Rise setzt auf Standort Taiwan

11.05.1998

MÜNCHEN: Ein Newcomer im Prozessormarkt ist das Unternehmen Rise Technology Company. Bereits zur Computex-Messe in Taipeh im Juni dieses Jahres machte die Meldung wie ein Lauffeuer die Runde, der Hersteller stehe kurz vor der Markteinführung einer CPU mit integrierter Video- und Audiofunktionalität und wolle damit Intel herausfordern. Bisher blieb es jedoch bei der Ankündigung des Prozessors.Dafür versucht das Unternehmen, mit seinem "MP9" im Einsteiger-CPU-Markt Fuß zu fassen. In den USA wurden bereits die ersten Muster des Prozessors ausgeliefert. Nach Angaben des Herstellers soll die CPU weniger Strom verbrauchen als vergleichbare Produkte und sich daher für Desktop-PCs und Notebooks gleichermaßen eignen. Laut Rise-Chef David T. Lin werden die neuen Prozessoren den Markt auf den Kopf stellen: "Schon zum Jahresende gibt es Notebooks für 800 Dollar", behauptet Lin. Die einzige Bremse des freien Falls seien die momentan noch relativ hohen Preise der Displays. Neben dem Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara setzt das Unternehmen auf Taiwan. Die dortige Niederlassung betrachtet man als strategische Infrastruktur für das weltweite PC-Business. Im Gegensatz zu den Mitstreitern im Halbleitergeschäft hat Rise ein gutes Verhältnis zu Intel. Das Unternehmen fertigt zwar nicht in Lizenz - die Prozessoren werden jedoch im Werk eines nicht näher bezeichneten Intel-Lizenznehmers gebaut. Das schützt den Prozessorhersteller vor dem Vorwurf der Patentrechtsverletzung und versorgt ihn mit den neuesten Intel-Technologien zu moderaten Preisen. (akl)

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