Radix Protector: immer auf der sicheren Seite

27.11.2003
Es passiert zwar selten, aber es geschieht: Der PC will nicht mehr starten. Das letzte Backup wurde, wenn überhaupt, vor einem halben Jahr gemacht. Alle Daten sind weg. Mit dem Protector der israelischen Firma Radix ist ein Crash innerhalb weniger Sekunden behoben. Mit einem Knopfdruck sind alle Programme und Daten wieder da. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Der Graus einer jeden Support-Abteilung sind experimentierfreudige Mitarbeiter, die jedes Byte, das ihnen in die Finger kommt, auf den Firmen-PC spielen. Oder Mitarbeiter, die jeden Trick am Arbeitsplatzrechner ausprobieren. Jetzt ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Betriebssystem nicht mehr mitspielt und gnadenlos seinen Dienst verweigert. Deshalb verbannen viele Unternehmen Disketten- und CD-Laufwerke aus den Firmen-PCs. So sollen Mitarbeiter daran gehindert werden, nicht autorisierte Software auf den Rechner zu spielen. Angesichts der neuen USB-Sticks aber meist ein hoffnungsloses Unterfangen, da findige Mitarbeiter eigentlich immer Wege finden, die Software zu zerschießen.

So funktioniert es

Zwar gibt es bereits Softwarelösungen, um den Festplatteninhalt nach einem Absturz restaurieren zu können, doch die sind je nach Betriebssystem nicht unbedingt sicher. Das israelische Unternehmen Radix (www.radix.co.il) bringt nun eine Hard-/Softwarelösung auf den Markt, die unabhängig vom Betriebssystem arbeitet.

Den so genannten Radix Protector gibt es in zwei Ausführungen: einmal als USB-Version für Notebooks und stationäre PCs und zum zweiten als PCI-Einsteckkarte. Nach Einbau der Karte oder Einstecken des USB-Sticks muss noch eine Software (etwa 1 MB groß) aufgespielt werden, die das System in Gang setzt.

Die Software klinkt sich oberhalb des BIOS in die Softwarestruktur des Rechners ein. Dank einer raffinierten Programmierung wird dabei auch gleich der USB-Port zum Rechnerstart aktiviert. Deshalb soll der Protector auch mit Windows-95-Rechnern zusammenarbeiten, die normalerweise USB nicht unterstützen.

Vom funktionierenden Rechner macht das Programm einen so genannten Snapshot der ins-tallierten Software und speichert sie auf einen gesicherten Bereich der Festplatte. Dieser Bereich ist für das installierte Betriebssys-tem nicht mehr zugänglich und damit auch für den Anwender nicht sichtbar. Maximal 32 Snapshots erlaubt der Protector. Im Schadensfall geht der Anwender einfach einen oder mehrere Schritte zurück, und der Rechner läuft wieder wie gehabt. Dabei sollen, nach Unternehmensangaben, rund 500 MB bis 1 GB ausreichen, um den Inhalt einer 80-GB-Festplatte in maximal 32 Schritten komplett sichern zu können.

Für den Restore-Prozess sind keinerlei Fachkenntnisse notwendig. Selbst nach einer Formatierung der Festplatte genügt ein Knopfdruck, um den kompletten Sofwarebestand einschließlich aller Daten wieder nutzen zu können. Für den mobilen Einsatz hat Radix die USB-Lösung konzipiert. Der kleine Stick übernimmt hier zusätzlich noch Sicherungsaufgaben, denn ohne ihn lässt sich der Rechner nicht starten. Laut Aussage von Radix seien somit Unternehmensdaten bei einem Diebstahl des Notebooks wirkungsvoll geschützt.

In Deutschland ist der Protector bei der Eventus GmbH ab sofort erhältlich. Die PCI-Variante kostet 135 Euro, die USB-Version 159 Euro.

Meinung des Redakteurs

Kann ein Mitarbeiter in einem Unternehmen nicht auf seinen PC zugreifen, kostet das viel Geld. Schnell vergehen ein paar Stunden, bis die Support-Abteilung den PC wieder in Stand gesetzt hat. Mit dem Protector gehören diese Ausfallzeiten der Vergangenheit an. Der Anwender kann selbst innerhalb weniger Sekunden die komplette Struktur der Festplatte wiederherstellen. Da sind die 135 Euro für das Sicherheitssystem gut investiert. Aber auch Privatpersonen, die gerne an ihrem PC spielen, sind mit einem solchen System gut beraten.

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