Nach 14 Selbstmorden bei Foxconn

Kontrolle der Arbeitsbedinungen bei Apple-Zulieferern

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Die Fair Labor Association führt bei diversen Apple-Endmontage-Zulieferern, inklusive den Fabriken von Foxconn in Shenzhen und Chendgu in China spezielle arbeitsrechtlich relevante Untersuchungen durch.

Die Fair Labor Association führt bei diversen Apple Endmontage-Zulieferern, inklusive den Fabriken von Foxconn in Shenzhen und Chendgu in China spezielle arbeitsrechtlich relevante Untersuchungen durch. Wie der Hersteller mitteilt, werden diese Erhebungen "auf Bitten von Apple" und "freiwillig" durchgeführt. Im Januar 2012 wurde Apple als erstes Technologieunternehmen zur Fair Labor Association (FLA) zugelassen. Die Vereinigung führt unabhängige Kontrollen durch, um sicher zu stellen, dass, wo immer Unternehmen Produkte nach FLA-Richtlinien Herstellen, die von der FLA definierten Standards am Arbeitsplatz eingehalten werden. Unter der Leitung von FLA-Präsident Auret van Herden hat ein erstes Team von Arbeitsrechtsexperten am Montagmorgen dieser Woche mit den ersten Untersuchungen in der Fabrik in Shenzhen begonnen.

Im Rahmen der Untersuchung wird die FLA tausende Arbeiter über die Arbeits- und Wohnbedingungen sowie zu den Arbeits- und Wohnbedingungen befragen. Auch Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, Ausgleichszahlungen, Arbeitsstunden sowie Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Management sollen abgefragt werden. Gleichzeitig wird die FLA die Bereiche der Fertigung, die Unterkünfte und weitere Betriebseinrichtungen unter die Lupe nehmen. Auch Dokumente, die im Zusammenhang mit den Fertigungsprozessen stehen, sollen überprüft werden.

Um die Untersuchungen aussagefähig durchführen zu können, hätten sich alle Zulieferer von Apple zur vollen Kooperation mit der FLA verpflichtet und somit uneingeschränkten Zugang zu ihren Betrieben gewähren. Anfang März 2012 sollen die ersten Ergebnisse und Empfehlungen der bis dahin abgeschlossenen Untersuchungen unter www.fairlabor.org zu lesen sein. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, sollen im Frühjahr bei Quanta und Pegatron gleichartige Untersuchungen durchgeführt werden. Damit seien dann alle Betriebe, in denen über 90 Prozent der Apple-Produkte hergestellt werden, kontrolliert worden.

Apple selbst habe seit April 2006 laut eigenen Angaben jede einzelne Endmontagefabrik in der Lieferkette beprüft. Die Ergebnisse der 500 vom Hersteller durchgeführten Kontrollen innerhalb der vergangenen fünf Jahre sind unter www.apple.com/de/supplierresponsobility nachzulesen.

"Wir sind überzeugt, dass Arbeiter überall das Recht auf eine sichere und faire Arbeitsumgebung haben und aus diesem Grund haben wir die FLA gebeten, unabhängig die Bedingungen bei unseren größten Zulieferern zu beurteilen. Die Untersuchungen, so wie sie jetzt stattfinden, sind bisher einzigartig in der Elektronikindustrie, sowohl im Ausmaß als auch im Umfang. Wir schätzen es, dass die FLA der ungewöhnlichen Maßnahme zugestimmt hat, die Fabriken in ihren Berichten zu benennen", sagt Tim Cook, CEO von Apple. (bw)

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