Dritte Tarifrunde in Bayern ohne Ergebnis - Warnstreiks drohen

23.04.2007

MÜNCHEN (Dow Jones)--Nachdem die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die rund 710.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie am Montag in München ergebnislos zu Ende gegangen ist, drohen Warnstreiks. Die Arbeitgeber seien nicht bereit, sich zu bewegen, teilte die IG Metall nach den Gesprächen mit. IG-Metall-Landeschef Werner Neugebauer sagte: "Unter diesen Umständen gibt es nichts mehr zu besprechen. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, werden wir ab dem 29. April 00.00 Uhr unsere Forderung mit Warnstreiks unterstreichen." Die IG Metall fordert 6,5% mehr Lohn. Die Friedenspflicht endet am 28. April.

Nach Gewerkschaftsangaben wurde kein weiterer Gesprächstermin mit den Arbeitgebern vereinbart. Am Dienstag will die Tarifkommission der IG Metall Bayern das weitere Vorgehen beraten.

Der Verhandlungsführer des Verbandes der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, Helmut Keese, hatte vor der dritten Tarifrunde am Montag die Forderungen der Gewerkschaft für 20 bis 25 Prozent der bayerischen Betriebe als "völlig unakzeptabel" bezeichnet. Die Arbeitgeberseite habe bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein attraktives Angebot vorgelegt. Jetzt müsse die IG Metall signalisieren, unter welchen Bedingungen sie zur Herbeiführung einer verrnünftigen Lösung für beide Seiten bereit sei, sagte Keese.

Ende März hatte der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Löhne um 2,5% und zusätzlich 0,5 Prozentpunkte als befristeten Konjunkturbonus angeboten. Neugebauer nannte den Vorschlag der Arbeitgeberseite "in seiner Struktur nicht angemessen". Auch eine Laufzeit von 14 Monaten sei für ihn nicht vorstellbar.

DJG/ddp/ptt

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