Pi-Computer lässt Fachhändler Produkte vor dem Kauf anfassen

13.01.2000
Nur nach dem Prospekt kaufen ist out. Die Produkte vorher begutachten ist in. Pi-Computer eröffnet ab der dritten Januarwoche einen "Cash-&-Carry-Markt" für IT-Fachhändler.

In Zeiten des Internet-Kaufs will man trotzdem noch die Ware anfassen." Christian Morgenstern, Vorstandsvorsitzender der Pi-Computer AG, Hamburg, ist überzeugt, dass sein Cash-&-Carry-Markt bei den IT-Wiederverkäufern einschlagen wird. Offiziell wird der Ausstellungsraum erst zur Cebit eröffnet. Doch wer schon vorher neugierig auf aktuelle IT-Produkte ist, kann ab Ende Januar in Hamburg-Rahlstedt vorbeischauen, Produkte testen und direkt mitnehmen. Angeboten werden in dem Computer-Großmarkt nicht nur Komplett-Systeme und Monitore, sondern auch Kompo-nenten und Bauteile wie Gehäuse, Hauptplatinen, Grafikkarten und Prozessoren. Kabel, Schrauben oder Peripherie-Geräte wie Scanner warten dort ebenfalls auf Käufer.

Der 600 Quadratmeter große Ausstellungsraum, in dem die Kunden des Distributors alle Geräte im laufenden Betrieb prüfen können, ist Teil des neuen Logistik-Zentrums in Rahlstedt. Bereits seit Mitte Oktober liefert Pi-Computer von dort aus, der Cash-&-Carry-Markt geht erst jetzt an den Start. "Wir wollten unserem Geschäft noch eine Komponente hinzufügen und sehen dies als Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Großhändlern", erklärt Morgenstern seine Strategie.

Außer Pi-Computer bieten unter anderem noch Actebis in Soest und E&K Data in Viersen solche Showrooms mit Kaufmöglichkeit an. Actebis hat die Türen des Cash-&-Carry-Marktes bereits im August vergangenen Jahres geöffnet. Dort rechnete man damit, dass die Fachhandelspartner im Umkreis von 200 Kilometern anreisen, um Produkte zu begutachten. Der Markt ist gleich neben dem Abholbereich und dem Actebis-Gebäude, aber getrennt vom Zentrallager. Zwar behauptet Actebis, dass die Akzeptanz des Cash-&-Carry-Marktes gut sei, genaue Zahlen zur täglichen Besucherzahl oder zum Umsatz will man aber nicht verraten. Auch ob das Konzept an anderen Standorten übernommen wird, weiß Alexander Rosenkranz, Leiter Sales-Development bei Actebis Computer Deutschland GmbH, nicht.

Mittel zur Kundenbindung

Pi-Computer will vor allem die Kundschaft im Raum Hamburg und Neukunden für das Konzept gewinnen. "Bisher mussten Fachhändler selbst in einen Laden gehen, um die aktuellsten Produkte zu besichtigen, oder sie haben nur nach dem Prospekt gekauft. Jetzt können sie sich zum Beispiel auch mit ihren Kunden bei uns treffen und das Produkt gleich prüfen." Der Pi-Computer-Chef sieht darin für sein Unternehmen und für den Wiederverkäufer gute Möglichkeiten der Kundenbindung. Ob das in der Praxis so läuft, wie angedacht, ist fraglich: Bei Actebis bringen die Fachhändler ihre Kunden jedenfalls nicht in den Markt mit, weiß Rosenkranz.

Drei Mitarbeiter des Großhändlers stehen den Wiederverkäufern im Showroom von Pi-Computer Rede und Antwort zu den Produkten. Kaufen können nur autorisierte Kunden des Großhändlers. Spätestens beim Zahlen würden Privat- oder andere Endkunden auffliegen, weil sie nicht in der Datenbank angelegt sind. So stellt Pi-Computer sicher, dass die Besucher und Käufer ausschließlich professionelle IT-Händler sind.

Morgenstern erwartet täglich eine hohe sechsstellige Umsatzsumme und viele neue Kunden von dem Cash-&-Carry-Markt. (is)

www.pi-com.de

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