Plattenhersteller halten sich über Wasser

30.03.2000

Der Markt gibt niemanden her. Eine These, die sich mit der Firma Conner wieder einmal bewahrheitet. Den etablierten Plattenproduzenten ist trotz der neuen Konkurrenz nicht bange. Conner muss erst Kompetenz und Qualität beweisen. Dass preiswerte Laufwerke nicht das Allheilmittel sind, zeigt das Beispiel JTS. Eine innovative Drei-Zoll-Platte und billige 3,5-Zoll-Drives hat der Markt nicht akzeptiert. Ob der finanzielle Background von Conner groß genug ist, um sich im Markt zu behaupten, muss sich zeigen. Verwunderlich ist das Comeback schon. Die Branche steht heftig unter Druck, und nicht zum ersten Mal wird darüber spekuliert, ob nicht der eine oder andere Anbieter ausscheiden muss.

Die Gerüchte brodeln vor allem um Quantum und Western Digital. Der Aktienkurs von Quantums Disk-Division ist derzeit im Aufwind. Die Einführung des Snap-Servers wird von den Anlegern positiv gewertet. Ob es der Markt hinnimmt, dass ihm der Hersteller die Fireball 1ct 15 mit einer deutlich reduzierten Leistung als technische Glanzleistung präsentiert, ist jedoch fraglich. Hinterfragt wird auch die Produktpolitik von WD. Während andere Anbieter vor allem mit SCSI Profite einfahren, hat sich das Unternehmen aus diesem Bereich verabschiedet.

Statt dessen versucht es sein Heil in einem Nischenmarkt wie IEEE 1394 und bindet sich dazu noch Zubehörprodukte wie Adapterkarten ans Bein. Die WD-Aktie gehört momentan nicht zu den bevorzugten Investitionspapieren. Solange aber die Nachfrage nach Platten konstant bleibt, sollten sich alle weiterhin über Wasser halten können. Kritisch wird es, wenn der Markt ein Überangebot aufbauen sollte.

Karl Fröhlich

karlfroehlich@compuserve.com

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