Conner liefert nach fünfjähriger Abstinenz wieder Festplatten

30.03.2000
Um sich für Lowcost-Rechner zu qualifizieren, muss die Festplattenindustrie an der Kostenschraube drehen. Conner sucht als neuer Hersteller sein Glück im Markt. Quantum will mit reduzierter Leistung Akzente setzen.

Festplattenkäufer haben einen einfachen Kaufindikator: den Preis. Je günstiger, desto besser. Im Arbeitsalltag eines Standardrechners spielt es keine Rolle, ob die Platte ein paar Millisekunden schneller oder langsamer ist. Die Kapazitätstreiberei der Hersteller findet im Markt nur im Consumer-Segment Anklang. Die meisten PCs werden allerdings im gewerblichen Umfeld verkauft, und da könnten die meisten Anwender selbst eine 2-GB-Disk nicht füllen.

Conner adressiert den Lowend-Markt

In einer Zeit, in der die Branche darüber spekuliert, welcher Festplattenhersteller aus dem Markt ausscheiden muss, betritt ein alter Bekannter die Szene. Finis Conner, Gründer der Conner Peripherals, kehrt zu seinen Wurzeln zurück, nachdem er Ende 1995 sein Unternehmen an Seagate verkauft hatte. Der Ottobrunner Distributor MCE hat bereits die ersten Produkte der neu gegründeten Conner Technology Ltd aus Santa Clara auf Lager.

"Wir verkaufen derzeit ein Ultra-ATA/66-Laufwerk mit 4,3 GB", sagt MCE-Produkt-Manager Olaf Munscheck. "Unsere ersten Erfahrungen sind sehr gut. Mit der Conner-Linie adressieren wir ganz klar den unteren Bereich." Die 4,3-GB-Platte kostet im Händlereinkauf zirka 159 Mark. "Der Brand ist im Markt immer noch bekannt", sagt Munscheck. "Bisher sind wir mit dem Absatz zufrieden."

Conners erklärtes Ziel ist es, Produkte für den so genannten Sub-1.000-Dollar-PC zu liefern. Momentan gehört der Hersteller zu den wenigen Anbietern, die noch kleine Kapazitäten liefern können.

Leises Laufwerk für Lowcost-Rechner

Große Sprüche klopft Roger Katz: "Die Spielregeln für kostengünstige Desktop-Festplatten werden von uns grundsätzlich neu definiert", erklärt Quantums Vice President für Marketing. "Was zählt, sind allein die tatsächlichen Anforderungen der Anwender: Zuverlässigkeit, minimale Geräuschent- wicklung, niedriger Preis."

Mit der "Fireball 1ct 15" will Quantum diesen Anforderungen gerecht werden. Technisch ist die neue Harddisk allerdings ein Rückschritt. Das leise Laufgeräusch (13 Dezibel) wird durch eine Reduzierung der Rotationsgeschwindigkeit auf 4.400 Umdrehungen pro Minute erkauft. Dadurch erreicht die Fireball auch nur eine mittlere Suchzeit von zwölf Millisekunden. "State of the art" ist die Datendichte mit 15 GB pro Magnetscheibe. Die Harddisk kommt mit einer Speicherkapazität von 7,5, 15, 20,4 und 30 GB auf den Markt. Die Stückzahlenproduktion soll im April beginnen. (kfr)

www.connertech.com

www.mce.de

www.quantum.com

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