Einbindung in die Private-Equity-Struktur von SOL Capital

Österreichischer Investor rettet Devolo

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der in wirtschaftliche Schieflage geratene Netzwerkspezialist Devolo hat einen Investor gefunden: Der österreichische Finanzinvestor SOL Capital übernimmt das Unternehmen im Rahmen eines Asset Deals.

Die letzten Monate und Jahre waren für Heimvernetzungsspezialist Devolo nicht einfach: Vor zwei Jahren machte den Aachenern die Auswirkung der Pandemie zu schaffen. So wurde im Februar 2022 die Sanierung des Unternehmens in Eigenverantwortung nach dem Schutzschirmverfahren begonnen.

Heiko Harbers bleibt auch nach dem Investoreneinstieg von SOL Capital in der Geschäftsführung der neu gegründeten Devolo Solutions GmbH.
Heiko Harbers bleibt auch nach dem Investoreneinstieg von SOL Capital in der Geschäftsführung der neu gegründeten Devolo Solutions GmbH.
Foto: Devolo

Durch einen unerwartet heftigen Einbruch des Weihnachtsgeschäfts 2023 wurde Devolo erneut zum Sanierungsfall. (ChannelPartner berichtete). Nun scheint die Suche nach einem Investor für das angeschlagene Unternehmen zu einem glücklichen Ende gekommen zu sein.

So hat der österreichische Finanzinvestor SOL Capital rückwirkend zum 1. April 2024 wesentliche Teile des operativen Geschäftsbetriebes im Rahmen eines Asset Deals übernommen. Die neu gegründete Devolo Solutions GmbH wird in die finanzstarke Private-Equity-Struktur der SOL Capital eingebunden, in der sich institutionelle Investoren, wie beispielsweise der European Investment Fund engagieren.

Heiko und Gerrit Harbers bleiben an Bord

Auf Anfrage von ChannelPartner bestätigt Devolo, dass die aktuelle Geschäftsführung mit Heiko und Gerrit Harbers an Bord bleiben. Devolo hatte bereits vor dem Verkauf ein Kostenreduzierungsprogramm eingeleitet. So hatte man beschlossen, den Fokus vom stationären Handel auf das Online-Business zu verlagern. Diese Entscheidung soll die wachsende Beliebtheit des Online-Shoppings, insbesondere im Bereich Consumer Electronics, berücksichtigen. "Durch die Konzentration auf den Online-Handel können wir unsere Ressourcen effizienter nutzen und Kosteneinsparungen realisieren", schreibt Devolo.

Der nationale und internationale stationäre Handel werde aber "weiterhin gerne beliefert". Die Betreuung erfolge jedoch von der Aachener Firmenzentrale aus. Auch im Portfolio, das bisher überwiegend auf Powerline-Produkte gesetzt hat, soll es Änderungen geben: So will der Hersteller das Lieferprogramm zu einem kompletten Netzwerk System inklusive Fiber Router erweitern, und dieses an die sich stetig verändernden Marktbedürfnisse und an die technologischen Entwicklungen wie WiFi 7 anpassen.

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