Stalking-Skandal

Ebay zahlt Millionenstrafe

15.01.2024
Weil Mitarbeiter von Ebay kritische Blogger tyrannisiert hatten, zahlt die Online-Plattform eine Millionenstrafe. Zuvor wurden sieben ehemalige Ebay-Beschäftigte verurteilt. Sie hatten Kakerlaken, einen Trauerkranz und eine mit Kunstblut verschmierte Schweinemaske an die Blogger geschickt.
Für die 2019 als "Ebay-Stalking-Skandal" bekannt gewordenen Vorfälle muss der Konzern nun die mögliche Höchststrafe von 3 Millionen Dollar bezahlen.
Für die 2019 als "Ebay-Stalking-Skandal" bekannt gewordenen Vorfälle muss der Konzern nun die mögliche Höchststrafe von 3 Millionen Dollar bezahlen.
Foto: HakanGider - shutterstock.com

Weil Mitarbeiter von Ebay 2019 die Verfasser eines Online-Newsletters tyrannisiert hatten, zahlt die Online-Plattform jetzt eine Millionenstrafe und kommt für drei Jahre unter Aufsicht. Der Betrag von drei Millionen Dollar (2,73 Millionen Euro) sei die höchste für Unternehmen vorgesehene Strafe gewesen, betonte die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Massachusetts.

Wie aus Verfahrensunterlagen hervorging, war der damalige Ebay-Chef Devin Wenig 2019 unzufrieden mit der Berichterstattung in dem Newsletter gewesen und regte an, gegen sie vorzugehen. Wenig war in dem Fall nicht strafrechtlich verfolgt worden und bestritt, gewusst zu haben, wie weit Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung gegangen waren.

Zuvor waren sieben ehemalige Ebay-Beschäftigte dafür verurteilt worden, dass sie zur Einschüchterung unter anderem lebendige Kakerlaken sowie einen Trauerkranz und eine mit Kunstblut verschmierte Schweinemaske an das Blogger-Ehepaar verschickt hatten. Unter den anonym zugeschickten Artikeln war auch ein Ratgeber-Buch über den Umgang mit dem Tod eines Partners gewesen.

Die Blogger Ina und David Steiner aus der Kleinstadt Natick in Massachusetts verklagten Ebay ihrerseits auch. Der Prozess soll im März 2025 beginnen, schreiben sie auf ihrer Website. Ein als Anführer ausgemachter früherer Sicherheitsverantwortlicher von Ebay war im Herbst 2022 zu fast fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. (dpa/pma)

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