Leoni baut weitere Stellen ab

24.03.2009
NÜRNBERG (Dow Jones)--Die Leoni AG weitet angesichts der Krise in der Automobilindustrie ihr Ende 2008 eingeleitetes umfassendes Sparprogramm aus. Unter anderem wird der Nürnberger Kabelbaumspezialist weitere Stellen streichen.

NÜRNBERG (Dow Jones)--Die Leoni AG weitet angesichts der Krise in der Automobilindustrie ihr Ende 2008 eingeleitetes umfassendes Sparprogramm aus. Unter anderem wird der Nürnberger Kabelbaumspezialist weitere Stellen streichen.

"Nach wie vor ist es unser Ziel, durch flexibilisierte Arbeitszeitmodelle möglichst viele Mitarbeiter in unserem Unternehmen zu halten", sagte Finanzvorstand Dieter Belle am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz. "Da aber der kumulierte Konzernumsatz im Januar und Februar 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 40% zurückgegangen ist, sind wir gezwungen, unsere Kapazitäten entsprechend deutlich anzupassen".

In den kommenden Wochen und Monaten würden daher weitere Stellen abgebaut. Nach Aussage des Managers ist davon "eine Vielzahl von Standorten weltweit" betroffen. "Wir gehen davon aus, dass von den rund 4.300 Stellen in Deutschland bis zu 10% wegfallen werden".

Vorstandsvorsitzender Klaus Probst sprach von einem "extensiven und umfassenden Kostensenkungsprogramm". Neben den angesprochen Einsparungen bei den Personalkosten steht die Begrenzung der Investitions- und Sachausgaben im Mittelpunkt. Zudem will der MDAX-Konzern wohl - wie bereits 2008 - auf Akquisitionen verzichten und die Unternehmensstrukturen straffen. So soll beispielsweise die Zahl der strategischen Geschäftseinheiten zurückgefahren werden.

Bereits im Schlussquartal 2008 hatte Leoni mit Verweis auf das schwierige Wirtschafts- und Branchenumfeld ein umfassendes Sparprogramm aufgelegt. In diesem Zeitraum wurden nach Unternehmensangaben rund 3.000 Arbeitsplätze abgebaut, überwiegend außerhalb Deutschlands und in "geringem Umfang" durch betriebsbedingte Kündigungen.

Wegen des deutlichen Umsatzrückgangs im bisherigen Jahresverlauf baute Leoni nach Angaben vom Dienstag seit Jahresbeginn konzernweit bereits rund 4.000 Stellen ab.

"Leider konnten wir es nicht verhindern, unsere weltweite Belegschaft von September 2008 bis Februar 2009 um insgesamt rund 7.000 Personen zu verringern", sagte Finanzvorstand Belle. "Die Nachfragerückgänge waren in manchen Bereichen zu groß, um sie mit den zunächst angewandten Maßnahmen wie Überstundenabbau oder Kurzarbeit mittel- bis langfristig auffangen zu können", sagte der Manager zur Begründung.

Im Zuge dieses umfassenden Arbeitsplatzabbaus sank die Zahl der konzernweit Beschäftigten deutlich: Beschäftigte Leoni Ende September noch rund 53.500 Menschen, lag die Beschäftigtenzahl per Ende 2008 nur noch bei knapp 51.000. Nach den neuerlichen Stellenkürzungen beschäftigt Leoni nur noch etwa 46.000 Mitarbeiter.

Leoni generiert rund 70% der Einnahmen mit Aufträgen aus der Automobilindustrie und wurde in den vergangenen Monaten dementsprechend hart von der Absatzkrise in der Branche getroffen. Die Nürnberger verbuchten 2008 deutliche Rückgänge bei operativem Ergebnis und Nettogewinn.

Webseite: http://www.leoni.com -Von Nico Schmidt, DowJones Newswires, +49 - (0)69 297 25 111; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/brb Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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