airbus-CEO hinzu. Intern seien schon unglaublich viele Kosten eingespart worden.

Ein weiteres Element von Kostensenkungen bestehe deshalb darin, Arbeiten dorthin zu verlagern, wo die Kosten um 30% bis 40% niedriger seien als in den europäischen Hochkostenländern. Dabei sei sich Airbus des Risikos solcher Verlagerungen durchaus bewusst. Airbus werde aus diesem Grund bei der Auslagerung von Arbeiten auch "nie soweit gehen", wie Boeing es beim 787 gemacht habe, sagte der Airbus-CEO.

Enders betonte aber, dass die Probleme beim A 380 nicht Probleme von Zulieferern in der Welt gewesen seien. "Es waren hausgemachte Probleme" wie etwa mangelnde Planung und Qualität an den Kernstandorten, sagte Enders.

Viele Firmen hätten in den vergangenen Jahren sehr intelligente Währungssicherungssysteme eingesetzt. Das verzögere den Effekt des gegenwärtigen Dollarkurses. "Wir kaufen Zeit mit Wechselkurssicherungen und müssen diese Zeit für Kostenreduzierungen und Verlagerungen in den Dollarraum nutzen", sagte Enders.

"Der derzeitige Dollarkurs ist lebensbedrohlich für die europäische Luftfahrtindustrie", betonte Enders, der auch Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) ist. Die Luftfahrtindustrie sei "aktiv unterwegs", ihre Kostenstrukturen in Ordnung zu bringen. Dazu gehörten eben zunehmende Auslagerungen von Produktionen und Entwicklung. Verlagerungen müssten dabei in Länder erfolgen, bei denen davon auszugehen sei, dass sie über längere Zeit eine günstigere Kostenstruktur hätten.

Angesprochen auf die drei deutschen Fabriken Varel, Nordenham und Augsburg sagte Enders, dass es Absicht von Airbus sei, aus diesen drei Standorten eine Firma zu schmieden, die international wettbewerbsfähig sein werde und auch außerhalb von Airbus und EADS operieren könne. "Die Strategie hat sich nicht geändert, diese Firmen auszugliedern, a la longue oder so rasch wie möglich in neue Besitzstrukturen zu überführen", sagte der Airbus-CEO.

Webseite: http://www.airbus.com -Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, beate.preuschoff@dowjones.com DJG/bep/cbr

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite