Sicherheitsdisti Noxs ist verkauft

23.03.2007
Nicht wie vermutet DNS, sondern Dadatec-Tochter Westcon hat sich den Security-Distributor Noxs geschnappt. 53 Millionen Euro fließen in die Kassen von Noxs-Besitzer Unit 4 Agresso.

Von Wolfgang Leierseder

Security läuft, seitdem das Internet zur unverzichtbaren Plattform für Geschäfte geworden ist. Folglich geht es den meisten Spezialdistributoren für Sicherheit gut - so gut, dass sie seit zwei Jahren als Übernahmekandidaten gehandelt werden. So hat Ende vergangenen Jahres der Fürstenfeldbrucker VAD (Value Added Distributor) DNS den britischen Spezialdistributor Intechology übernommen, nachdem Magirus sich neun Monate zuvor von der angeschlagenen Firma Intechnology den Spezialisten Allasso herausgekauft hatte.

Jetzt, Branchengerüchten zum Trotz, die wissen wollten, das DNS beziehungsweise die amerikanische Mutter Arrow den Sicherheitsdistributor Noxs kaufen werde, hat sich die Westcon Group die Tochtergesellschaft des holländischen CRM-Anbieters Unit 4 Aggresso geschnappt.

Stolze 53 Millionen Euro lässt sich Westcon, Tochter des südafrikanischen Unternehmens Datatec, den späten Eintritt in den Sicherheitsmarkt kosten. Die Holländer werden über den Preis der seit längerem zum Verkauf stehenden Tochter erfreut sein. Denn Noxs bilanzierte im vergangenen Jahr ein EBIT von 6,4 Millionen Euro bei 165 Millionen Euro Umsatz.

Allerdings ist die rund 220 Mitarbeiter zählende Noxs-Gruppe in Benelux, Frankreich, Deutschland, Italien, Irland und Großbritannien mit eigenen Geschäftsstellen vertreten, weshalb Barry Shakespeare, Executive Vice President von Westcon Europe, sagte: "Die Übernahme von Noxs ist ein logischer Schritt, eine ideale Ergänzung der Geschäftstätigkeit von Westcon." Vorbehaltlich der Genehmigung der europäischen Kartellbehörden soll die Übernahme im April abgeschlossen sein.

Noxs, das Firewall-, Antiviren-, Content-Security- und VPN-Lösungen von Juniper, Checkpoint, Trend Micro, Nokia und McAfee vertreibt, soll als eigenständige Gesellschaft weitermachen. Dasselbe gilt für die Noxs-Schwester 4Sure IT, die sich auf Managed-Security-Services spezialisiert hat.

Portfolio-Überschneidungen mit Westcon und dessen Tochter Comstor sind gering, jedoch darf man gespannt sein, wie Comstor als expliziter Cisco-Distributor die Noxs-Verbindungen mit Konkurrent Juniper Networks angehen wird.

Des Weiteren wird der Value-Added-Ansatz von Noxs einige Turbulenzen erleben, wenn Broadliner Westcon die Firma beherrscht. Gleichwohl sagte Noxs-CEO Harry de Smedt, der die Geschäfte weiterführen wird: "Mit Westcons finanzieller Stärke, logistischen Kapazitäten und multinationalen Programmen werden wir sehr viel anzubieten haben."

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