EU: Roamingverordnung hat Kosten bis zu 60% gesenkt

30.06.2008
BRÜSSEL (Dow Jones)--Europas Handynutzer zahlen heute bis zu 60% weniger für Telefonate im EU-Ausland als noch im vergangenen Jahr. Diese Bilanz zog die Europäische Kommission an diesem Montag, an dem die EU-Roamingverordnung genau seit einem Jahr in Kraft ist. Damit wurden der Mobilfunkbranche Maximalpreise gesetzlich vorgegeben.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Europas Handynutzer zahlen heute bis zu 60% weniger für Telefonate im EU-Ausland als noch im vergangenen Jahr. Diese Bilanz zog die Europäische Kommission an diesem Montag, an dem die EU-Roamingverordnung genau seit einem Jahr in Kraft ist. Damit wurden der Mobilfunkbranche Maximalpreise gesetzlich vorgegeben.

Ab dem 30. August sieht die Verordnung weitere Preisreduzierungen vor. Für ankommende Gespräche kostet der Eurotarif dann 0,46 EUR statt bisher 0,49 EUR pro Minute und ohne Mehrwertsteuer, für eingehende Roaminganrufe dürfen höchstens 0,22 EU statt bisher 0,24 EUR berechnet werden.

Im kommenden August sollen die Gebühren dann weiter auf 0,43 EUR bzw 0,19 EUR gesenkt werden. Die Kommission will im Laufe des Jahres entscheiden ob sie Ministerrat und Europäischem Parlament vorschlagen soll, die Preisregulierung auch nach Juni 2010 aufrecht zu erhalten. Zunächst wird ein Bericht der Gruppe der Europäischen Regulierer über die Umsetzung der Roamingverordnung abgewartet.

Die EU-Kommission prüft derzeit zudem, ob den Mobilfunkbetreibern auch Preisvorgaben für SMS und Datenroaming diktiert werden sollen. Eine Konsultation dazu läuft am Mittwoch aus. Die für Telekomfragen zuständige Kommissarin Viviane Reding hat die CEOs aller Mobilfunkunternehmen in der EU aufgefordert, sie bis zum Berichtstag über die Tarifentwicklung für diese Dienste zu informieren.

Reding sieht nach eigenen Angaben zwar Bewegung bei den SMS-Roamingkosten, die Preise für Datenroaming sind nach ihrer Auffassung hingegen so hoch und für den Kunden so intransparent, dass kaum jemand diese Möglichkeit nutze.

DJG/ang/hab

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