Recklinghausener Disti sieht grosses Marktpotential

28.01.1999

MÜNCHEN: Monitore, Notebooks, Drucker und DVD-Rams von Panasonic bereichern künftig die Angebotspalette von Delo Computer. Gerade im hartumkämpften Monitormarkt hat der Recklinghausener Distributor damit ein weiteres Eisen im Feuer.Mit rund 60 Prozent ist der Monitorbereich der größte Umsatzträger von Delo. Was in Asien in puncto Displays Rang und Namen hat, ist bei den Westfalen vertreten, angefangen von Hitachi über Mitsubishi und NEC bis hin zu Sony. Einziger Europäer ist Philips. Mit Panasonic hat sich Delo nun einen weiteren starken Player ins Boot geholt - auch wenn das Unternehmen selbst weder in der Monitorszene noch im übrigen Computergeschäft hierzulande groß in Erscheinung getreten ist.

In Deutschland war Panasonic bislang nur über Macrotron und zwei kleinere Distis präsent. Gerade das macht für Delo-Geschäftsführer Detlef Löffers den Reiz aus: "Panasonic hat hervorragende Produkte - nur weiß das niemand. Somit besteht da ein großes Potential für uns. Auch kann man sich unter diesen Umständen beim Hersteller viel besser etablieren, als wenn die Produkte bereits im Markt eingeführt sind. Und es verschafft andere Renditen."

Impulse auch für den Storagebereich erwartet

Neben den Monitoren, auf die Delo mit Vertragsbeginn am 1. Februar vorerst den Schwerpunkt setzen wird, vermarkten die Westfalen auch noch Notebooks, Printer und DVD-Rams ihres neuen Partners. "Panasonic zählt zu den ersten Herstellern, die überhaupt schon DVD-Rams anbieten", so Löffers. "Deshalb könnte der Storagebereich ebenfalls künftig ein interessantes Produktfeld werden." Für das erste Jahr erwartet der Delo-Chef insgesamt zwölf Millionen Mark Umsatz mit Panasonic-Produkten.

Erfahrung mit Pionierarbeit hat Delo bereits gesammelt. "Vor fünf oder sechs Jahren sind wir mit 14-Zoll-Trinitron-Monitoren durch die Lande gezogen - da hatte Sony als A-Brand keinerlei Bedeutung. Heute kennt die Bildschirme jeder." Rund 29 Millionen Mark Umsatz machten die Recklinghausener 1998 mit Sony-Monitoren bei einem erwarteten Gesamtumsatz von 178 Millionen Mark.

Im laufenden Jahr könnte sich dies allerdings drastisch ändern. Der Rausschmiß des kompletten Topmanagements von Sonys Monitor-Division in Köln und die geplante Zusammenlegung mit dem Notebook-Bereich gilt in Fachhandelskreisen als deutliches Indiz dafür, daß sich Sony künftig mehr auf die Retailvermarktung verlegt (siehe ComputerPartner 2/99, Seite 1). Sollte dies eintreten, müßten sowohl Händler als auch Distis den Gürtel enger schnallen. Mit den Panasonic-Monitoren könnte Delo indes die eventuell entstehende Sony-Lücke zunächst zumindest ein Stück weit füllen. (bk)

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