Die CP-Querschläger-Kolumne

Smart Home? Je nach dem …

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Es gab schon mal "intelligentere" Smart Home-Ansätze als die aktuellen zur Steuerung von Heizung, Licht und Fenstern, meint der CP-Querschläger.

Mail schreibende Kühlschränke und die Zutrittsgenehmigung per Smartphone und Gesichtskontrolle sind nur der Anfang.

Vor fünf Jahren standen bereits weitaus spannendere Lösungen vor der Serienfertigung: Gleichstromgeräte, bei denen selbsterzeugter Strom nicht erst in Wechselstrom umgewandelt werden muss, sondern mit weniger Verlust im Haus integriert werden können.

Kühlschränke, TV-Geräte, HiFi-Anlagen, sogar Herde, Waschmaschine und Beleuchtung, alles mit Gleichstrom. Passende Speicher-Akkus unter dem PKW-Stellplatz inklusive. Die laden nicht nur E-Mobil und E-Bike, sondern dienen auch als Reserve für dunkle, windstille Zeiten, wenn Solaranlage und das private Windrad keinen Strom liefern wollen. Das wäre ein smartes Heim!

Dagegen sind die Cloud-gesteuerten Gimmicks wie "Kaffeemaschine einschalten" oder "Jalousien steuern" teure Spielereien.

Damit mir die Waschmaschine - oder was auch immer - melden kann, dass sie fertig ist, benötige ich dazu ein Smartphone, einen Provider, eine Funkverbindung, eine App und ein Betriebssystem. Jeder dieser Beteiligten nimmt sich dann das Recht zu wissen, wann ich meine Rollläden schließe oder öffne, wann ich meine Haustür verriegle, die Fenster öffne, meinen PC einschalte, den TV-Tuner und vielleicht sogar was ich mir anschaue.

Alle diese Teile sind ja schon angeblich smart, wobei dies ja auch "neunmalklug", "raffiniert" oder "schlau" bedeuten kann. Bei den derzeitigen als intelligent betitelten Geräten, sollte man diese eher mit "schick" übersetzen. Wie etwa die Uhr, der nach 18 Stunden die Energie ausgeht oder das Betriebssystem, welches den Nutzer kontrolliert statt der Software.

Ein intelligentes Haus würde meine Daten nicht durch die Welt schicken und an Dritte weitergeben. Es würde nur mir gehorchen, sämtliche möglichen Ein- und Ausgänge streng danach kontrollieren, ob Informationen, über was auch immer, von mir zur Freigabe autorisiert sind.

Mein Fazit: Je näher man der künstlichen Intelligenz kommt, desto weiter scheint man sich von der natürlichen zu entfernen. Wer hackt das erste Smart Home? Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie hier, in dem "Querschläger"-Archiv.

Zur Startseite