Waymo

So sieht Googles neues selbstfahrendes Auto aus

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Fiat-Chrsyler hat die ersten 100 Pacifica-Minivans für Waymo produziert. Sie sollen ab 2017 selbstständig auf öffentlichen Straßen fahren.

Fiat-Chrsyler hat mittlerweile 100 autonom fahrende Pacifica Minivans fertig gestellt und an das neue Alphabet-Unternehmen Waymo geliefert. Bei den Vans handelt es sich um Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, die Google mit seiner Selbstfahr-Technologie ausstattet. Die Ingenieure von Fiat-Chrysler und Google passten die Elektronik, den Antriebsstrang, das Chassis und andere Fahrzeugstrukturen der Pacificas an die für Waymo nötige Selbstfahrtechnologie an. Die ersten Erprobungsfahrten fanden auf dem Fiat-Chrysler-Gelände in Michigan und in Arizona statt. Sowie in der Fabrik von Waymo in Kalifornien. Rund 200 Stunden der Erprobungsfahrten sollen bei extremen Wetterverhältnissen erfolgt sein.

Auf öffentlichen Straßen sollen die selbstfahrenden Pacifica-Minivans ab Anfang 2017 fahren. In Bundesstaaten, in denen Google schon bisher seine autonom fahrenden PKWs erprobt, also in Kalifornien, Washington, Arizona und Texas. Waymo-CEO John Krafcik zufolge will Google mit den 100 Pilot-Fahrzeugen Erfahrung dazu sammeln, wie Menschen unterschiedlichen Alters mit selbstfahrenden Autos zurechtkommen beziehungsweise auf diese reagieren. 

So sieht der selbstfahrende Pacifica Miniva von Fiat-Chrysler und Waymo aus.
So sieht der selbstfahrende Pacifica Miniva von Fiat-Chrysler und Waymo aus.
Foto: Waymo

Alphabet (der Mutterkonzern von Google) hat sein Projekt zur Entwicklung eines selbstfahrenden Autos in ein eigenes Tochter-Unternehmen ausgelagert. Die neu gegründete Firma heißt Waymo. Der Begriff steht für „a new way forward in mobility“. Das erklärte vor einigen Tagen John Krafcik, der CEO der neuen Firma ist. Ob mit der Ausgliederung auch die von zahlreichen US-Medien berichtete Neu-Ausrichtung von Googles Auto-Strategie verbunden ist, sagte Krafcik nicht. Er bekräftigte nur, dass sich Waymo zu 100 Prozent mit Technologien beschäftige, die Autos selbstständig fahren lassen. Krafcik verriet zudem, dass die von Fiat-Chrysler gelieferten Pacifica Minivans noch in der Entwicklungsphase stünden. Er hofft, dass sie ab 2017 auf der Straße erprobt werden können.

John Krafcik ist ein erfahrener Auto-Manager. Er arbeitete bereits für Hyundai und Ford.

Darum geht es bei Waymo

Denkt man an autonom fahrende Autos, so denkt man zwangsläufig an Google. Und vor allem an den Koala, diese grotesk aussehende automobile Eigenentwicklung von Google, die langsam über die Straßen rollt und in der Endausbau-Stufe ohne Lenkrad und Pedale auskommen soll. Doch dieser Koala scheint nun doch nie in die Serienfertigung zu gehen.

Denn Google baut laut US-Medienberichten wohl doch kein eigenes selbstfahrendes Auto ohne Lenkrad und Pedale. Stattdessen soll Google in Kooperation mit bereits existierenden Automobil-Herstellern eher konventionelle Autos bauen und damit vielleicht Ende 2017 einen Carsharing-Dienst auf die Beine stellen, der selbstfahrende Autos verwendet.

So produziert Fiat-Chrysler den oben erwähnten Prototyp für Google, der auf dem Pacifica Minivan basiert. Sollte sich dessen Erprobungsphase als erfolgreich erweisen, könnte Google damit vielleicht einen Carsharing-Dienst mit selbstfahrenden Autos umsetzen.

Alphabet-CEOLarry Page und Alphabet-CFO Ruth Porat kamen laut dem Bericht zu der Erkenntnis, dass die Fertigung eines Autos ohne Lenkrad und Pedale zu radikal sei. Larry Page entschied sich schließlich dafür die Abteilung, die das selbstfahrende Auto entwickelt, aus der Entwicklungsabteilung Google X in eine eigene Firma auszulagern: In das oben erwähnte Waymo!

So verändern Elektro-Autos und autonomes Fahren unser Leben

Falls der Bericht zutrifft, würde Google einen ähnlichen Kurswechsel wie zuvor bereits Apple vollziehen. Apple plante wohl eine Zeitlang ebenfalls ein eigenes Auto, scheint sich nun aber auf die Entwicklung von Software für autonom fahrende Autos konzentrieren zu wollen.

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