Bioplastik von NEC

Handygehäuse aus Cashewnüssen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Einen interessanten Beitrag zu "Green IT" liefert NEC mit seiner Idee, Nussschalen bei der Fertigung von Elektronikprodukten einzusetzen.
"Robust und hitzebeständig": Bestandteile der Cashewnüsse sollen sich für den Bau von Handygehäusen eignen.
"Robust und hitzebeständig": Bestandteile der Cashewnüsse sollen sich für den Bau von Handygehäusen eignen.

NEC setzt auf Cashewnüsse für eine umweltfreundlichere Elektronikzukunft. Der Konzern hat ein pflanzliches Bioplastik angekündigt, das Zellulose und die aus den Nussschalen gewonnene Substanz Cardanol verbindet. Das neue Material ist dem Unternehmen zufolge für die Verarbeitung in diversen Elektronikprodukten geeignet, da es derzeit gängige Bioplastikmaterialien wie Polylactide-Harz (PLA) in einigen wichtigen Bereichen aussticht.

Das NEC-Bioplastik ist demnach doppelt so robust wie PLA und mehr als zweimal so hitzebeständig, was beispielsweise für Handygehäuse wichtig ist. Zudem ist das Material nicht-kristallin und somit schneller formbar als PLA. Auch im Vergleich zu Celluloseacetat-Harz (CA) bietet die Neuheit laut NEC Vorteile etwa bei Wasser- und Hitzebeständigkeit.

Abfall statt Essen

Zudem wird das neue Bioplastik letztendlich aus Abfall gefertigt. Denn Nussschalen oder Getreidehalme als Zelluloselieferant sind oft nutzlose Nebenprodukte der Agrarwirtschaft. Das ist ein weiterer großer Vorteil gegenüber PLA, wie NEC betont. Denn der Bioplastikkonkurrent nutzt vor allem essbares Getreide wie Mais als Ausgangsprodukt. NEC wird nun an seiner Bioplastikentwicklung weiterforschen, um die Massenproduktion zu ermöglichen. Zudem will man daran arbeiten, das Material für ein möglichst breites Spektrum geeignet zu machen. Der Markteintritt ist für 2013 anvisiert. (pte/tö)

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