3,75 Milliarden Dollar

Microsoft begibt erstmals Anleihe

12.05.2009
Microsoft hat erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Anleihe begeben. Die Nachfrage nach der insgesamt 3,75 Milliarden Dollar schweren Anleihe war groß. Insgesamt addierte sich das Volumen der Kaufaufträge auf 14 Milliarden Dollar, wie Marktteilnehmer berichteten.
Microsoft hat erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Anleihe begeben
Microsoft hat erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Anleihe begeben
Foto: Microsoft

Microsoft hat erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Anleihe begeben. Die Nachfrage nach der insgesamt 3,75 Milliarden Dollar schweren Anleihe war groß. Insgesamt addierte sich das Volumen der Kaufaufträge auf 14 Milliarden Dollar, wie Marktteilnehmer berichteten.

Die Anleihe-Tranchen hätten eine Laufzeit von fünf, zehn und 30 Jahren, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Emissionsbanken waren JP Morgan und Morgan Stanley. Der Zinssatz für die Microsoft-Anleihen lag nur geringfügig über dem der US-Staatsanleihen.

Die zwei Milliarden Dollar schwere Anleihe mit einer fünfjährigen Laufzeit wurde mit 2,971 Prozent gepreist beziehungsweise 95 Basispunkte über dem Zins für vergleichbare US-Staatsanleihen. Die eine Milliarde Dollar schwere Anleihe mit einer zehnjährigen Laufzeit und die 750 Millionen Dollar schwere Anleihe mit einer dreißigjährigen Laufzeit wurde mit 105 Basispunkten über dem Zins für vergleichbare US-Staatsanleihen gepreist, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Damit lag der Zinssatz deutlich unter dem für andere Unternehmensanleihen, für Anleihen mit einem AAA-Rating betrug der Risikoaufschlag laut Daten von Merrill Lynch durchschnittlich 211 Basispunkte. Microsoft ist eines der wenigen US-Unternehmen außerhalb des Finanzsektors, das ein AAA-Rating hat. Moody's erwartet, dass die nun begebenen Anleihen ebenfalls mit "AAA" bewerte werden.

Nur Exxon Mobil, Automatic Data Processing und Johnson & Johnson weisen ebenfalls ein AAA-Rating sowohl von Moody's Investors Service and Standard & Poor's auf. S&P bewertet Pfizer ebenfalls mit "AAA", hat den Pharmakonzern jedoch auf die Beobachtungsliste für eine Herabstufung gesetzt.

Die Erlöse will der weltgrößte Softwarehersteller laut dem Emissionsprospekt für allgemeine Unternehmenszwecke inklusive Aktienrückkaufprogramme nutzen. Die Microsoft-Aktie hatte im vergangenen Jahr mehr als 30 Prozent ihres Werts verloren.

Im Zuge der Anleiheemission wurden auch Spekulationen laut, Microsoft könne die Erlöse für größere Zukäufe nutzen. Das Unternehmen habe keine spezifischen Käufe geplant und wolle stattdessen von den Marktbedingungen profitieren, sagten jedoch mit der Angelegenheit vertraute Personen. Analysten halten es für am wahrscheinlichsten, dass der in Redmond im US-Bundesstaat Washington ansässige Konzern das Kapital für Aktienrückkäufe nutzen wird.

Der Softwarekonzern hatte im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2008/2009 (1. Januar - 31. März 2009) erstmals in seiner 23-jährigen Geschichte als börsennotiertes Unternehmen einen Umsatzrückgang verbucht. Angesichts der weltweiten Rezession fielen die Einnahmen um 5,6 Prozent auf 13,65 Milliarden Dollar, das Nettoergebnis ging im Zeitraum Januar bis März um 32 Prozent auf vier Milliarden Dollar zurück, teilte Microsoft Ende April 2009 mit. (Dow Jones/rw)

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