Japan-Chef erpresst?

Schlammschlacht um Tandberg Data geht weiter

27.10.2009
Die dubiosen Vorgänge um Insolvenz und Rettung von Tandberg Data und die Massenabwanderung von Führungskräften geht in eine neue Runde: Nach der Schlammschlacht um deutsche Ex-Mitarbeiter, die zusammen mit Ex-Tandberg-Data-CEO Gudmundur Einarsson den direkten Konkurrenten Actidata gegründet hatten, greift die norwegische Finanz-Zeitung "Finansavisen" die Vorgänge um Hirotaka Oshima, den geschassten Chef von Tandberg Data Japan auf.

Die dubiosen Vorgänge um Insolvenz und Rettung von Tandberg Data und die Massenabwanderung von Führungskräften geht in eine neue Runde: Nach der Schlammschlacht um deutsche Ex-Mitarbeiter, die zusammen mit dem ehemaligen Tandberg-Data-CEO Gudmundur Einarsson den direkten Konkurrenten Actidata gegründet hatten, greift die norwegische Finanz-Zeitung "Finansavisen" die Vorgänge um Hirotaka Oshima, den geschassten Chef von Tandberg Data Japan auf: Laut Finansavisen hatte dieser auf sein Privathaus eine Hypothek in Höhe von zwei Millionen Dollar aufgenommen, um einen Firmenkredit abzusichern. Als er nach mehreren Jahren die Bürgschaft auf die Firma übertragen wollte, sei er erst erpresst und dann gefeuert worden, so die Zeitung weiter.

Statt die Einkünfte als Sicherheit für den Kredit zur Verfügung zu stellen, habe die Konzernmutter versucht, 750.000 Dollar aus Japan abzuziehen, die Buchprüfer hätten aber nur dem Transfer von 400.000 Dollar zugestimmt. Im Zuge der Affäre sei das Top-Management von Tandberg Data - Nils Hoff, Bharat Kumar und teilweise auch Pat Clarke - mehrfach nach Japan geflogen, um mit Oshima zu verhandeln. Er sollte eine Verpflichtung unterschreiben, weitere zwei bis drei Jahre für Tandberg Data zu arbeiten, erst dann wollten die Norweger ihn aus der Kreditverantwortung entlassen.

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Als Oshima diese Erklärung nicht unterschreiben wollte, bot ihm das Management einen Kompromiss an: Er sollte sich zumindest verpflichten, niemals für Actidata zu arbeiten. Oshima weigerte sich auch diese Erklärung zu unterschreiben, worauf er gefeuert wurde.

Tandberg Data bezeichnet die Vorwürfe als "nicht nachvollziehbar". Die finanzielle Situation des Unternehmens sei stabil, man habe ein sehr profitables drittes Quartal 2009 abgeschlossen. Im Übrigen weise man darauf hin, dass die Aufnahme eines Darlehens durch Herrn Oshima für die Tandberg Data Japan und die Absicherung dieses Darlehens durch eine Hypothek zu einer Zeit geschah, als Herr Gudmundur Einarsson CEO der Tandberg Gruppe war. (haf)

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