DE/Regierung: Bislang keine Ergebnisse zur EADS-Struktur (zwei)

13.07.2007
Der deutsche Regierungssprecher bekräftigte das Ziel einer gleichberechtigten Stellung von Deutschland und Frankreich bei EADS. Deutschland habe mehrfach den Grundgedanken der Partnerschaft und der Balance zwischen Deutschland und Frankreich betont, der in der Vergangenheit eine Grundlage für den Unternehmenserfolg gewesen sei. "Die Struktur des Unternehmens muss zu einer Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und seiner Produkte am Markt führen", sagte der Regierungssprecher.

Der deutsche Regierungssprecher bekräftigte das Ziel einer gleichberechtigten Stellung von Deutschland und Frankreich bei EADS. Deutschland habe mehrfach den Grundgedanken der Partnerschaft und der Balance zwischen Deutschland und Frankreich betont, der in der Vergangenheit eine Grundlage für den Unternehmenserfolg gewesen sei. "Die Struktur des Unternehmens muss zu einer Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und seiner Produkte am Markt führen", sagte der Regierungssprecher.

In diesem Kontext sei das Sanierungsprogramm "Power8" definiert worden, das die Bundesregierung als wichtigen Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Airbus betrachte. Zur Notwendigkeit von Reformen im Unternehmen habe sich die Bundesregierung stets bekannt und glaube an deren positive Wirkungen. "Wir sind von der Zukunftsfähigkeit von EADS und des Unternehmensteils Airbus überzeugt", sagte Wilhelm. Der Auftragseingang für die A350 bei der Luftfahrtausstellung in Paris habe zuletzt eindrucksvoll den Erfolg unterstrichen und sei "eine deutliche Bestätigung des neuen Programms des Unternehmens".

Alle künftigen konkreten Schritte seien vom Unternehmen und den im Unternehmen Verantwortlichen vor dem Hintergrund der Grundsatzpositionen der Regierung zu bestimmen und dann mit den Aktionärsvertretern in Gleichklang zu bringen, sagte Wilhelm. Er bestätigte, dass die französische Seite am Montag über den Aktionärspakt sprechen wolle. Derzeit liefen dazu auch Gespräche zwischen den Verantwortlichen der Aktionärsvertreter und der Unternehmensseite. "Inwieweit diese Gespräche zu konkreten Ergebnissen führen, kann ich nicht sagen", sagte Wilhelm.

Er verwies nochmals darauf, dass der deutsche Staat im Gegensatz zum französischen Staat nicht selbst Anteilseigner bei EADS sei. Auf deutscher Seite sei dies der Daimler-Konzern, von dem es ein nachdrückliches und starkes Engagement für die Beteiligung an EADS gebe. "Dieses ist ein Umstand, der das Unternehmen stärkt", sagte der Regierungssprecher. Es sei in Deutschland in jüngerer Zeit auch kein Thema gewesen, hier eine eigene staatliche Beteiligung einzugehen.

Die Regierung bevorzuge vielmehr die gefundene Lösung. Danach hätten eine Reihe öffentlicher und privater Geldgeber in einem Umfang von 7,5% im Innenverhältnis von Daimler und von Investoren gleichermaßen an Chancen und Risiken teil. Die Bundesregierung sehe keinen Anlass, in dieser Anteilsstruktur einen Nachteil oder ein Handicap im Vergleich zur französischen Seite zu sehen, "wenn wir dem Gedanken der Balance und Partnerschaft weiterhin verpflichtet bleiben". "Ich sehe beste Voraussetzungen dafür", sagte der Regierungssprecher.

In den Medien wird seit Wochen darüber spekuliert, dass sich die EADS-Eigentümer von der Konzerndoppelspitze verabschieden und statt dessen einen einzelnen CEO installieren könnten. Wer diesen Posten dann ausfüllen wird, ist aber ebenso noch offen. Genannt werden einer der beiden Co-CEO Louis Gallois oder Tom Enders, aber auch Dritte. Die Zukunft des Konzerns, der seit seiner Gründung vor sieben Jahren gemeinsam von einem Deutschen und einem Franzosen geführt wird, ist ein zentrales Thema des Gipfeltreffens zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Nicolas Sarkozy am kommenden Montag in Toulouse.

Zudem dürften die beiden über den Vorschlag von Sarkozy sprechen, den EADS-Aktionärspakt zu öffnen. Es wäre gut, wenn der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern neue Partner, vorzugsweise aus der Industrie, an Bord hole, hatte Sarkozys Sprecher David Martinon am Donnerstag gesagt und dabei vor allem auf die ausstehende Finanzierung des neuen Airbus-Langstreckenjets A350 XWB verwiesen.

Der Aktionärspakt legt unter anderem die Entscheidungshoheit der industriellen Hauptanteilseigner DaimlerChrysler und der Lagardère-Gruppe fest - alle anderen Aktionäre haben kein Mitspracherecht. Der französische Staat ist direkt bei EADS beteiligt, die Bundesregierung dagegen nicht. Der Pakt läuft 2010 aus.

-Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122,

beate.preuschoff@dowjones.com

DJG/bep/brb

Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite