GlobRob

Schutzsoftware für Kinder (Kurztest)

09.06.2010
Von Thomas Hackenberg
Auch wenn sie sich manchmal merkwürdig anmutete, erwies sich die Kinder-Schutzsoftware "GlobRob" als sehr sicher.
Lässt sich nicht austricksen: Kinderschutzsoftware "GlobRob" von alpha 2000
Lässt sich nicht austricksen: Kinderschutzsoftware "GlobRob" von alpha 2000

Das Programm "GlobRob" erwies sich im Test als sehr sichere Schutzsoftware für Kinder. Lassen die Eltern keine Hintertüren offen, dann kann die Software des Anbieters alpha 2000 GmbH nicht ausgetrickst werden.

Der Nachwuchs kann zunächst ausschließlich auf geprüften Seiten surfen. Sind auf den dort freigegebenen URLs weitere Seiten verlinkt, so gelten diese auch als sicher und können ebenfalls aufgerufen werden. Dafür sind die Einschränkungen, die die Kinder im Gegenzug zum Schutz vor Schmuddelkram hinnehmen müssen, heftig. Mit einem Standard-Kinderkonto können keinerlei Dateien gespeichert, kopiert oder gelöscht werden. Das Abspielen von Musik über den Windows Media Player war aber immer möglich. Mit zunehmendem Alter der Kinder ist das Surfen via Whitelist irgendwann nicht mehr praktikabel. Aber auch wenn die Eltern das Surfen frei geben, schützt GlobRob noch immer vor gefährlichen Inhalten.

Im Folgenden einige Vor- und Nachteile von GlobRob, die im Test sichtbar wurden (Preis: ca. 20 Euro pro Jahr):

Ausstattung und Funktionen
+ GlobRob setzt auf die Benutzerverwaltung von Windows auf.
+ In der Kontenverwaltung können Eltern bestehende Windows-Benutzerkonten in GlobRob übernehmen, schützen und individuell einstellen.
+ Dank vorgefertigter White- und Blacklisten schützt GlobRob sofort nach Einrichten von Eltern- und Kinder-Konto vor ungewünschten Inhalten.
+ Die Whitelist ist selbstlernend. Von einer geprüften Kinderseite aus, erreicht man alle darauf verlinkten Seiten. Alle so angesurften Seiten werden automatisch in die Whitelist übernommen. Das spart den Eltern Tipp-Arbeit.
+ GlobRob verhindert den Zugriff auf angesteckte USB-Sticks, CDs, DVDs und andere Datenträger. Das verhindert das Einbringen unerwünschter Software und Medien-Dateien.
+ Eltern können die Ausführung von installierten Programmen einzeln erlauben oder verbieten.
– Die Voreinstellungen für Computer- und Internetnutzung sind nicht immer sinnvoll. Kinder bis sechs Jahre sollen laut Hersteller maximal eine halbe Stunde täglich vor dem Rechner verbringen. Ältere Kinder bis neun Jahre höchsten 45, Zehn- bis Zwölfjährige dann 60 Minuten. Ab dem dreizehnten Lebensjahr erlaubt die Software täglich fast ununterbrochenen Zugang.
– Das Surfen über Whitelist ist älteren Kindern ab dem zehnten, spätestens dem zwölften Lebensjahr kaum noch zu vermitteln. Im Test gab es diesbezüglich heftige Diskussionen mit den Probanden.

Leistung und Zuverlässigkeit
+ Eingabeaufforderung, Windows-Explorer und Task-Manager sind standardmäßig ebenso deaktiviert wie die Systemsteuerung. Das Umgehen der Kindersicherung mit Windows-Bordmitteln ist daher nicht möglich.
– Die Software akzeptiert jedes Passwort aus mindestens vier Zeichen, es können auch vier gleiche Buchstaben oder Zahlen sein. Das ist nicht sicher genug.
– Das standardmäßig eingerichtete Konto „Administrator“ wird von GlobRob nicht berücksichtigt und somit auch nicht geschützt.
– Eltern müssen Sorge tragen, dass das Gastkonto deaktiviert bleibt. Dieses wird von GlobRob weder überwacht noch geschützt.
– Falls Eltern den Rechner unbeaufsichtigt lassen, solange sie angemeldet sind, können Kinder via Systemsteuerung Kontoberechtigungen der Kinder-Konten ändern oder gleich neue und damit ungeschützte Administrator-Konten anlegen. Damit wird der Schutz teilweise oder komplett ausgehebelt.
– Ändert man in der Benutzerkontensteuerung die Einstellung von überwachten Konten, dann kommt GlobRob aus dem Tritt und lässt fast keine Einstellungen mehr zu. Im Test musste dann neu installiert werden.
– GlobRob bremste die Surfgeschwindigkeit im Test merklich.

Bedienung und Dokumentation
+ Die Bedienoberfläche ist logisch aufgebaut.
– Die Farbwahl ist teils etwas unglücklich, viele Schaltflächen wirken „ausgegraut“, obwohl sie zugänglich sind.
– Umgehend nach der Installation sperrt GlobRob den gesamten Internet-Verkehr über die vorhandenen Browser so lange, bis die Software konfiguriert ist – das kann Benutzer verwirren. (PC-Welt/tö)

Bewertung

Ausstattung und Funktionen (40 %)

1,8

Leistung und Zuverlässigkeit (40 %)

2,1

Bedienung und Dokumentation (20 %)

2,2

Gesamtnote

1,9

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