Fujitsu-Tochter verbucht fiktive Umsätze

07.06.2007
TOKIO (Dow Jones)--Der japanische Elektronik- und IT-Konzern Fujitsu Ltd hat eingeräumt, dass eine von seinen 393 Konzerntöchtern fiktive Umsätze verbucht hat. Ein Sprecher der Tochter Fujitsu Kansai Systems Ltd sagte am Donnerstag, Details, Zeitraum und Volumen der Fälschungen würden noch untersucht. Der Mutterkonzern erklärte, die erforderliche Berichtigung der Bilanz werde geringfügig Folgen für die Ergebniszahlen haben.

TOKIO (Dow Jones)--Der japanische Elektronik- und IT-Konzern Fujitsu Ltd hat eingeräumt, dass eine von seinen 393 Konzerntöchtern fiktive Umsätze verbucht hat. Ein Sprecher der Tochter Fujitsu Kansai Systems Ltd sagte am Donnerstag, Details, Zeitraum und Volumen der Fälschungen würden noch untersucht. Der Mutterkonzern erklärte, die erforderliche Berichtigung der Bilanz werde geringfügig Folgen für die Ergebniszahlen haben.

Am Tokioter Aktienmarkt wurde der Konzern für das Eingeständnis abgestraft. Anteilseigner drückten den Kurs am Donnerstag bis zum Handelsschluss mit Verkäufen um 3,2%, während sich der Nikkei-Index nach anfänglichen Verlusten bis zu einem minimalen Plus von 0,1% erholte.

Angesichts vermehrter Buchfälschungen in jüngerer Zeit warnten Analysten vor einem Vertrauensverlust der Investoren. "Der Markt wird das Vertrauen in die Geschäftsergebnisse der Konzerne verlieren", sagte ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte.

In Japan wird wegen der Häufung derartiger Betrugsfälle bereits darüber diskutiert, ob die gültigen Bilanzierungsstandards den vielfach komplexen Strukturen einheimischer Unternehmen überhaupt gerecht werden können.

Fujitsu kündigte am Donnerstag die Bildung einer internen Gruppe an, die derartige Vorkommnisse in Zukunft verhindern soll. Ein Sprecher der Tochter in Osaka sagte, wenigstens ein Mitarbeiter habe Umsätze verbucht, die künstlich durch zirkular gestellte Rechnungen von wenigstens drei Unternehmen entstanden seien.

Verwickelt in die Manipulation ist der IT-Verkäufer NAJ Co, ein Unternehmen, das im Mai insolvent ging. Nach einem Zeitungsbericht hat NAJ seine Bücher mittels fiktiver Einnahmen um insgesamt 20 Mrd JPY oder umgerechnet 125 Mio EUR aufgebläht.

Im vergangenen Jahr gab es eine vergleichbare Manipulation der Bücher bei einer Tochter des Wettbewerbers NEC Corp. Dort wurden 36,3 Mrd JPY Umsätze verbucht, die de facto nicht existierten.

Webseite: http://www.fujitsu.com/global/

-Von Jay Alabaster, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111,

unternehmen.de@dowjones.com

(Hiroyuki Kachi und Jamie Miyazaki haben zu dem Bericht beigetragen.)

DJG/DJN/rio/brb

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