DJ UPDATE: Versatel rechnet mit bis zu 419 Mio EUR IPO-Nettoerlös

12.04.2007

(NEU: geplante Indexaufnahme, erster Handelstag, Details)

Von Rüdiger Schoß

Dow Jones Newswires

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Düsseldorfer Versatel AG strebt nach ihrem Börsengang für das zweite oder dritte Quartal eine Notierung im Technologie-Index TecDAX an. Mit 42,55 Mio Aktien ist es der bislang größte Börsengang des Jahres. Als erster Handelstag sei der 27. April vorgesehen, teilte der Telekomanbieter am Donnerstag in Frankfurt mit. Die fünftägige Zeichnungsfrist beginnt ausweislich des Börsenprospekts frühestens am 20. April, spätestens aber am 4. Mai. Am 19. April soll die Preisspanne veröffentlicht werden, in der die Aktien angeboten werden.

Mit dem Gang an die Börse will Versatel netto bis zu 419 Mio EUR erlösen. Ein Teil des Geldes ist dabei für die Schuldentilgung vorgesehen. Er hoffe, die Zinszahlungen halbieren zu können, sagte Finanzvorstand Brian Cook. Per Ende Februar drückten Versatel 800 Mio EUR Verbindlichkeiten. Im vergangenen Jahr war Versatel nicht profitabel. Bei 666,2 Mio EUR Umsatz pro forma fiel unter dem Strich ein Fehlbetrag von 51,7 Mio EUR an.

Versatel will neben dem Schuldenabbau in die Aufrüstung des eigenen Netzes zu einem IP-basierten Next Generation Network (NGN) investieren. Ab Sommer plant der Konzern, seinen Kunden neben einem Festnetz- und einem Internet-Zugang auch mobile Telekommunikation bieten zu können. Die Zahl der erreichbaren Haushalte will Versatel 2007 auf 10,4 Mio von 7,9 Mio ausbauen.

20 Mio der angebotenen 42,55 Mio Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung, weitere 17 Mio aus dem Besitz der Altaktionäre. Als Mehrzuteilungsoption haben die Altaktionäre weitere 5,5 Mio Titel vorgesehen. Bei ausreichender Nachfrage könnte sich nach dem Börsengang rein rechnerisch ein Streubesitz von 85% ergeben. Vorstandsvorsitzender Peer Knauer selbst geht von lediglich "50% plus X" aus, wie er auf der IPO-Pressekonferenz auf Nachfrage sagte.

Hauptaktionär ist die Beteiligungsgesellschaft Apax Partners, die indirekt 96% der Anteile hält. Apax werde "signifikant" beteiligt bleiben, sagte Knauer. Die Versatel-Mutter hat sich zu einer sechsmonatigen Halteperiode verpflichtet. Für Mitarbeiter, die für bis zu 3.000 EUR Aktien mit 30% Abschlag erwerben können, gilt eine Lock-up-Frist von zwei Jahren. Den Börsengang begleiten Credit Suisse, J.P. Morgan, Deutsche Bank, Citigroup, Sal. Oppenheim und WestLB als Konsortialbanken.

Webseite: http://www.versatel.de/

-Von Rüdiger Schoß, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 203,

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April 12, 2007 09:45 ET (13:45 GMT)

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