Computer für das Arbeiten im gehen und stehen

04.01.1999

MÜNCHEN: Ein Notebook im Stehen bedienen? Noch dazu, wenn keine Abstellfläche vorhanden ist? In der Regel nur schwer möglich. Zwei neue Pen-PC-Modelle von Fujitsu zeigen Alternativen auf.Versicherungsvertreter, Landvermesser, Lagerarbeiter, Marktforscher oder Krankenhausärzte - Berufe, bei denen der Großteil der Arbeit im Gehen oder Stehen verrichtet wird. Die Beschäftigten müssen dabei alte Unterlagen zu Rate ziehen, sich Notizen machen, Tabellen ausfüllen oder jemandem eine Darstellung präsentieren. Und ehe sie sich versehen, haben sie in einem Wust an Papieren der Überblick verloren.

Geht es nach der Fujitsu Personal Systems Deutschland GmbH, muß dieser Zustand nicht länger anhalten. Statt dessen können sämtliche Aufgaben künftig mit Hilfe eines tragbaren, stiftbedienten Computers erledigt werden. Mit dem "Point 1600" und dem "Stylistics 2300" bietet das japanische Unternehmen zwei derartige Pen-PCs an. Das Gerät liegt auf dem Unteram, sämtliche Eingaben erfolgen per Stift über das Display. Die beiden Geräte sind etwa 1,8 Kilogramm schwer und besitzen eine Grundfläche in Din-A4-Größe. Dank eines Pentium-MMX-Prozessors mit 166 MHz soll der Point 1600 - nach Angaben des Herstellers - mehr als doppelt so leistungsfähig sein wie das Vorgängermodell Point 510. Darüber hinaus ist er mit einem 512 KB großen Level-2-Cache und einem Pen-Interface ausgestattet. Die 32 MB SDRAM lassen sich auf maximal 96 MB erweitern. Fujitsu weist besonders auf die 4,1 GB große Festplatte hin, die - im Vergleich zu herkömmlichen Systemen - eine bis zu sechsmal größere Widerstandsfähigkeit gegen Stöße und Vibrationen bieten soll.

Kein geschlossenes System

Als Bildschirm und Eingabefeld dient ein DSTN-Farbdisplay mit einer Diagonalen von 10,4 Zoll. Die SVGA-Auflösung beträgt 800 x 600 Pixel. Des weiteren liegen beim Point 1600 vor: jeweils eine PS/2-, serielle, USB- und Infrarot-Schnittstelle sowie zwei PC-Card-Steckplätze vom Typ-II, wovon einer auch für ein Typ-III-Karten geeignet ist. Anschlüsse für Floppy-Laufwerk, Mikrofon, Kopfhörer, RJ-11-Buchse und Docking-Kontakt sind ebenfalls vorhanden. Als Energiequelle fungiert ein Lithium-Ionen-Akku, der einen Betrieb von bis zu vier Stunden gewährleisten soll. Innerhalb von 90 Minuten lasse er sich auf 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit wieder aufladen, verspricht Fujitsu.

Darüber hinaus soll mit einer beliebigen WAN-Funk-PC-Card das Senden und Empfangen von Daten störungsfrei und unabhängig vom Aufenthaltsort vonstatten gehen. Der Point 1600 läuft unter Windows 95 und 98 und kostet den Endkunden 5.660 Mark ohne Mehrwertsteuer.

Etliche der genannten Komponenten und Merkmale treffen auch auf den Stylistic 2300 zu. Wesentliche Unterschiede bestehen aber im Betriebssystem (zusätzlich Windows NT), in der Taktfrequenz (233 MHz) und in der Akkulaufzeit (bis zu fünf Stunden). Außerdem liegen noch eine parallele Schnittstelle und eine für einen Monitor-Anschluß vor.

Auch beim Display weicht der Stylistic vom Point ab. Der Kunde kann zwischen zwei Varianten mit einer Auflösung von jeweils 800 x 600 Pixel wählen. Zum einen steht ein TFT-SVGA-Farbdisplay zur Verfügung, wodurch sich der Preis auf knapp 9.400 Mark netto erhöht. Für 7.260 Mark gibt es den Stylistic 2300 mit einem Transflektiv-SVGA-Display. Besonderheit dabei: Der Bildschirm nutzt im Freien das Sonnenlicht, um Kontrast und Helligkeit zu erhöhen. Unter Kunstlicht tritt hingegen die eingebaute Hintergrundbeleuchtung in Aktion. (tö)

Wo der Gebrauch von Notebooks nicht mehr komfortabel genug oder gar unmöglich ist, wittern Pen-PCs wie Fujitsus "Point 1600" und "Stylistic 2300" ihre Chance.

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