FRANKFURT (Dow Jones)--Mit dem neu aufgelegten Restrukturierungsprogramm "ProFuture" will die Wincor Nixdorf AG vor allem interne Prozesse und Strukturen optimieren. Nach einer jahrelangen Phase des Wachstums gehe es nun darum, Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung zu identifizieren, sagte Eckard Heidloff, Vorstandsvorsitzender des Paderborner MDAX-Konzerns, am Mittwoch in einem Interview mit Dow Jones Newswires.
Dabei gehe es nicht vorrangig darum, kurzfristige Einsparungen zu generieren, so der Manager. Ziel des zwei Jahre laufenden Programms sei es vielmehr, Wincor Nixdorf langfristig schlanker aufzustellen und so fit für die Zukunft zu machen. So sollen beispielsweise Synergien im internationalen Geschäft gehoben werden. Ansatzpunkt könnten die Call-Center des Unternehmens sein.
Das Programm befindet sich derzeit noch in der Ausarbeitungsphase, weshalb Heidloff keine Angaben zu Details und möglichen Kosten sowie Ersparnissen machte. Auch die Mitarbeiter müssen sich dabei auf Einschnitte gefasst machen: "Auch da wird es Anpassungen geben", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Herstellers von Geldautomaten und Kassensystemen.
Im dritten Quartal verhagelte dem MDAX-Konzern vor allem das sehr schwache Osteuropa-Geschäft die Bilanz. "In vielen Ländern dort ist das Geschäft fast zusammengebrochen", erklärte Heidloff. Zudem habe Wincor Nixdorf der harte Preiskampf erneut zu schaffen gemacht. Aufträge seien umkämpfter als noch vor der Krise, was sich bei den Margen bemerkbar gemacht habe.
Am Morgen hatte der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen deutlich unter den Erwartungen liegende Quartalszahlen vorgelegt und die Gewinnprognose zurückgenommen. Für 2008/09 (per Ende September) rechnet Wincor Nixdorf nun mit einem operativen Ergebnis unter dem des Vorjahres. Zuvor war das Unternehmen davon ausgegangen, das Ergebnis vor Abschreibungen auf Produkt-Know-how (EBITA) in etwa auf dem Vorjahresniveau halten zu können.
Wincor Nixdorf begründete dies mit den Auswirkungen der Wirtschaftsflaute sowie dem zunehmenden Preisdruck. Konkreter formulierte Heidloff die Prognose auch im Gespräche mit Dow Jones Newswires nicht. Nach dem schwierigen dritten Quartal müsse abgewartet werden, wie sich das Schlussquartal 2008/09 entwickele. "Wir wissen noch nicht, was das vierte Quartal bringen wird", erklärte der Vorstandsvorsitzende.
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