Elektronikhändler Ceconomy

Media-Saturn will drei Geschäfte in Deutschland schließen

14.08.2020
Der Elektronikhändler Ceconomy sieht sich mit den Ketten Media Markt und Saturn trotz der Herausforderungen durch die Corona-Krise wieder auf Kurs.

"Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai 2020 schnell wieder Fuß gefasst", sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann am 13. August 2020 bei der Präsentation der Quartalszahlen in Düsseldorf. Dennoch will der Elektronikhändler drei defizitäre Filialen in Deutschland aufgeben.

Online-Geschäft von Media Markt und Saturn trägt bereits mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz bei

Wesentlichen Anteil an der schnellen Erholung der Umsätze habe der Erfolg des Online-Geschäfts, das im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni 2020 bereits mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz beigetragen habe. Für das Gesamtjahr rechnet der Elektronikhändler trotz der Ladenschließungen im April nun nur noch mit einem leichten Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes.

 Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann: "Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai 2020 schnell wieder Fuß gefasst".
Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann: "Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai 2020 schnell wieder Fuß gefasst".
Foto: Ceconomy

Im dritten Quartal ging der Umsatz um zehn Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro zurück. Ausschlaggebend dafür waren die staatlich angeordneten Ladenschließungen im April 2020. Danach fassten Media Markt und Saturn aber schnell wieder Tritt. Im Mai 2020 lagen die Umsätze bereits wieder um drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen den Vorjahreswert sogar um zwölf Prozent.

Positive Effekte durch Mehrwertsteuersenkung

Auch im Juli 2020 setzte sich der positive Trend fort. Dabei profitierte der Konzern nach eigenen Angaben sowohl von der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland, als auch von der anhaltend starken Nachfrage nach Home-Office-, Home-Schooling- und Home-Entertainment-Produkten.

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Wichtigster Wachstumsträger war das Online-Geschäft, das im dritten Quartal um rund 143 Prozent wuchs. Damit stiegen die Online-Umsätze auf 1,4 Milliarden Euro. Ihr Anteil am Gesamtumsatz erreichte 35,2 Prozent.

Trotz der raschen Erholung musste Ceconomy für das dritte Quartal einen Verlust von 104 Millionen Euro ausweisen. Das Minus fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Bereits am Mittwoch hatte der Ceconomy-Aufsichtsrat deshalb einem Plan zur Neuausrichtung des Elektronikhändlers zugestimmt, mit dem die Strukturen des Konzerns vereinfacht und bis zu 3.500 Stellen abgebaut werden sollen. Außerdem will Ceconomy in einem ersten Schritt zunächst 14 defizitäre Märkte schließen, darunter die drei Geschäfte in Deutschland. (dpa/rw)

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