Anstieg der Nutzer um 35 Prozent

Mobiles Internet hat den Massenmarkt erreicht

08.08.2012
Mobile Datendienste boomen in Deutschland. Die Mobilfunkbetreiber verzeichnen den stärksten Zuwachs bei der Nutzerzahl und dem über die Mobilfunknetze übertragenen Datenvolumen seit Einführung des UMTS-Standards vor mehr als zehn Jahren.

Die Zahl der Nutzer des mobilen Internets und das über die Mobilfunknetze übertragene Datenvolumen sind im vergangenen Jahr stark angestiegen. Ende 2011 nutzten nach Angaben des Branchenverbands Bitkom fast 29 Millionen Deutsche den Mobilfunkstandard der 3. Generation, UMTS. Das waren 7,4 Millionen oder 35 Prozent mehr als im Jahr zuvor und entspricht dem bislang stärksten absoluten Wachstum seit Einführung des UMTS-Standards vor mehr als zehn Jahren.

Bei dem mobil übertragenen Datenvolumen gab es ein Plus von 42 Prozent von 65 Millionen auf rund 93 Millionen Gigabyte. "Die leistungsfähigen Smartphones und Tablet-PCs verhelfen der UMTS-Technologie zu einem zweiten Frühling", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. "Das mobile Surfen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen."

Der Startpunkt für das mobile Internet war die Versteigerung der UMTS-Mobilfunkfrequenzen im Sommer 2000, die dem Bund einen Erlös in Höhe von umgerechnet 50,8 Milliarden Euro einbrachte. Fünf Jahre später zählten die Mobilfunkbetreiber 2,4 Millionen UMTS-Nutzer und machten kaum nennenswerte Umsätze mit mobilen Datendiensten.

Erst die neue Generation hochwertiger Smartphones wie das im Jahr 2007 gelaunchte iPhone von Apple schoben das mobile Internet ordentlich an. Während UMTS nicht bundesweit verfügbar ist, schrauben die Mobilfunkbetreiber die Datenraten in ihren UMTS-Netzen via DC-HSPA auf bis zu 42 Megabit pro Sekunde hoch und bauen auf dem Mobilfunkstandard der vierten Generation, LTE, basierende Netze aus.

LTE steht für Long Term Evolution und ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Downstream, mit der Weiterentwicklung LTE-Advanced werden 30 bis 180 Mbit/s erreicht, Filme oder andere datenintensiven Anwendungen werden so spürbar schneller übertragen. Grundlage für den LTE-Ausbau ist ebenfalls eine Frequenzauktion der Bundesnetzagentur, die im April und Mai 2010 stattgefunden hat. Der Erlös betrug hier 4,4 Milliarden Euro. Nur zwei Jahre nach Ende der Frequenz-Auktion sind rund 15 Millionen Haushalte mit LTE erreichbar.

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